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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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Flammen sprangen an. „Kennst du das Lied ‚Homesick‘? Es ist auf dieser CD.“ Sie legte einige ihrer Geschenke auf den niedrigen Sofatisch und setzte sich auf den Boden davor.
    „Ja. Es ist wunderschön. Es geht darum, jemanden zu verlieren und Heimweh nach dem Himmel zu haben.“
    „Mmmmm-hmmm.“ Sie nahm die Fernbedienung, um die CD zu starten. „Ich musste jedes Mal weinen, wenn ich dieses Lied gehört habe.“
    John wusste nicht, was er sagen sollte. Dieses Lied trieb ihm immer noch die Tränen in die Augen. Wie konnte man es hören, ohne zu weinen? Er legte einige seiner Geschenke auf die andere Seite des Tisches und ließ sich auf den Teppich fallen. So hatten sie beide Platz zum Einpacken. Er schwieg so lange, bis er ihr in die Augen sehen konnte. „Kannst du es inzwischen hören, ohne zu weinen?“
    „Ich kann.“ Elaine schaute zum vorderen Fenster hinaus. „Ich höre es und ich spüre immer noch diese Liebe zu meinem Mann und die glücklichen Erinnerungen an unsere gemeinsamen Erlebnisse. An das Lachen und die Liebe. Aber ich bin jetzt fast glücklich für ihn, glaube ich. Er ist am Ziel.“ Sie hob ihre Hände und lächelte John an. In diesem Moment sah sie besonders schön aus. „Und ich bin noch hier. Denn Gott ist mit mir noch nicht fertig.“
    John hielt ihren Blick noch einen Moment länger fest. „Das gefällt mir.“ Sein Herz fühlte sich leicht an, nicht so gedrückt und schwer wie sonst, wenn er über Elizabeth sprach oder über den Verlust, den er erlitten hatte. Er lächelte. „Das gefällt mir sehr.“
    Sie packten eine Menge Sachen ein: Babyspielzeug und Lego-Boxen, „Unsere kleine Farm“-Bücher und Experimentierkästen, kleine Musikinstrumente und Bauklötze und einige Brettspiele. Sie redeten über Weihnachten, über ihre Lieblingstraditionen und über Katys und Daynes Hochzeit. Während der ganzen Zeit lief die CD im Hintergrund und das Feuer im Kamin flackerte am anderen Ende des Zimmers.
    Nach einer Stunde begann es zu schneien. Es war Winter geworden, keine Frage.
    Als sie mit dem Essen fertig waren, wusste John nicht, was mit ihm los war. Er konnte nicht aufhören zu lächeln. Alles an diesem Tag war genauso gewesen, wie er es sich vorgestellt hatte und was er brauchte, jetzt, wo Weihnachten so nahe war. Doch was sagte das über seine Gefühle für Elaine aus? Oder seine Gefühle für alles, was Elizabeth ihm je bedeutet hatte?
    Als er ging, umarmte er Elaine ein wenig länger als sonst. „Es war ein wunderbarer Tag. Deine Lasagne war perfekt.“
    Sie errötete ein wenig. „Das ist das Mindeste, was ich für jemanden tun kann, der meinen Fernseher noch vor dem Anstoß in Gang bringt.“
    Er lachte. „Das war kein Problem. Nur ein paar gelockerte Verbindungen.“
    „So wird es uns auch eines Tages gehen.“ Ihre Augen funkelten. „Ein paar lose Schrauben.“
    Sie lachten beide und John merkte, wie gut es sich anfühlte. Er verabschiedete sich und lachte immer noch vor sich hin, als er in sein Auto stieg.
    Doch auf dem Heimweg kam seine Unsicherheit zurück. Er seufzte und starrte auf die Straße vor sich. Gott, wohin wird mich das führen? Ich habe keine Ahnung, ob ich jemals bereit bin, mehr als nur eine Freundschaft mit Elaine zu haben. Ist es falsch, dass ich einen Tag mit ihr verbringe? Er wurde traurig bei dem Gedanken, ihre Beziehung wieder zu beenden. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, Gott … Ich brauche deine Weisheit. Bitte …
    Mein Sohn … Mein Wort ist wahr.
    Die Antwort hallte in seiner Seele wider und John spürte, wie sich seine Gedanken klärten. Gott war so treu, so gut. Natürlich war das der Ort, an dem er seine Antworten finden würde – für dieses und für jedes andere Problem, mit dem er vor oder nach Elizabeths Tod gekämpft hatte. Gottes Wort. Die einzige Wahrheit, die sich nie ändern würde.
    John erinnerte sich an das, was er an diesem Morgen in der Bibel gelesen hatte. Er hatte sich das dritte Kapitel des Buches Prediger angesehen. Alles, was er las, erinnerte ihn daran, dass Gottes Plan für sein Leben auch den richtigen Zeitplan beinhaltete, und dass er die Tage der Menschen lenkte. Es war die Rede davon, dass es eine Zeit des Klagens gab, aber auch eine Zeit des Tanzens und dass alles im Leben seine Zeit hatte. Als John diese Worte las, hatte er an seine Kinder denken müssen.
    Doch jetzt sah er diese Bibelverse in einem ganz neuen Licht. Besonders den ersten Vers des dritten Kapitels: „Jedes Ereignis, alles auf der

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