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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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dir also tatsächlich viel an ihm?“, hakte er nach.
    „Das habe ich doch bereits gesagt, nicht wahr?“
    „Also gut, wenn du dir sicher bist.“
    Preacher bückte sich und zog Jack hoch. Dann fasste er ihn unter den Achseln, brachte ihn auf wackligen Beinen zum Stehen und stemmte ihn sich über die Schulter. Mel folgte ihm in Jacks Schlafzimmer.
    Sie war noch nie in Jacks Wohnung gewesen. Es war ein kleines Einzimmerapartment und konnte von zwei Seiten aus betreten werden – entweder durch die Küche hinter der Bar oder durch die Hintertür, die in den Hof führte. Die Wohnung war L-förmig geschnitten. Das Schlafzimmer befand sich im kürzeren Teil dieses L, während der längere Teil den Wohnraum ausmachte. Am Fenster stand ein Tisch mit zwei Stühlen und ein kleiner Kühlschrank. Eine Küche gab es nicht.
    Preacher legte Jack aufs Bett und zog ihm die Stiefel aus. „Wir ziehen ihm auch die Jeans aus“, sagte Mel, und auf Preachers zweifelnden Blick hin fügte sie hinzu: „Ich kann dir versichern, das kenne ich alles.“ Sie öffnete Gürtel und Reißverschluss seiner Jeans. Dann griff Mel nach dem rechten Hosenbein, Preacher nach dem linken, und beide zerrten daran, bis Jack in seinen Boxershorts dalag. Dann knöpfte Mel ihm das Hemd auf und streifte es ihm über die Schultern, indem sie ihn von einer Seite auf die andere rollte. Sie trug Jeans und Hemd zum Wandschrank. Dort hing an einem Haken in der Tür ein Halfter, in dem eine Handfeuerwaffe steckte, was ihr den Atem verschlug. Sie hängte die Hose und das Hemd über die Waffe.
    Preacher starrte Jack an. „Dafür wird er mich umbringen.“
    „Oder dir danken“, konterte Mel und lächelte ihn flüchtig an. „Sollte sich mein Pager melden, gebe ich dir Bescheid. Dann kannst du übernehmen.“ Sie zog die Daunendecke über Jack.
    „Oder wenn du Hilfe brauchst“, bot Preacher an.
    Nachdem Preacher gegangen war, entledigte Mel sich ihrer Stiefel und sah sich genauer in Jacks Wohnung um. Er hatte ein geräumiges Bad mit einem großen Badezimmer-schrank und einer Kommode. Als sie eine der Schubladen herauszog, sah sie, dass er dort seine Unterwäsche und Socken aufbewahrte. In einer anderen waren Handtücher verstaut, und in Erinnerung an ihren ersten Tag in Virgin River schnupperte sie daran. Es roch nach Downy, so wie er gesagt hatte.
    Hinter dem Bad lag eine kleine Kammer, in der außer Wandschränken eine Waschmaschine und ein Trockner standen. Bad und Kammer waren durch eine Tür getrennt, während das Schlafzimmer offen und vom Wohnzimmer her einsehbar war.
    Jack hatte sich sehr maskulin, sehr funktional eingerichtet. Die Wände waren alle aus grob bearbeitetem Holz. Er besaß eine Ledercouch und einen großen Ledersessel. An der gegenüberliegenden Wand stand ein Fernseher, daneben eine Waffenvitrine, in der sich mehrere Gewehre befanden. Der Schlüssel dazu steckte im Schloss. Dann gab es noch einen schweren Couchtisch aus Holz und zwischen Couch und Sessel einen Beistelltisch, auf dem eine Lampe und zwei gerahmte Fotos standen. Das eine zeigte Jack mit seiner Familie, seine vier Schwestern, seine Schwäger, die acht Nichten und einen Vater mit silbergrauem Haar, der ebenso groß war wie Jack. Daneben stand dann noch ein älteres Portrait von seinen Eltern.
    Mel nahm das Familienfoto in die Hand. Alle Familienmitglieder sahen sehr attraktiv aus. Die Männer alle groß und stattlich, die Frauen hübsch und gepflegt, und die Mädchen waren einfach hinreißend – die Jüngste vielleicht drei oder vier Jahre alt, die Älteste ein Teenager. Mel fand, dass Jack von allen am besten aussah. Er stand inmitten der Gruppe und hatte rechts und links den Arm um zwei seiner Schwestern gelegt.
    Sie stellte das Foto zurück an seinen Platz, ging zur Couch, schnappte sich die Wolldecke, wickelte sich darin ein und machte es sich in dem großen Sessel bequem. Jack schien tief und fest zu schlafen. Schließlich schlummerte auch Mel ein.
    Irgendwann in der Nacht hörte sie Geräusche von Jacks Bett her. Er war unruhig, wälzte sich herum und murmelte im Schlaf. Sie ging zu ihm hinüber, setzte sich auf die Bettkante und befühlte seine Stirn. Er brummelte irgendetwas Unverständliches, rollte sich zu ihr herum, packte sie, zog sie zu sich ins Bett und ließ seinen Kopf schwer auf ihre Schulter sinken. Sie legte einen Arm um ihn. „Ist ja gut“, beruhigte sie ihn. Auch er schlang einen Arm um sie und fiel wieder in einen tiefen Schlaf.
    Unter seinem Federbett

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