Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr

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widersprach er lachend.
    Jack zählte zusammen mit Preacher, Mike, Paul und Joe zu den fünf Singles unter den Männern. „Alles überzeugte Junggesellen“, wurde Mel gewarnt. Zwar würden sie die Frauen lieben, aber sie wollten sich nicht binden. „Abgesehen von Mike“, verkündete Zeke. „Er wird regelmäßig eingefangen.“ Mel wurde darüber aufgeklärt, dass Mike zweimal geschieden war und in L. A. eine Freundin hatte, die sich bemühte, Ehefrau Nummer drei zu werden.
    Ihre Kameradschaft war mitreißend, elektrisierend. Diese Kerle waren betrunken, das war nicht zu übersehen, doch Mel hatte es nicht gerade eilig, davonzukommen. Sie amüsierte sich. Andere Leute aus dem Ort, die öfter einmal in die Bar kamen wie Doc zum Beispiel, schienen diese Bruderschaft gut zu kennen und schauten vorbei, um an dem Wiedersehen teilzunehmen. Und all diese Männer begrüßten sie genauso herzlich wie Jack und Preacher.
    Als Mel an diesem Abend gehen wollte, riss Jack sich von seinen Kameraden los, um sie zu ihrem Auto zu begleiten. „Oh, jetzt wird man über uns klatschen“, sagte Mel.
    „Was erwartest du? Es wird schon längst über uns geklatscht. Hör zu, Mel, du solltest nicht wegen der Jungs wegbleiben. Sie sind wirklich in Ordnung. Aber lass mich dir sagen, wie das Programm aussieht: Es wird viel Bier getrunken und Poker gespielt, und tagsüber wird geangelt. Sie werden in ihren Wohnwagen schlafen, ganz schön viel Lärm machen und ihre Umgebung mit Zigarrenqualm verpesten. Preacher wird jeden Tag etwas Gutes köcheln, und ich ahne schon, dass da eine Menge Fisch auf uns zukommt. Preacher macht gefüllte Forelle, die ist so was von lecker, es wird dich umwerfen.“
    Sie legte ihm eine Hand auf die Brust. „Mach dir keine Sorgen, Jack. Genieß es einfach.“
    „Aber du wirst mich doch jetzt nicht fünf Tage lang ignorieren, oder?“
    „Nach der Arbeit werde ich auf ein Bier vorbeikommen, aber weißt du, ich liebe mein Waldhäuschen, meine Ruhe, meinen Frieden. Amüsiere dich. Das ist wichtig.“
    „Es sind prima Kerle“, sagte er. „Aber ich habe so ein Gefühl, dass sie mir bei meinem Liebesleben im Weg stehen könnten.“
    Sie musste über ihn lachen. „Dein Liebesleben ist tatsächlich aber doch etwas öde.“
    „Ich weiß. Ständig versuche ich ja, es ein wenig anzukurbeln. Und dann jetzt sie!“ Mit dem Kopf wies er in Richtung Bar, die von Lärm und Lachen zu pulsieren schien. Er legte seine Hände um ihre Taille und sagte: „Küss mich.“
    „Nein“, sagte sie.
    „Ach komm. War ich nicht perfekt? Habe ich nicht all deine Regeln befolgt? Wie kannst du nur so selbstsüchtig sein? Niemand sieht uns, sie sind alle damit beschäftigt, sich zu betrinken.“
    „Ich glaube, du solltest zu deiner Wiedersehensfeier zurückkehren“, sagte sie, musste aber wieder über ihn lachen.
    Kühn fasste er sie unter den Achseln, hob sie über seinen Kopf und ließ sie dann langsam sinken, bis ihr Mund seinem nahe kam. „Du bist schamlos“, schimpfte sie mit ihm.
    „Nun küss mich doch“, bettelte er. „Komm schon. Lass mich nur einmal kosten.“
    Es war einfach unwiderstehlich. Er war unwiderstehlich. Sie legte die Hände um seinen Kopf und berührte seinen Mund mit ihren Lippen, die sie öffnete und langsam über seine Lippen streifen ließ. Als er seinerseits dasselbe tat, dachte sie an nichts anderes mehr als an diesen Kuss, der sie auf herrliche Weise völlig vereinnahmte. Sie ließ das Spiel seiner Zunge zu, er wehrte sich nicht, als sie es erwiderte, und sie erreichte den Punkt, an dem sie sich wünschte, es würde niemals enden. Es fiel ihr so leicht, sich in seiner Zärtlichkeit und seiner Stärke völlig zu verlieren.
    Und dann kam das nicht zu vermeidende Ende, denn schließlich standen sie für jedermann sichtbar auf der Straße, auch wenn es beinahe dunkel war. „Danke“, sagte er. Als er sie wieder auf die Beine stellte, brach hinter ihnen ein Beifallssturm los. Drüben auf Jacks Veranda standen acht Marines und Rick mit erhobenen Bierkrügen, grölten und pfiffen, klatschten Beifall und feuerten sie an.
    „Oh Mann“, stöhnte sie.
    „Ich werde sie umbringen.“
    „Ist das so eine Art Tradition bei den Marines?“, fragte sie ihn.
    „Ich werde sie umbringen“, wiederholte er nur, ließ seinen Arm aber auf ihren Schultern liegen.
    „Dir ist ja klar, was das bedeutet“, sagte sie. „Unsere kleinen Küsse sind jetzt nicht mehr unser kleines Geheimnis.“
    Er sah ihr in die Augen. Das