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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Sie war völlig vom Regen durchnässt gewesen und er hatte sie behutsam entkleidet, sie abgetrocknet und ins Bett gebracht. Seit diesem Moment wusste sie zweifellos, dass sie einen Partner hier hatte, auch wenn sie es noch eine ganze Zeit lang sich selbst nicht hatte eingestehen können. Seit der Ultraschalluntersuchung war sie sich ziemlich sicher, dass sie das Kind in jener Nacht empfangen hatte. Jack hatte sie dazu gebracht, sich ihm voll und ganz zu öffnen, und ihr eine Leidenschaft gezeigt, von der sie nicht einmal gewusst hatte, dass es sie gab. Dann hatte er ihr sein Baby geschenkt. Es war wie ein Wunder – diese Liebe, diese Leidenschaft und das Baby. Sie hatte einfach nicht gewusst, wie schwierig es sein würde, diesen Übergang in ein neues Leben zu vollziehen. Ein zweites Leben. Ein völlig anderes Leben.
    Eine Stunde lang blieb sie im Sessel sitzen. Und wartete. Jack räumte alle Gläser und das ganze Geschirr ein, wischte den Tresen ab und gönnte sich einen Drink. Er hatte einen ganz speziellen alten Single-Malt-Whiskey, ein gereifter Glenlivet, den er für besondere Gelegenheiten aufhob. Oder für Notfälle.
    Preacher stellte seinen Besen beiseite und kam an den Tresen. „Alles in Ordnung, Mann?“, fragte er.
    Jack griff nach einem Glas und schenkte seinem Freund einen Schuss ein. Er hob sein Glas zu einer Art Toast und verkündete feierlich: „Mel ist schwanger.“ Dann leerte er sein Glas in einem Zug.
    „Oje, Mann“, meinte Preacher. „Was wirst du tun?“
    „Ich werde Vater sein“, sagte Jack. „Ich werde sie heiraten.
    Preacher nahm sein Glas, hob es zögernd hoch und trank dann einen Schluck. „Bist du dir da sicher?“
    „Ja, das bin ich.“
    „Ist es wirklich das, was du willst, Mann?“
    „Absolut.“
    Preacher grinste. „Der Sergeant. Ein Familienvater. Wer hätte das gedacht?“
    Noch einmal hielt Jack die Flasche kurz über beide Gläser. „So ist es“, sagte er.
    „Man könnte aber den Eindruck haben, dass es zwischen dir und Mel im Moment nicht gerade gut läuft“, stellte Preacher vorsichtig fest.
    „Ach was“, log Jack. „Ich habe es gerade erst erfahren“, log er weiter. „Es wird alles prima laufen. Alles wird bestens.“ Dann lächelte er. „Du weißt doch, dass ich nie etwas tue, wozu ich keine Lust habe, Onkel Preacher.“ Er kippte den zweiten Schuss hinunter und stellte sein Glas auf den Tresen. „Gute Nacht.“
    Jack hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Mel so lange alleine ließ, aber sie beide brauchten Zeit, sich zu sammeln. Falls es noch weitere Tränen geben sollte, wünschte er sich, dass sie dieses eine Mal allein damit fertig werden würde. Es gab Grenzen für das, was ein Mann tun konnte, daher ließ er sich Zeit, zu ihr zu kommen. Sie würde ein wenig verzweifelt sein – schwanger, und war von ihm dabei überrascht worden, wie sie sich dafür bei Marks Bild entschuldigte. Und jetzt machte sie sich Sorgen, dass er nicht in der Lage sein könnte, damit umzugehen. An diesen Tatsachen konnte keiner von ihnen etwas ändern. Jack hatte von Anfang an gewusst, dass Mark noch immer da war, in ihrem Leben, in ihrem Herzen. Nie würde er sie ganz besitzen. Aber dann würde er eben das Beste aus dem machen, was er hatte. Er verlangte nicht von ihr, sich bei ihm zu entschuldigen. Er würde sie einfach nur wahnsinnig lieben. Auch wenn die Situation nicht gerade ideal war, er kam klar damit. Mit der Zeit würde sie ja vielleicht zu sich kommen. Die Erinnerung an Mark könnte so weit verblassen, dass sie, auch wenn er, Jack, nicht der einzige Mann in ihrem Leben war, ihn als den wichtigsten Mann ansehen würde. Wenn sie erst einmal ihr Kind in den Armen hielt, würde sie vielleicht erkennen, dass das Leben für die Lebenden bestimmt ist.
    Er öffnete die Tür, warf ihr durchs Zimmer hinweg einen Blick zu, bevor er sich bückte, um die Schuhe auszuziehen. Dann zerrte er sein Hemd aus der Hose, zog es aus und hängte es an den Haken in seinem Wandschrank. Er nahm seinen Gürtel ab und ließ ihn zu Boden fallen. Dann ging er auf sie zu und hielt ihr eine Hand entgegen.
    Sie legte ihre Hand hinein, ließ sich von ihm hochziehen und lehnte den Kopf an seine Brust. „Es tut mir leid. Ich liebe dich. Ich möchte mit dir zusammen sein.“
    Er schloss sie in die Arme „Das ist mir gut genug.“ Er küsste sie zärtlich.
    „Du hast etwas getrunken“, stellte sie fest. „Scotch.“
    „Es schien das Passende zu sein“, antwortete er. Langsam begann er, sie

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