Neuanfang

„Ich glaube, ich habe nie für möglich gehalten, dass wir so ausgehen können … wie ganz normale Menschen.“
    Ein leises Lachen kam von Dayne, aber es klang ein wenig frustriert. „Du meinst, wir hoffen, dass wir so ausgehen können.“ Er setzte seine Baseballkappe auf. „Wenn ich sie noch tiefer ins Gesicht ziehe, musst du mich herumführen.“
    „Das werde ich tun.“ Sie schenkte ihm ein hoffnungsvolles Lächeln. „Ich glaube, es wird gut gehen.“
    Sie blickte durch die Windschutzscheibe nach vorne. Sie hatten die vergangenen drei Wochen ohne einen einzigen Paparazzi verbracht. Ein paar Mal, als sie zum Möbelkaufen in Indianapolis gewesen waren, hatte jemand Dayne erkannt und um ein Autogramm gebeten. Aber niemand hatte die Presse informiert oder sich so sehr für sie interessiert, dass er einen Fotografen geholt hätte. Diese gemeinsame Zeit ohne öffentliche Aufmerksamkeit war wunderbar gewesen, unglaublich schön, wie in einem Traum. Es gab ihnen eine Ahnung davon, wie ihr Leben eines Tages aussehen könnte, wenn Dayne seinen Filmvertrag beendet hatte.
    Katy wollte unbedingt zu diesem Basketballspiel gehen, doch Dayne hatte recht – es würde etwas anderes sein, ein öffentliches Spiel zu besuchen. Das Spiel wurde im Fernsehen übertragen, also bestand durchaus die Möglichkeit, dass ein Kameramann Dayne erkannte und seine Anwesenheit dem ganzen Land präsentierte. Doch Katy hatte es sich so sehr gewünscht, zu dem Spiel zu gehen, dass Dayne zugestimmt hatte. Ihre Plätze waren nicht direkt am Spielfeld. Sie saßen zwanzig Reihen weiter oben und sie würden sich mit Luke und Reagan treffen, die für heute Abend einen Babysitter gefunden hatten.
    Dayne trug ein langärmliges Shirt und die gewohnte Baseballkappe. Der Abend heute war eine Art Experiment. Bloomington würde ihr Zuhause sein, deshalb mussten sie sich mit dem vertraut machen, was es an Möglichkeiten zum Ausgehen und an Veranstaltungen gab – und das bedeutete Restaurants und ab und zu ein Basketballspiel an der Universität. Demnächst würde die ganze Welt Bescheid wissen, dass Dayne Matthews hier lebte. Wenn die Situation sich so entwickeln würde wie bei anderen Stars, die nach Mittelamerika gezogen waren, würde die Neugier bald abflachen und nach vielleicht einem Jahr würden sie in der Lage sein, ein so normales Leben zu führen wie die anderen auch.
    Sie fuhren durch die Stadt zu dem Encore Café an der Sixth Street, einem netten kleinen Restaurant mit einer großen Auswahl an frischem Essen, kleinen Nischen, in denen die Tische standen, und dem besten Baguette in ganz Bloomington. Es gab immer Livemusik und viele Studenten, die dort Kaffee tranken und Kuchen aßen, während sie ihre Bücher vor sich liegen hatten. Katy nahm an, dass sich an einem solchen Ort niemand für Dayne interessieren würde, besonders nicht, wenn sie in einer der kleinen Nischen saßen.
    „Hey.“ Dayne sah zu ihr hinüber. Sein Gesichtsausdruck sagte ihr, dass er sich keine Gedanken um den Wirbel machte, dem sie sich vielleicht in den nächsten Stunden aussetzen würden. „Ich wollte diese Verabredung genauso sehr wie du. Wir finden schon einen Weg, damit es klappt.“
    Sie fuhren auf den Parkplatz und Katy entdeckte Lukes Auto. „Sie sind schon hier.“ Das war der Plan gewesen. Luke und Reagan sollten als Erste ankommen und einen Tisch reservieren. Weniger Zeit für Dayne, um erkannt zu werden.
    Im Restaurant entdeckten sie Luke und Reagan sofort. Katy übernahm die Führung und bedeutete der Kellnerin, dass sie sich mit jemandem trafen, der bereits einen Tisch hatte.
    Dayne hielt seinen Kopf gesenkt, sein Gesicht nach unten gerichtet. Sie erreichten ihre Plätze ohne jeglichen Zwischenfall.
    „Sieg!“ Katy hob einen Finger, als wollte sie einen Punktgewinn andeuten. „Seht ihr … die Menschen im Mittleren Westen haben Besseres zu tun. Keiner kümmert sich um Promis.“
    Reagan warf Katy einen Blick zu. „Es sei denn, sie erkennen dich zuerst.“
    Darüber hatte sich Katy keine Gedanken gemacht. Natürlich war ihr Gesicht für einige Wochen in den Magazinen zu sehen gewesen. Doch in letzter Zeit hatte es nur eine kurze Erwähnung gegeben – hauptsächlich Spekulationen darüber, ob Dayne wirklich vorhatte, sie zu heiraten. Und sie hatten geplant, sich mit diesem Thema in der ersten Januarwoche zu befassen. Wilma hatte bereits das Treffen mit Celebrity Life vereinbart.
    „Wie geht es meinem Lieblingsanwalt?“ Dayne setzte sich auf den