Neubeginn in Virgin River
die Highschool besucht, sinnierte er. Ihr Mann war Arzt. Ein herausragender, gebildeter Mann. Ein Held auf der Unfallstation, der nach seinem tragischen Tod sogar noch perfekter erschien. Wie kann ich da mithalten?, fragte sich Jack. Er streckte die Hand aus und berührte leicht ihr Haar. Keine Chance! Und doch schlägt mein Herz schneller, seitdem sie hier aufgetaucht ist.
Er hatte sich in sie verliebt. Er, der sich noch nie in seinem Leben verliebt hatte. Nicht ein einziges Mal. Als junger Mann hatte er ein paarmal geglaubt, verliebt zu sein, aber es war etwas völlig anderes gewesen als das, was er jetzt fühlte. Lust, damit kannte er sich aus. Wie es sich anfühlte, eine Frau körperlich zu begehren, das kannte er ganz gut. Aber der Wunsch, für eine Frau zu sorgen, sodass es ihr nie an etwas mangelte, sie niemals Angst oder Einsamkeit erleben müsste – damit hatte er keine Erfahrung. In seiner Vergangenheit hatte es schöne Frauen gegeben; intelligente Frauen, selbstbewusste Frauen, Frauen mit Grips, Mut und Leidenschaft, aber soweit er sich erinnern konnte, niemals eine Frau wie Mel. Niemals eine Frau, die alles besaß, was er sich je gewünscht hatte. Und das passt wieder mal haarscharf, dachte er. Ich Idiot habe mich verknallt in eine Frau, die für mich unerreichbar ist. Mel steckt noch immer in einer Beziehung, auch wenn es eine ist, die nicht mehr gelebt werden kann.
Egal. Er hatte sie gehalten, als sie vom Schmerz über den Verlust ihres Mannes völlig zerrissen gewesen war. Sie hatte eine ganze Menge zu verarbeiten, viel, worüber sie hinwegkommen musste. Selbst wenn er ihr dabei half und hoffte, es würde ihr gelingen, bedeutete es noch längst nicht, dass auch sie sich in ihn verlieben konnte. Und doch, er hatte keine andere Wahl. Er war verrückt nach ihr.
Er trank seinen Brandy aus und stellte das Glas beiseite. Während er sie noch immer betrachtete, gab er hin und wieder der Versuchung nach, behutsam ihr seidiges Haar zu berühren. Wenn sie ab und zu entspannt im Schlaf seufzte, musste er lächeln, erfreut darüber, dass sie ein wenig Frieden gefunden hatte. Er wusste, wie sie sich fühlte – denn für einen Mensch, den man liebte, gab es keinen Ersatz.
Er senkte den Kopf. Ich werde für dich da sein, Mel. Das ist mein größter Wunsch. Als er wieder aufblickte, hatte sie die Augen geöffnet und sah ihn an. Er warf einen Blick auf den Wecker und stellte überrascht fest, dass er bereits zwei Stunden lang an ihrem Bett saß.
„Jack“, sagte sie leise. „Du bist ja hier.“
Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Natürlich bin ich das.“
„Küss mich, Jack. Wenn du mich küsst, kann ich an nichts anderes mehr denken.“
Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen sanften Kuss. Dann drückte er die Lippen etwas fester auf die ihren und spürte, wie ihre Lippen sich öffneten und ihre kleine Zunge in seinen Mund eindrang. Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und zog ihn näher zu sich heran. Sein Kuss wurde fordernder, leidenschaftlicher.
„Komm zu mir“, flüsterte sie. „Halt mich fest. Küss mich.“
Er zog sich ein wenig zurück, aber sie wollte ihn nicht loslassen. „Das sollte ich lieber nicht.“
„Warum?“
Er lachte auf. „Ich will mehr als dich nur küssen, Mel. Ich bin keine Maschine, die per Knopfdruck funktioniert. Ich werde nicht mehr aufhören wollen.“
Einladend schlug sie die Bettdecke zurück. „Das weiß ich“, sagte sie etwas atemlos. „Ich bin jetzt so weit. Ich werde dich nicht mehr verletzen.“
Er zögerte. Was, wenn sie im entscheidenden Moment den Namen eines anderen Mannes ausrief? Was, wenn es ihr am nächsten Morgen leidtäte? Er hatte es sich so oft erträumt, aber er wollte, dass es der Beginn von etwas wäre, und nicht das Ende.
Dann musst du eben zusehen, dass es für sie gut wird, sagte er sich. Sie muss einfach nachher mehr wollen. Er glitt neben sie, zog sie in die Arme, verschlang ihren Mund in einem Kuss, der so heiß und kraftvoll war, dass sie seufzend dahinschmolz. Ihre Arme umfingen ihn und hielten ihn fest, während sie sich seinen Lippen und seiner Zunge hingab. Er presste sich an Mel, und sie konnte spüren, wie er unter seiner Jogginghose sofort an ihr hart wurde. Sie bewegte sich, rieb sich an ihm, lud ihn ein. Er legte seine große Hand auf ihren Hintern und hielt sie dort fest.
Jack rollte sich mit ihr zusammen herum, sodass sie auf ihm zu liegen kam. Er packte den Saum ihres T-Shirts und zog es ihr über
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