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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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hier gegessen, und ich muss sagen, es ist mit das beste Essen, das ich je hatte.“
    „Preacher und ich – manchmal bringen wir ganz gute Mahlzeiten zustande. Preacher hat da eine echte Gabe. Und er war kein Koch, als er hierherkam.“
    Sie langte noch einmal zu. Wie es aussah, würde Jack dort stehen bleiben, während sie aß, und zusehen, wie sie jeden einzelnen Bissen verschlang. „Also“, setzte sie ihre Unterhaltung fort, „was ist das jetzt für eine Geschichte zwischen dem Arzt und Mrs. McCrea?“
    „Nun, woll’n mal sehen“, sagte er, lehnte sich an den Tresen hinter der Bar, breitete die Arme aus und stützte sich mit kräftigen Händen auf beiden Seiten ab. „Sie zanken gerne miteinander. Zwei eigensinnige alte Dickschädel, die sich über nichts einig werden können. Tatsache ist, meiner Meinung nach, dass Doc Hilfe brauchen könnte. Aber ich kann mir vorstellen, Ihnen ist bereits aufgefallen, dass er ein wenig verbohrt ist.“
    Den Mund vollgestopft mit der wunderbarsten Eierspeise, die sie je gegessen hatte, konnte sie nur zustimmend brummen.
    „Es ist so – in diesem kleinen Dorf kann es vorkommen, dass tagelang niemand ärztliche Hilfe benötigt. Dann gibt es Wochen, in denen jeder nach Doc ruft. Eine Grippe geht um, und drei Frauen stehen kurz vor der Geburt, und gerade dann stürzt auch noch jemand vom Pferd oder vom Dach. Wie es so geht. Und auch wenn er es nicht gerne zugibt, er ist siebzig.“ Jack zuckte die Schultern. „Der nächste Arzt ist mindestens eine halbe Stunde weit weg, und für die Leute draußen auf den Farmen und Ranchen mehr als eine Stunde. Das Krankenhaus ist noch weiter entfernt. Dann müssen wir auch daran denken, was passiert, wenn Doc einmal stirbt, was hoffentlich noch nicht so bald der Fall sein wird.“
    Sie schluckte und trank etwas Wasser. „Und was hat Mrs. McCrea mit dem Problem zu tun?“, fragte sie. „Versucht sie wirklich, einen Ersatz für ihn zu finden, wie er sagt?“
    „Ach was. Aber wegen seines Alters ist es Zeit, sich nach einer Art Protege umzusehen, denk ich mal. Hopes Mann hat ihr genug hinterlassen. Sie ist gut versorgt. Soweit ich weiß, ist sie schon eine geraume Zeit verwitwet und tut, was sie kann, um den Ort zusammenzuhalten. Ebenso ist sie auf der Suche nach einem Prediger, einem Polizisten und einem Lehrer für die Grundschule, damit die Kleinen nicht zwei Dörfer weit mit dem Bus fahren müssen. Viel Erfolg hatte sie bislang nicht.“
    „Doktor Mullins scheint ihre Bemühungen nicht sonderlich zu schätzen“, bemerkte Mel und tupfte sich die Lippen mit der Serviette ab.
    „Er ist mit dem Gebiet verbunden, liebt seinen Beruf und ist weit davon entfernt, an Ruhestand zu denken. Vielleicht macht er sich auch Sorgen, es könnte einmal jemand auftauchen und seine Arbeit übernehmen, und er hätte dann nichts mehr zu tun. Ein Mann wie Doc, der nie geheiratet und sein ganzes Leben dem Dienst an einem Ort gewidmet hat, scheut vor so etwas zurück. Aber … sehen Sie … Es gab da vor ein paar Jahren einen Vorfall, kurz bevor ich hierherkam. Gleichzeitig zwei Notfälle. Ein Laster war von der Straße abgekommen, und der Fahrer war ernsthaft verletzt; und dann ein Kind mit einer schweren Grippe, die sich in eine Lungenentzündung ausgewachsen hatte. Es konnte nicht mehr atmen. Doc konnte die Blutung des Lastwagenfahrers stoppen, aber als er auf der anderen Seite des Flusses zu dem Kind kam, war es zu spät.“
    „Oh Gott“, sagte sie. „Ich wette, das hat böses Blut gegeben.“
    „Ich glaube nicht, dass ihm jemand wirklich einen Vorwurf macht. Er hat in seiner Zeit hier einige Leben gerettet. Aber der Eindruck, dass er etwas Unterstützung gebrauchen könnte, wurde dadurch verstärkt.“ Er lächelte. „Sie sind die Erste, die hier aufgetaucht ist und Hilfe anbietet.“
    „Hmm“, sagte sie und nahm einen letzten Schluck Kaffee. Sie hörte, wie hinter ihr die Tür aufging und zwei Männer hereinkamen.
    „Harv. Ron“, grüßte Jack. Die Männer erwiderten den Gruß und setzten sich an einen Tisch beim Fenster. Jack wandte sich wieder Mel zu. „Was hat Sie hierhergeführt?“, wollte er wissen.
    „Burnout“, antwortete sie. „Es hat mich krank gemacht, mit Polizisten und Beamten des Morddezernats so vertraut zu sein, dass wir uns mit dem Vornamen angeredet haben.“
    „Meine Güte, was hatten Sie denn für einen Job?“
    „Waren Sie schon einmal im Krieg?“, fragte sie zurück.
    „In der Tat“, sagte er und

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