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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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einen Vorschuss in der gleichen Höhe wie Dalkin Emery anboten, hatten sie einen erheblich kleineren Werbeetat veranschlagt. Sie stellten das auch noch als etwas Gutes dar. »Overkill kann für ein Buch der Untergang sein«, sagte Olive ernsthaft. »Gute Bücher müssen nicht in Einkaufspassagen und U-Bahn-Stationen beworben werden. Sie sprechen für sich selbst.«
    Als Olive sich direkt an Nathan wandte, stimmte er ihr zu, dass er nicht mit John Grisham und Tom Clancy in einen Topf geworfen werden wollte, und er wollte auch nicht in den Flughafenbuchhandlungen und auf den Bestsellerlisten stehen. Dass sein Ruf auf der Basis guter Besprechungen und Empfehlungen durch Mund-zu-Mund-Propaganda aufgebaut würde, war viel mehr sein Ding.
    Als die Konferenz vorbei war, ging Jojo mit Nathan in ein Pub in der Nähe und versuchte, das Für und Wider abzuwägen. »Selbst Bücher, die so gut wie Ihres sind, profitieren von Werbung.«
    »Es ist mein Buch«, sagte Nathan und klang ein bisschen aufmüpfig. Die Aussicht auf einen Literaturpreis hatte ihm ganz offensichtlich den Kopf verdreht. »Es soll bei Southern Cross erscheinen.«
    Da haben wir es, dachte Jojo. Es fängt jetzt schon an.
    34
    Freitagmorgen
    »Es ist drin«, sagte Manoj und schleuderte ihr die Book News auf den Schreibtisch. »Seite fünf.«
    BOOK NEWS, 2. MÄRZ
     
    Verkauf bricht alle Rekorde
    Liebe und der Schleier, ein Debütroman mit Schauplatz in Afghanistan, ist an Olive Liddy bei Southern Cross für angeblich 1,2 Millionen Pfund verkauft worden. Das Buch, von Ms Liddy als »das Buch des Jahrzehnts« tituliert, hat die höchste Summe erzielt, die je in Großbritannien für ein Buch bezahlt wurde. Der Autor, Nathan Frey, ein ehemaliger Lehrer, lebte ein halbes Jahr als Frau verkleidet in Afghanistan und recherchierte den Stoff für das Buch. Nathan Frey wird von der Agentin Jojo Harvey von Lipman Haigh vertreten, die in letzter Zeit eine Reihe von Erfolgen verbuchen konnte. Sie vertritt auch Miranda England, die mit ihrem vierten Roman in dieser Woche die Bestsellerliste der Großbuchhandlungen anführt. Die Mitbieterin, Tania Teal von Dalkin Emery, ist angeblich tief enttäuscht.
    Enttäuscht ist mild ausgedrückt, dachte Jojo. Sie hatte geweint, als Jojo sie anrief und ihr die Mitteilung machte. Das war mit das Schwierigste an ihrem Job, dachte Jojo, nämlich Menschen enttäuschen zu müssen, aber es kann immer nur einen Sieger geben.
    »Manoj, kannst du bitte mal losgehen und einen Kuchen kaufen?«
    »Wird gefeiert?«
    »Nein, Louisa kommt heute Nachmittag und führt ihr Baby Stella vor.«
    Manoj war einen Moment verstört, fing sich aber sofort wieder. »Dann kann sie mir ja vielleicht sagen, wo sie den Vertrag von Miranda England abgelegt hat. Hast du nicht gesagt, dass sie sehr effizient war?«
     
    Freitagmorgen, 9.45 Uhr
    Jocelyn Forsyth klopfte an ihre Tür. »Meinen herzlichsten Glückwunsch, meine Liebe.«
    »Danke.«
    »Alles unter Dach und Fach? Das Kleingedruckte, und so weiter?«
    »Fast. Wir hängen gerade die Planen auf.«
    »Die Planen aufhängen?«
    Oje.
    »Kommt das auch aus Ihrer Zeit in der Exekutive?«
    »Nein, das ist ein Ausdruck von den Feuerwehrleuten.«
    Seine Miene drückte Wissbegierde und Neugier aus, und so erklärte sie: »Wenn das Feuer gelöscht ist, muss das Gebäude gesichert werden, deswegen werden Plastikplanen vor die Fenster gehängt.«
    »Plastikplanen, herrlich.«
    Als Nächster kam Jim Sweetman in ihr Büro und strahlte alle an, die da waren.
    »Glückwunsch. Könnte Spaß machen, die Filmrechte zu verkaufen.«
    »Darf ich dann nach L.A.?«
    »Kommt drauf an. Wie bist du im Golf?«
    »Golf?«
    »Na ja, man muss Golf spielen können, wenn man bei den Filmleuten was werden will.«
     
    Freitagvormittag, 10.56 Uhr
    »Ich höre, du hast einen Glückstreffer gelandet, Cagney.«
    Jojo hob den Kopf. Richie Gant stand an der Tür zu ihrem Büro, und sie knipste ihren Stift zu.
    »Was meinst du? Meinen 1,2-Millionen-Pfund-Deal für Nathan Frey?«
    »Das war doch ein Glückstreffer, oder?«
    »Ja«, sagte Jojo lächelnd. »Und weißt du was? Je mehr ich arbeite, desto mehr Glückstreffer lande ich.«
    Sein Mund bewegte sich, als wollte er etwas sagen, kriegte es aber nicht hin. Er war offensichtlich ziemlich aufgewühlt.
    »Aahh«, sagte Jojo und legte den Kopf auf die Seite. »Da muss aber einer mal in den Arm genommen werden.«
    Sie warf einen Blick auf die Uhr an ihrem Telefon. »Gleich fängt unsere Besprechung an.

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