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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Cameron? Beide am gleichen Tag in Edinburgh?«
    »Richtig, Nicholas, wirklich ein Zufall.«
    »Aber sie sind ja mit verschiedenen Flügen gekommen, natürlich.«
    »Natürlich«, sagte Cam und wandte sich an Jojo. »Oder?«
    Sie zwang sich zu einem Lachen. »Also gut, ich bin durchschaut.« Meine Güte, die beiden waren harte Nüsse.
    »Entspannen Sie sich, Schätzchen«, schnurrte Nicholas, »lassen Sie sich Ihr amouröses Abenteuer nicht vergällen. Wo sind Sie abgestiegen? In einem Palast? Vielleicht im Balmoral?«
    Jojo nickte. Verdammt. Hätte sie bloß ein Zimmer in einer schäbigen Frühstückspension genommen, mit zwei Einzelbetten im Zimmer und einem Bad am Ende des Flurs. Jetzt sah es so aus, als hätte sie dieses Treffen wegen ihres Liebeswochenendes organisiert, und diese Männer waren überaus empfindlich, auch ohne das.
    »Wir mögen Richie Gant nicht«, sagte Nicholas gelangweilt. »Richtig, Cam?«
    »Stimmt«, sagte Cam, fast ein wenig verträumt. »Er ist scheußlich.«
    »Könnte man sagen gräulich?«
    »Abscheulich.«
    »Monströs.«
    »Er hat Sie hier besucht, ja?«
    »O ja. Vor Monaten schon. In dem Moment, als der alte Jock seinen Abgang ankündigte.«
    Man musste es dem kleinen Scheißer lassen, er war auf Zack.
    Immer die Fassung bewahren, sagte sie sich. Sie konnte nichts anderes tun. Und bloß nicht von oben herab mit ihnen sprechen! Sie musste sie mit RESPEKT behandeln.
    »Sie wissen also, warum ich hier bin.« Sie zog ihre Unterlagen hervor, in der ihre Autoren aufgeführt und anhand von Diagrammen und Tabellen die ausgezeichneten langfristigen Aussichten dargestellt waren.
    »Jetzt nicht.« Nicholas winkte ab. »Lassen Sie das hier. Wir lesen es, wenn es mal nichts Gutes im Fernsehen gibt.«
    »Da wir Sie jetzt für uns haben, möchten wir, dass Sie uns was von sich erzählen.«
    Jojo seufzte dramatisch. »Ich soll Ihnen beweisen, dass ich eine echte Rothaarige bin. Wie oft ich …«
    Sie lachten. Zum Glück.
    »Erzählen Sie uns, wie es war, als Sie bei der Polizei waren. Haben Sie jemals Sex in Uniform gehabt? Mit einem männlichen Kollegen?«
    »Oh, Caaam«, schalt Nicholas ihn. »Das kannst du eine junge Frau nicht fragen.«
    »Natürlich kann er das!«
    »Und, haben Sie?«
    »Leider nicht. Tut mir Leid, Cam. Aber ich habe Sex mit einem Feuerwehrmann gehabt – er war mein erster richtiger Freund –, und manchmal hatte er Uniform an, also, so weit das möglich war. Und manchmal trug er seinen Helm.«
    »Erzählen Sie weiter!«
    »Aber ich will was darüber hören, wie Sie Verbrecher gejagt haben«, sagte Nicholas.
    »Ich kann mehrere Sachen gleichzeitig machen.«
    Es war nicht ganz so, wie sie sich das Treffen vorgestellt hatte, aber wenn das von ihr verlangt wurde, damit sie zum Partner gemacht werden würde, dann war sie bereit mitzumachen. Also erzählte sie ihnen von dem Mann, der einen Nachbarn mit einer Pistole bedrohte, weil der seinen Fernseher zu laut gestellt hatte, von dem Selbstmörder, der sich in einem Schrank aufgehängt und den sie gefunden hatte, von der Zeit, als ihr Vater kleine Diebstähle beging und mit lauter Haushaltgeräten nach Hause kam und behauptete, dass er sie bezahlt habe. Sie gab sich alle Mühe, ihren Geschichten Würze und Dramatik beizumischen, und als es Zeit für Nicholas und Cam war, zu ihrem Mittagstermin aufzubrechen, sagte Nicholas: »Jojo, Sie sind eine echte Erfrischung!«
    »Wir haben Sie ein bisschen in die Mangel genommen, ich weiß, aber wir sind froh, dass Sie gekommen sind«, sagte Cam.
    »Sie sind ein guter Kumpel, nicht so wie diese Zimperliese Aurora Hall.«
    »Die war auch hier?«
    »Die und die andere, auch so eine Chelsea-Zicke, Lobelia French, sie waren alle hier. Wir haben uns schon gefragt, warum Sie so lange ausgeblieben sind. Wir dachten, wir hätten Sie vielleicht beleidigt.«
    Sie lachten über ihren kleinen Witz.
    Sie stand auf und streckte ihre Hand aus. »Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben«, sagte sie und wandte sich zum Gehen.
    Nicholas und Cam sahen sich an – verdutzt. »Was? Keine Geschenke?«
    Mist, dachte Jojo. Richie Gant hatte wahrscheinlich haufenweise Geschenke dabei – Alkoholika, Zigarren, tanzende Mädchen. Und die Chelsea-Zicken hatten bestimmt Flaschen mit uraltem, köstlichem Wein gebracht. Sie hätte daran denken sollen.
    »Keine Geschenke«, sagte sie bedauernd. »Ich habe gar nicht dran gedacht.«
    »Wir mögen Geschenke.«
    »Es tut mir Leid.«
    »Aber alle Achtung, dass Sie mit

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