Neue Schuhe zum Dessert
Stunde?«
»Bis dann.«
Sie sprachen von der Auktion und darüber, wie sehr Jojo Richie Gant hasste, und über Brandons Potenzprobleme, und nach ein paar Drinks machte Jojo den Fehler, Shayna zu erzählen, dass Mark sie versetzt hatte.
»Das ist nicht gut, Mädel!« Shayna schüttelte verächtlich den Kopf. Die Verachtung galt ihr, bemerkte Jojo, und gab Shayna lachend einen Schubs. »Guck mich nicht so an.«
»Ich sage nur, was ich sehe. Wenn es dir nicht gefällt, ändere es. Weißt du, was du machen solltest?« Ohne Jojo die Möglichkeit zu einer Antwort zu geben, sagte sie: »Du solltest ihn mal mitbringen, damit er uns kennen lernt – mich und Brandon, Becky und Andy. Das macht man nämlich so, man lernt die Freunde des Partners kennen.«
»Aber er ist verheiratet. «
»Ja, aber wenn es ihm so ernst ist, wie du behauptest, dann will er uns bestimmt kennen lernen.«
»Du meinst, du willst ihn kennen lernen. Nein, Shayna …«
»Du musst diese Sache normaler machen. Kommt am Sonntag zum Brunch. Ich sage Mom Bescheid, dass sie kocht und auf die Kleinen aufpasst. Und wir betrinken uns und lernen uns kennen. Ist halb zwei okay?«
Oh, Himmel. »Nein, Shayna. Meine Zeit mit ihm ist zu kostbar. Ich will ihn mit niemandem teilen.«
»Halb zwei.« Shayna machte ein entschlossenes Gesicht.
»Nein.« Jojo sah Shayna unverwandt an.
»Halb zwei.«
»Nein.«
»Halb zwei.«
»Nein.«
»Halb zwei.«
»Nein.«
»Halb zwei.«
»Nein.«
»O nein!«
»Was denn?«
»Da ist eine von den Wyatts.«
Jojo drehte sich um, sah die Menschen aus dem Theater in die Bar strömen und entdeckte eine große, blonde Frau.
»Das ist Magda!« Magda mochte sie von den dreien am liebsten. Shayna auch.
Magda hatte sie auch gesehen. »Jojo! Du Prachtmädel!« Sie umarmten sich. »Und Shayna! Wie schön, euch zu sehen.«
Zu Shayna war sie nicht so nett wie zu mir, dachte Jojo.
»Ist Becky auch hier?«
»Nein, nur wir zwei«, murmelte Shayna. Es klang, als würde sie sich dafür entschuldigen.
»Wir gehen noch was essen.« Magda machte eine angedeutete Geste zu den schönen Männern und Frauen hinter sich. »Komm doch mit«, sagte sie und legte bittend eine Hand auf Jojos Arm.
Es klang aufrichtig, aber Jojo wollte sich nicht dazwischendrängen und machte eine lahme Entschuldigung – sie müsse am nächsten Morgen früh raus.
»Wenn du meinst, aber du musst mir versprechen, dass du mich anrufst, und dann gehen wir zusammen aus. Versprich mir das!«
Dann war Magda verschwunden, und der Raum hatte erheblich an Glanz eingebüßt.
»Zu dir war sie netter«, sagte Shayna leise.
»Ich weiß, das fand ich auch. Sie hat mich ›Prachtmädel‹ genannt.«
Einen Moment schwiegen sie, dann fielen sie sich in die Arme und brachen in Gelächter aus.
»Weißt du was?«, sagte Shayna. »Wir sind bemitleidenswert.«
32
Freitagmorgen
Tania legte noch einmal fünfzigtausend drauf – weniger, als Jojo gehofft hatte. Und Olive ging zwanzigtausend drüber.
»Warum so trübsinnig?«, fragte Manoj. Aber er wusste Bescheid. »Du glaubst, es sticht die 1,1 Millionen Pfund nicht aus, die Richie Gant für Das große Rennen bekommen hat, stimmt’s?«
»Noch ist es nicht vorbei.«
Aber Tanias nächstes Gebot waren zehntausend mehr, und Olives Gegengebot auch. Die beiden Lektorinnen waren fast an ihren Grenzen angekommen, und inzwischen waren 1,09 Millionen Pfund geboten.
»Noch zehntausend«, sagte Manoj.
»Zwanzig. Ich will ihn schlagen, nicht nur mit ihm gleichziehen.«
Es kamen noch mal fünftausend von Tania, dann fünftausend von Olive – dann drei von Tania! Sie hatten die Hürde, die Richie Gant gesetzt hatte, übersprungen, wenn auch nur knapp.
Jojo schaffte es, dass die beiden Lektorinnen in kleinen Schritten weiterboten, bis insgesamt 1,12 Millionen Pfund geboten waren.
»Zwanzigtausend mehr als er«, sagte Manoj. »Jetzt kannst du aufhören.«
Das musste Jojo ohnehin. Die beiden konnten nicht höher gehen, und weil sie gleichgezogen hatten, würde ein Schönheitswettbewerb stattfinden. Nathan würde beiden Verlagen einen Besuch abstatten, man würde ihn umschwärmen, und dann müsste er entscheiden, welcher Verlag ihm am besten gefiel.
Manoj machte die Termine. »Nächsten Donnerstag«, sagte er. »Um zehn Uhr bei Dalkin Emery, und um halb zwölf bei Southern Cross.«
Freitag, Mitternacht, Jojos Wohnung
Es klingelte. Mark. Er hatte sich der Meute rüpelhafter Italiener entledigt und war dann, uneingeladen, bei
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