Neue Schuhe zum Dessert
sind meine Kniescheiben dran.
Der vierte Tag
Ich stand mitten in der Nacht auf, um nach Offaly zu fahren. Die Windmaschine, die die Stoffbahnen bewegen sollte, war angekommen, die Möbel waren auf dem Weg, ein neuer, eimergroßer spitzer Hut wurde gefertigt, Andrea und Moses waren mitgekommen, um mir zu helfen, und alles schien nicht mehr ganz so gefährlich in der Schwebe, als Lesley plötzlich einen Ausraster hatte. »Die Schlafzimmer sind so gewöhnlich! Wir müssen was damit machen.«
Ich fixierte sie und sagte mit zusammengebissenen Zähnen: »Die Zeit reicht dafür nicht aus.«
Sie erwiderte meinen Blick und forderte: »Sorgen Sie dafür, dass sie reicht. Ich will diese Dinger über den Betten, wie Moskitonetze, nur hübscher. In Silber.«
Ich dachte an Wads und meine Kniescheiben.
»Gib mir das Telefon!«, schrie ich Andrea an. Ich war dem Zusammenbruch nahe. »Entschuldige mich einen Moment, ich muss mal eben alles Silberlamé aufkaufen, das es in Irland gibt.«
Ich rief jeden Schneiderbetrieb an: große Firmen, kleine Firmen, Einmannbetriebe. Es war wie die Evakuierung von Dünkirchen.
Der fünfte Tag
Ich stand mitten in der Nacht auf und fuhr nach Offaly. Die Gläser waren angekommen, aber die Hälfte war auf dem Transport zerbrochen. Ich machte alle Lieferanten verrückt und versuchte, eine weitere Lieferung zu bekommen. Schließlich handelte es sich nicht um irgendwelche Gläser, sondern um rosa Kristallgläser aus Italien.
Aber es waren die Moskitonetze aus Silberlamé, die mich die letzten Nerven kosteten. Nur ein paar Einmannbetriebe waren bereit, so kurzfrisitg zuzusagen, und deshalb musste ich die Dinger selber nähen. Ich arbeitete die ganze Nacht durch und konnte nicht nach Hause fahren. Ich bot Mam an, ihr einen Wagen zu schicken, der sie herbringen würde, aber am Schluss, als ich beteuert hatte, dass es nicht wieder passieren würde, erklärte sie, sie könne eine Nacht allein aushalten.
Der sechste Tag
Der Tag, an dem Party stieg. Ich hatte nicht geschlafen, meine Finger waren völlig zerstochen, aber ich hatte die Dinge im Griff. Ich hatte die Sache im Griff. Das Ohr am Boden, den Finger am Puls, ich machte die Sache gut. Ich kümmerte mich um jede Kleinigkeit, die schief lief, einschließlich der beiden stiernackigen Typen, die aus ihren zu engen Anzügen herausplatzten. Die Türsteher. Gott, sahen die übel aus!
Ich schnappte mir Moses. »Die beiden da. Hätten wir nicht Türsteher bekommen können, die nicht ganz so psychotisch aussehen?«
»Die? Das sind Lesleys Brüder«, sagte Moses und eilte von dannen, um die Lautenspieler willkommen zu heißen und ihnen ihre Strumpfhosen und die Lederschuhe mit den nach oben geschwungenen Spitzen auszuhändigen.
Der Rest des Abends verging damit, dass die Leute zu mir gerannt kamen und sagten:
»Gemma, jemand ist in der Eingangshalle zusammengebrochen.«
»Gemma, hast du vielleicht Kondome?«
»Gemma, Wads verlangt Tee, aber Evans-Black hat sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und will den Wasserkessel nicht rausgeben.«
»Gemma, die Lautenspieler werden ausgebuht, es ist wirklich nicht mehr schön.«
»Gemma, keiner hier hat irgendwelche Drogen dabei.«
»Gemma, Lesleys Brüder schlagen sich gegenseitig den Schädel ein.«
»Gemma, Mrs Wads macht mit einem Mann rum, der nicht Mr Wads ist.«
»Gemma, die Damentoiletten sind verstopft, und Mr Evans-Black gibt uns die Saugglocke nicht.«
»Gemma, Evans-Black ruft gerade die Polizei.«
Der siebte Tag
Ich log meine Mammy an und sagte, ich müsse beim Aufräumen helfen, obwohl Andrea und Moses dafür zuständig waren. Stattdessen ging ich zu Owen und sagte: »Ich möchte mit dir schlafen, aber ich habe keine Energie. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich einfach nur hinlege, und du machst die ganze Arbeit?«
»Was ist daran anders als sonst?«
Das stimmte aber nicht; normalerweise war ich ziemlich einfallsreich und aktiv bei Owen. Dennoch tat er mir den Gefallen, und dann machte er mir Käsetoast, und ich legte mich aufs Sofa und guckte Billy Elliott .
13
Izzy trank ihren Wein und machte sich so ihre Gedanken, da bemerkte sie an der Bar einen Mann, der sie mit einem freundlichen Lächeln ansah.
Aber er war keiner von diesen Aufreißertypen, er war heiße Ware – also, im richtigen Alter und gut aussehend. Es war so ungewöhnlich, dass sie laut lachen musste; jemand baggerte sie an! In einem irischen Nachtclub!
Jetzt kam er zu ihr herüber.
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