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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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„Oh, die sehen ja sündhaft verführerisch aus.“ Dann sah sie wieder Mel und Sondra an. „Wenn Sie wüssten, wie viele Menschen aus der Umgebung uns nach der Überschwemmung beim Wiederaufbau geholfen haben, dann wüssten Sie, was Großzügigkeit bedeutet. Kommen Sie, wir wollen einmal sehen, wie das Kind ausschaut. Wenn Sie danach noch Zeit haben, können wir eine Kleinigkeit in dem Café dort essen gehen.“
    Während der nächsten Stunde fanden sie heraus, dass Sondra einen kleinen Jungen gebären würde, das Baby in der richtigen Position lag und kein Grund vorlag, mit irgendwelchen Komplikationen zu rechnen. Sie lernten Dr. Stone kennen, einen umwerfend gut aussehenden blonden Mann, den June als umgetopfte Stadtpflanze bezeichnete. Im Café trafen sie Junes Vater, den früheren Dorfarzt, und er erkundigte sich nach dem alten Mullins, obwohl der wohl kaum älter sein dürfte als er selbst. „Ist er immer noch so störrisch?“, wollte er wissen.
    „Ein wenig habe ich ihn schon weich geklopft“, sagte Mel.
    „Also, erzählen Sie mal ein bisschen von sich“, bat June während des Essens. „Wie lange sind Sie schon in Virgin River?
    „Erst seit zwei Monaten. Ich bin von L. A. hier raufgekommen, weil ich eine Veränderung gesucht habe, muss aber gestehen, dass ich auf die Arbeit auf dem Land nicht vorbereitet war. Ich hatte all die Hilfsmittel und die technische Ausstattung eines Krankenhauses als selbstverständlich vorausgesetzt.“
    „Und wie gefällt es Ihnen bisher?“
    „Das Leben und die Arbeit auf dem Land sind eine große Herausforderung für mich, auch wenn es Aspekte gibt, an die ich mich gewöhnen könnte, denke ich. Aber ich bin nicht sicher, wie lange das bei mir anhalten wird. Meine Schwester lebt in Colorado Springs. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder und sehnt sich danach, mich in ihrer Nähe zu haben.“ Sie biss ein Stück von dem köstlichen Hamburger ab. „Ich möchte nicht völlig verpassen, wie ihre Kleinen aufwachsen.“
    „Oh, sagen Sie doch so etwas nicht“, warf Sondra ein.
    „Kein Grund zur Sorge“, beruhigte Mel sie und tätschelte ihre Hand. „Vor Ihrer Niederkunft werde ich nirgendwohin gehen, was ja, wie es aussieht, schon ziemlich bald sein wird.“ Sie lachte. „Ich kann nur hoffen, dass es nicht heute auf dem Heimweg ist.“
    „Ich würde mich freuen, wenn Sie länger bleiben“, sagte June. „Es wäre schön, Sie in der Nähe zu haben.“
    „In der Nähe? Wir sind über eine halbe Stunde lang unterwegs gewesen, und dann immer diese Millimeterarbeit, um an den Holztransportern vorbeizukommen! Dabei wette ich, dass es nicht mal zwanzig Meilen sind!“
    „Stimmt“, bekräftigte June. „Es sind nur gut fünfzehn Meilen. Ist es nicht toll, dass wir Nachbarn sind?“
    Bevor sie mit dem Essen fertig waren, betrat ein Mann mit einem Baby auf dem Arm das Café. Ein wenig erinnerte er Mel an Jack – dieselbe Größe, muskulös, robuste Erscheinung in Jeans und kariertem Hemd, um die vierzig, und im Umgang mit einem Baby völlig unbefangen. Er bückte sich, gab Dr. Hudson einen Kuss auf die Wange und überreichte ihr das Kind. „Darf ich vorstellen, Jim, mein Haus- und Ehemann. Und unser Sohn Jamie.“
    Während der Rückfahrt dachte Mel, dass sie sich heute einmal nicht so fehl am Platz gefühlt hatte. Sie mochte June Hudson und John Stone. Selbst der alte Doc Hudson war ein Gewinn. Nachdem sie Sondra an ihrer Farm rausgelassen hatte und ins Dorf zurückfuhr, kam es ihr vor, als wäre der Ort irgendwie hübscher geworden. Es war nicht mehr so ganz das heruntergekommene kleine Dörfchen, für das sie es anfangs gehalten hatte. Auf seltsame Weise hatte es etwas von Heimat an sich.
    Als sie bei Doc vorfuhr, sah sie, wie die Männer gerade nach ihrem Angeltag bei Jack einflogen. Im Haus fand sie Doc in der Küche, wo er irgendetwas am Küchentisch zusammenstellte. Wie es aussah, hatte er sich eine neue Arzttasche zugelegt. „Doc Hudson lässt Sie grüßen, und June und John ebenfalls. Was tun Sie da?“
    Er steckte noch ein paar Sachen in die Tasche, dann schob er sie ihr zu und sagte: „Wird Zeit, dass Sie Ihre eigene bekommen.“
    Es machte ihr Spaß, den Marines zuzusehen, wie sie ihre Ausrüstung verstauten und sich frühmorgens auf den Weg zum Fluss machten. Von ihrem Platz auf der Treppe vor Does Haus, wo sie ihren Kaffee trank, winkte Mel ihnen zu, und obwohl sie die halbe Nacht lang auf den Beinen gewesen waren, getrunken und gepokert hatten, schienen

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