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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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aber nicht Ihres, oder?“
    „Also wirklich“, sagte sie verärgert. Als ob der Arzt nicht wüsste, dass sie nicht nur zu dünn war, um schwanger gewesen zu sein, sondern auch viel zu munter, um gerade eine Geburt überstanden zu haben. „Glauben Sie mir, wenn es meins wäre, hätte ich es nicht hier abgestellt.“
    Sie ging an ihm vorbei ins Haus hinein und stellte fest, dass sie sich nicht in einer Wohnung befand, sondern in einer Arztpraxis. Rechts lag das Wartezimmer. Zu ihrer Linken der Empfangsbereich, komplett ausgestattet mit Computer und Aktenschränken hinter einem Tresen. Ohne nachzudenken, ging sie weiter nach hinten durch, und als sie ein Untersuchungszimmer entdeckte, dort hinein. Im Moment dachte sie nur daran, sicherzustellen, dass das Kind nicht krank war oder gar dringend ärztliche Hilfe brauchte. Sie stellte die Kiste auf den Tisch, zog ihren Mantel aus und wusch sich die Hände. Auf dem Untersuchungstisch lag ein Stethoskop. Sie fand auch Watte und Alkohol und reinigte die Olivenstecker damit, denn ihr eigenes Stethoskop lag ja verpackt im Auto. Eine Weile hörte sie das Herz des Kindes ab, und die weitere Untersuchung ergab dann, dass es ein kleines Mädchen war, dessen Nabelschnur mit einem Bindfaden abgebunden worden war. Zärtlich und behutsam hob sie die Kleine aus der Box und legte sie auf die Babywaage, während sie beruhigend mit ihm brabbelte.
    Inzwischen war auch der Arzt hereingekommen. Zwei Kilo, neunhundertsechsundsiebzig Gramm“, berichtete sie. „Reif geboren. Herz und Atmung normal. Farbe in Ordnung.“ Dann fing das Baby an zu schreien. „Kräftige Lunge. Irgendwer hat ein perfektes Baby ausgesetzt. Sie müssen dafür sorgen, dass jemand vom Sozialamt hierherkommt.“
    Doc lachte trocken. „Klar, sie werden auch ganz bestimmt sofort hier sein.“ In dem Moment tauchte Jack hinter ihm auf und sah über Does Schulter in den Raum.
    „Und was gedenken Sie zu tun?“, fragte sie.
    „Ich denke, ich werde etwas Milchpulver auftreiben“, antwortete er. „Das Geschrei klingt nach Hunger.“ Er drehte sich um und verließ das Untersuchungszimmer.
    „Um Gottes willen“, stöhnte Mel, wickelte das Kind wieder in die Decke und wiegte es in den Armen.
    „Verurteilen Sie ihn nicht allzu hart“, sagte Jack. „Wir sind hier nicht in L. A., wo man das Sozialamt anruft und sogleich jemand einen Hausbesuch macht. Hier ist man viel mehr auf sich selbst gestellt.“
    „Was ist mit der Polizei?“, überlegte sie.
    „Im Dorf gibt es keine. Das Department des Bezirks-She-riffs arbeitet nicht schlecht, aber ich wette, es ist auch nicht gerade das, was Sie erwarten.“
    „Wieso?“
    „Solange es nicht um ein wirklich ernstes Verbrechen geht, wird es voraussichtlich dauern“, erklärte er. „Sie sind für ein sehr großes Gebiet zuständig. Wahrscheinlich würde der Deputy kommen, einfach einen Bericht schreiben und dann selbst beim Sozialamt anrufen. Das dürfte dann schon eine Reaktion zur Folge haben, wenn sie nicht gerade überarbeitet oder unterbezahlt sind und eine Pflegefamilie auftreiben können, die sich um das kleine …“, er räusperte sich, „Problem kümmert.“
    „Gott. Jetzt bezeichnen Sie sie bloß nicht als Problem“, ermahnte sie ihn. Sie fing an, Schranktüren zu öffnen, fand aber nicht, was sie suchte. „Wo ist die Küche?“
    „Dort drüben“, sagte er und deutete nach links.
    „Bringen Sie mir ein paar Handtücher, vorzugsweise weiche“, wies sie ihn an.
    „Was haben Sie vor?“
    „Ich werde sie waschen.“ Mit dem Baby im Arm verließ sie das Untersuchungszimmer.
    Die Küche war groß und sauber. Da ja Jack dem Arzt die Mahlzeiten lieferte, wurde sie vermutlich nicht oft benutzt. Sie stellte den Geschirrständer auf den Fußboden in eine Ecke und legte das Baby vorsichtig neben das Spülbecken. Unter der Spüle fand sie ein Reinigungsmittel, mit dem sie diese kurz säuberte und dann mit Wasser nachspülte. Danach regulierte sie die Temperatur und füllte das Becken mit Wasser, während der Säugling, im Moment völlig irritiert, die Küche mit dem Lärm seines Unbehagens erfüllte. Glücklicherweise lag auf der Spüle ein Stück Ivory Soap, das Mel so gut wie möglich abspülte.
    Mit aufgekrempelten Ärmeln nahm sie das kleine Wesen auf den Arm und tauchte es ins warme Wasser. Sofort hörte das Schreien auf. „Ah“, gurrte Mel, „das Baden gefällt dir wohl? Das fühlt sich an wie zu Hause, nicht wahr?“
    Doc Mullins, nunmehr angekleidet, kam in

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