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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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als sie das Gespräch beendeten. Den Rest des Weges fuhr er schweigend und stellte sich selbst die Fragen, die Ashley nicht gestellt hatte.
    Was waren seine wahren Gefühle für Elaine und warum freute er sich so sehr darauf, den Rest des Tages mit ihr zu verbringen? Er parkte vor ihrem Häuschen und starrte es an. Das war nicht das Haus, in dem sie während ihrer Ehe gelebt hatte. Elaine hatte jenes Haus vor einem Jahrzehnt verkauft, nachdem ihr Mann gestorben war.
    „Zu viele Erinnerungen“, hatte sie ihm erklärt. „Ich behalte die Erinnerungen in meinem Herzen, aber ich muss in einem Haus wohnen, das meiner Lebenssituation entspricht. Ein Leben ohne meinen Mann bedeutet, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Also brauchte ich auch ein neues Haus.“
    Das kleine Haus war schon älter und hatte einen sehr gepflegten, großen Vorgarten. Elaines Nachbarschaft war ruhig und gediegen. John fühlte sich hier wohl. Er versuchte zu ignorieren, dass sein Puls schneller schlug als noch zu Hause. Er freute sich auf diesen Tag, das war alles. Außerdem war es grau und feucht und kalt hier draußen. Die Wettervorhersage hatte von Schnee gesprochen.
    Er atmete tief die kalte Winterluft ein. Es war die richtige Entscheidung gewesen, was die Gestaltung dieses Tages betraf. Kari, Ashley und Brooke mussten auch mal unter sich bleiben. Vor allem, nachdem ihr Leben momentan ruhiger geworden war als in den letzten Wochen.
    Erin und ihre Familie waren abgereist und Dayne war in sein Haus am See gezogen. Er und Katy hatten genügend Möbel gekauft, sodass Dayne alles hatte, was er brauchte, obwohl sie immer noch damit beschäftigt waren, jeden Raum fertig zu gestalten. Luke und seine Familie wohnten momentan in einer Wohnung im Süden von Indianapolis, die sie für sechs Monate gemietet hatten, während sie sich nach einem Haus umsahen. Ihr Umzugsgut war vor einigen Wochen angekommen, sodass sie sich nun einrichten und auf Weihnachten vorbereiten konnten.
    Elaines Kinder lebten in Indianapolis und Michigan, sodass sie heute allein gewesen wäre, wenn er nicht zu Besuch käme. Es würde ihnen beiden guttun, den Tag gemeinsam zu verbringen. Er stellte den Geschenkesack neben das Auto und griff gerade nach dem Geschenkpapier, als er ihre Stimme hörte.
    „Brauchst du Hilfe?“ Elaine stand in der Tür und grinste ihn an. „Du siehst aus wie der Weihnachtsmann.“
    „Nach Thanksgiving habe ich mich auch wie er gefühlt.“ John hatte alle seine Geschenke in einen schwarzen Beutel für Gartenabfälle gestopft, der nun ungefähr so groß war wie er selbst. Seine Hände waren zu voll, als dass er ihre Hilfe hätte abwehren können. So sah er sie nur über den Sack hinweg an. „Bleib stehen. Ich habe es im Griff.“
    Sie lachte und kam die Stufen herunter. „Ich nehme wenigstens das Geschenkpapier.“ Als sie an ihm vorbeiging, berührte sie kurz seine Schulter. „Danke, dass du gekommen bist. Peyton Manning wird diese Saison Geschichte schreiben, wie du weißt. Ich kann unmöglich eine Minute davon verpassen.“
    „Kein Problem.“ John wankte in Richtung Haustür. „Wir haben das sofort im Griff.“ Er trat ein und sah sich in dem Zimmer um. Die Geschenke, die Elaine gekauft hatte, lagen ausgebreitet auf einem ihrer Sofas, die beide geschmackvoll aufeinander abgestimmt waren. Er legte seine Sachen auf das andere.
    „Es ist ziemlich kalt draußen.“ Elaine kam mit dem Geschenkpapier herein und legte es auf einen Stuhl. „Sieht nach Schnee aus.“
    „Das haben sie in den Nachrichten auch gesagt.“ Er versuchte, wieder zu Atem zu kommen, und lächelte ihr zu. „Okay, dann zeig mir mal, was du deinem Fernseher angetan hast.“
    John zog nacheinander die Stecker aus dem Fernseher – Kabel, die zu dem Receiver, dem DVD-Player und zu den zwei großen Boxen führten, die im Zimmer standen. Während er arbeitete, kochte Elaine Kaffee und sie sprachen über ihre Kinder und Enkelkinder. Elaines Familie ging es gut. Eines ihrer Kinder würde an Heiligabend zu Besuch kommen und die Familie des anderen würde in der Woche danach da sein.
    „Wie geht es Hayley?“ Elaine saß auf der Lehne des alten Ledersofas, das in ihrem Fernsehzimmer stand. „Sie sieht jedes Mal besser aus, wenn ich sie sehe.“
    John lag auf dem Boden und suchte nach den richtigen Buchsen, um die Kabel wieder einzustecken. Er richtete sich ein wenig auf und schaute zu Elaine hinüber. „Sie ist unglaublich. Es gibt keine medizinische Erklärung dafür, wie ein kleines

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