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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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auf dem Land eigne ich mich nicht. Das ist ja wie im Peace-Corps.“
    „Meine Arbeit hat auch ihre schönen Seiten“, sagte er. „Das hier allerdings gehört nicht gerade dazu.“
    Sie war völlig deprimiert, als sie zum Restaurant zurückkam, um das Baby abzuholen. „Dort draußen ist es nicht gerade nett, oder?“, begrüßte sie Jack.
    „Fürchterlich. Waren Sie schon einmal da?“
    „Vor ein paar Jahren bin ich mal zufällig dort vorbeigekommen, als ich auf der Jagd war.“
    „Und Sie wollten es niemandem erzählen?“, fragte sie. „Der Polizei zum Beispiel?“
    „Es verstößt nicht gegen das Gesetz, ein Penner zu sein“, meinte er achselzuckend.
    Er weiß also nichts von dem Sattelauflieger, dachte sie. Doc hat ja auch gesagt, dass der erst vor Kurzem dort aufgetaucht ist. „Es ist mir unvorstellbar, wie man so leben kann. Darf ich Ihr Badezimmer benutzen? Ich möchte mir gerne die Hände waschen, bevor ich das Baby anfasse.“
    „Gleich hinter der Küche“, sagte er.
    Als sie zurückkam, nahm sie Chloe auf den Arm, drückte sie fest an sich und atmete tief ihren sauberen Puderduft ein.
    „Glücklicherweise müssen Sie ja nicht so leben wie diese Leute“, bemerkte Jack.
    „Und Sie ebenso wenig. Irgendwer müsste dort intervenieren und ihnen helfen. Zumindest für Essen und sauberes Wasser sorgen.“
    Er nahm das Kinderbett, um es für sie über die Straße zu tragen. „Ich glaube, dass bei denen bereits zu viele Gehirnzellen zerstört sind, sodass kaum mit einem großen Erfolg zu rechnen wäre. Mel, Sie sollten sich lieber auf das Gute konzentrieren, das Sie tun können, und sich nicht an den hoffnungslosen Fällen festbeißen. Das macht Sie doch nur traurig.“
    Am frühen Abend kam Mel wieder. Sie saß beim Essen an der Theke, lachte mit Jack, und sogar Preacher musste gelegentlich mitlachen. Schließlich legte sie ihre schmale Hand über die von Jack. „Bitte entschuldigen Sie mein Benehmen von vorher. Ich habe Ihnen nicht einmal dafür gedankt, dass Sie das Baby gehütet haben.“
    „Sie waren ziemlich aufgebracht“, sagte er.
    „Stimmt. Es wundert mich selbst, denn schließlich habe ich ja schon häufiger mit Pennern und Obdachlosen zu tun gehabt. Wir hatten sie oft als Patienten im Krankenhaus. Aber bis heute war mir nicht aufgefallen, dass wir sie in der Stadt bloß immer gewaschen und so weit wiederhergestellt haben, dass wir sie an irgendeine Behörde übergeben konnten. Wahrscheinlich habe ich schon immer geahnt, dass sie über kurz oder lang wieder in Mülltonnen wühlen würden, aber das musste ich ja dann nicht sehen. Heute war es etwas völlig anderes. Sie kommen nirgendwohin und erhalten auch keine Hilfe. Alles hängt an Doc. An ihm allein. Man braucht sehr viel Mut, um das zu tun, was er tut.“
    „Nicht jeder würde so viel tun wie Doc“, bestätigte Jack.
    Sie lächelte. „Das Leben hier draußen ist ganz schön hart.“
    „Das kann es sein“, sagte er.
    „Es gibt wenige Hilfsquellen hier.“
    „Mit dem, was wir haben, kommen wir ganz gut klar. Aber Sie sollten sich vor Augen halten, dass die alten Jungs in dem Camp offensichtlich weniger an Hilfsquellen interessiert sind als vielmehr daran, dass man sie in Ruhe lässt.“ Dann fügte er noch hinzu: „Ich weiß, das ist schwer zu verstehen, aber im Großen und Ganzen ist die Gegend hier das genaue Gegenteil, nämlich gesund und blühend. Hat dieser Ausflug in den Wald Ihren Wunsch, von hier weg zu kommen, nun etwa noch verstärkt?“
    „Mit Sicherheit hat er mir die Augen geöffnet, denn ich hatte geglaubt, dass die Arbeit in einem kleinen Ort nett und angenehm sein müsste. Nie hätte ich daran gedacht, dass es da auch diese andere Seite gibt. Und die ist genauso hoffnungslos wie manche unserer schlimmsten Probleme in der Stadt.“
    „Das sehe ich anders“, entgegnete er. „Die angenehmen und friedvollen Seiten werden bei Weitem die hoffnungslosen überwiegen. Das schwöre ich Ihnen. Sie können sich ja gerne selbst ein Bild davon machen und mich dann einen Lügner nennen, wenn Sie wollen. Aber dazu müssten Sie schon hierbleiben.“
    „Ich habe mich verpflichtet, zu bleiben, bis ein Platz für das Baby gefunden ist“, sagte sie. „Leider kann ich nicht mehr versprechen.“
    „Versprechungen sind nicht nötig. Ich wollte nur die Alternativen aufzeigen.“
    „Aber vielen Dank, dass Sie für mich auf das Baby aufgepasst haben.“
    „Sie ist ein braves Mädchen. Es hat mir überhaupt nichts

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