Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
den, den Sie gerade trinken?“, fragte Jack und wies mit dem Kopf auf ihre Tasse.
    „Der Kaffee ist hervorragend.“ Sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln und fand, dass dieser Kerl in Ordnung war. „Ich hätte mich auch nach dem Zustand der Straßen erkundigen sollen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich den Terror auf den Autobahnen in Los Angeles gegen die Kurven und steilen Abhänge in diesen Bergen hier eingetauscht habe, bei denen einem das Herz stehen bleibt … Oh Gott.“ Schon bei dem Gedanken musste sie zittern. „Wenn ich an einem solchen Ort bleiben würde, dann nur wegen Ihrer Küche.“
    Die Hände auf den Tresen gestützt, beugte er sich ein wenig zu ihr herüber. Seine dunkelbraunen Augen unter den dichten Brauen strahlten ihr warm entgegen. „Ich könnte das Haus ganz schnell für Sie herrichten“, bot er an.
    „Ja, das habe ich schon einmal gehört.“ Sie reichte ihm die Hand, und er ergriff sie. Als er sie leicht drückte, konnte sie seine Schwielen spüren. Er war ein Mann, der harte körperliche Arbeit leistete. „Danke, Jack. Ihre Bar war bei diesem Experiment das Einzige, das mir gefallen hat.“ Sie stand auf und fing an, in ihrer Handtasche nach dem Portemonnaie zu suchen. „Was schulde ich Ihnen?“
    „Das geht aufs Haus. Es ist das Mindeste, was ich tun kann.“
    „Ach, kommen Sie, Jack. Sie haben doch an all dem keine Schuld.“
    „Gut. Dann werde ich Hope eine Rechnung schicken.“
    In diesem Moment trat Preacher aus der Küche, in der Hand ein Gericht, das er mit einem Geschirrtuch abgedeckt hatte und an Jack übergab.
    „Das Frühstück für Doc. Ich komme mit Ihnen nach draußen.“
    „In Ordnung.“
    Als sie an ihrem Wagen standen, sagte er: „Ganz im Ernst, ich wünschte, Sie würden es sich noch einmal überlegen.“
    „Es tut mir leid, Jack. Das ist wirklich nichts für mich.“
    „Ach verflixt. Wir haben einen echten Mangel an hübschen jungen Frauen hier. Kommen Sie gut an.“ Mit einer Hand drückte er sie leicht am Ellbogen, während er mit der anderen das Tablett balancierte. Sie dachte nur, was für ein attraktiver Mann er doch ist. Seine Augen, der kantige Unterkiefer mit dem Grübchen am Kinn. Er besitzt eine Menge Sex-Appeal. Und dann seine lockere Art, die darauf schließen lässt, dass er gar nicht weiß, wie gut er aussieht. Jemand sollte sich ihn an Land ziehen, bevor er es herausfindet. Wahrscheinlich wird es auch schon jemand getan haben.
    Mel sah ihm nach, wie er über die Straße zum Haus des Arztes ging, und setzte sich dann ins Auto. In einem weiten Bogen wendete sie auf der verlassenen Straße und fuhr dann den Weg zurück, den sie gekommen war. Vor dem Haus des Arztes nahm sie den Fuß vom Gas, denn sie hatte beobachtet, wie Jack sich auf der Veranda hinhockte und irgendetwas entdeckt zu haben schien. Das zugedeckte Tablett hielt er dabei noch immer in der einen Hand, und mit der anderen signalisierte er ihr, sie solle anhalten. Als er zu ihrem Wagen hinübersah, wirkte er ziemlich geschockt und fassungslos.
    Mel bremste und stieg aus. „Alles in Ordnung?“, fragte sie.
    Er erhob sich und sagte: „Nein. Könnten Sie für einen Moment hierherkommen, bitte?“
    Sie ließ den Wagen mit laufendem Motor und offener Tür stehen und stieg zur Veranda hinauf. Vor der Tür des Arztes stand eine Kiste, und Jack wirkte noch immer völlig bestürzt. Sie hockte sich nieder, sah hinein und entdeckte ein Baby. Es war in eine Decke gewickelt und zappelte unruhig hin und her. „Jesus“, flüsterte sie.
    „Nein“, sagte Jack. „Ich glaube nicht, dass es Jesus ist.“
    „Als ich vorher hier am Haus vorbeigekommen bin, stand die Kiste noch nicht da.“
    Mel hob die Box mit dem Kind auf und bat Jack, sich um ihren Wagen zu kümmern. Dann schellte sie an der Tür des Arztes, und nach einigem nervösen Warten wurde endlich geöffnet. Doc trug einen karierten Flanellmorgenrock, der über seinem dicken Bauch nur locker zusammengebunden war und sein Nachthemd kaum bedeckte, während seine dünnen Beine unten herausstakten.
    „Ah, Sie sind es. Immer schwer zu sagen, wann man kündigen soll, nicht wahr? Sie bringen mir mein Frühstück?“
    „Mehr als das“, antwortete sie. „Das hier hat jemand auf Ihrer Türschwelle hinterlassen. Irgendeine Vorstellung, wer zu so etwas fähig wäre?“
    Er nahm die Decke hoch und sah sich das Baby an. „Es ist ein Neugeborenes“, meinte er. „Wahrscheinlich erst ein paar Stunden alt. Bringen Sie es herein. Es ist doch

Weitere Kostenlose Bücher