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Neue Schuhe zum Dessert

Neue Schuhe zum Dessert

Titel: Neue Schuhe zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Komm, wir gehen zusammen.« Sie wollte ihm die Hand auf den Rücken legen, aber er wich ihr aus.
     
    Bei der Besprechung war Jojos Deal – das »Buch des Jahrzehnts« – das erste Gesprächsthema. Insbesondere die Partner waren begeistert, denn sie bekamen einen Anteil der Provision, aber auch die anderen Agenten freuten sich; alle außer Richie Gant.
    »Wie viele ›Bücher des Jahrzehnts‹ sind das denn jetzt?«, fragte er. »Doch mindestens zehn.«
    Das rief Unbehagen hervor. Alle Menschen kannten Anfälle von Neid, aber die meisten waren so klug, es nicht zu zeigen.
    »Wo bleibt die Fairness?«, protestierte Dan Swann.
    »Was kann man schon erwarten?«, sagte Jocelyn mit seltsam geknebelt klingender Stimme. »Der Typ ist Anfänger. Ich sage, blas ihm einen und schick ihn nach Hause.«
    »Hol ihm einen runter«, flüsterte Jojo, als alle verstummten. »Einen runterholen, nicht blasen.«
     
    Freitagnachmittag
    Ab halb drei strömten die weiblichen Mitarbeiter von Lipman Haigh in Jojos Büro. Sogar Lobelia French und Aurora Hall vergaßen für eine Weile ihren Hass auf Jojo und kamen beladen mit Geschenken – winzigen Söckchen, rosa Pumphosen, Schürzchen aus Jeansstoff, Mini-T-Shirts mit glitzernden Prinzessinnen auf der Brust.
    »Am liebsten würde ich so was für mich selbst kaufen«, sagte Pam mit einem Seufzer.
    »Ich auch.«
    Dann kam Louisa zur Tür herein und grinste. »Hallo.«
    »Dein Haar!«, rief Jojo. Louisas cooler Haarschnitt war verschwunden, ihre Haare umrahmten jetzt ihr Gesicht, und sie sah jünger und hübscher aus, als Jojo sich je erinnern konnte.
    »He!« Louisa deutete auf das Paket vor ihrer Brust. »Mein Haar ist nicht wichtig, was ist hiermit?«
    »Zeig her«, kreischte Pam.
    »Stellt euch ordentlich an«, kommandierte Jojo. »Hinter mir. Ich habe den Kuchen besorgt, ich komme als Erste dran. Hallo, meine Liebe.« Sie küsste Louisa auf die Wange. »Herzlichen Glückwunsch. Jetzt lass mich mal sehen.«
    »Sag Tante Jojo guten Tag.« Louisa reichte ihr Stella.
    »Mann.« Jojo betrachtete das winzige Gesicht, die schwarzen Wimpern und die blauen Augen.
    »Ist sie nicht supersüß?«, sagte Louisa.
    »Supersüß. Und sie riecht so gut.« Nach Puder und Milch. Auch Louisa roch nach Puder und Milch; früher kam sie in eine Wolke von Dior gehüllt ins Büro.
    »Kann ich sie mal haben?«, bettelte Pam.
    »Dann ich«, sagte Olga Fisher.
    Während die Frauen sich bewundernd über das Baby beugten, verteilte Manoj den Kuchen und musterte Louisa aus zusammengekniffenen Augen.
    »Louisa«, sagte er laut. »Da du schon hier bist – wir können den Vertrag mit Miranda England nicht finden. Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?«
    »Hmmm?« Louisa lächelte versonnen. »Miranda was?«
    »Miranda England. Der letzte Vertrag, den sie unterzeichnet hat. Weißt du noch, wo du ihn abgelegt hast?«
    Wieder ein versonnenes Lächeln. »Nein, keine Ahnung.«
    Und überhaupt kein Interesse, dachte Jojo.
    Dann kam Mark herein, und die Menschentraube von Frauen spaltete sich, um ihm Platz zu machen.
    »Meinen Glückwunsch.« Er küsste Louisa und guckte auf das Baby. »Ich sehe, dass sie nach ihrer Mutter kommt.«
    »Möchten Sie sie mal halten?«
    Mark nahm Stella vorsichtig entgegen und hielt sie in der Armbeuge, dann lächelte er sie an und sagte: »Na, meine Hübsche?«
    O nein. Das Stück Kuchen, das Jojo gerade zum Mund führen wollte, landete wieder auf dem Teller.
    »Ich bin richtig verliebt«, sagte Mark und streichelte Stellas Gesicht mit einem Finger, und Louisa lachte und sagte: »Es tut mir Leid, euch unterbrechen zu müssen, aber ich sollte besser gehen.«
    »Jetzt schon?«, riefen alle enttäuscht.
    »Ich bin mit dem Bus gefahren, damit ich ihr die Brust geben konnte, aber wenn ich jetzt nicht gehe, komme ich in den Berufsverkehr, und dann dauert es Stunden, bis ich nach Hause komme.«
    »Bleib doch noch ein bisschen«, bedrängte Olga Fisher sie.
    »Wirklich, es geht nicht.«
    »Also dann.« Mit Bedauern verabschiedeten sie sich von Louisa und gingen wieder in ihre Zimmer.
    Jojo packte alle Geschenke für Louisa zusammen, begleitete sie zum Aufzug und fragte – in der Absicht, dass Louisa sie dann auch fragen würde: »Geht es dir gut?«
    Louisa lächelte wieder ihr glückseliges Lächeln und sagte: »Jojo, ich war nie glücklicher. Ich bin überglücklich.«
    »Ich bin noch mit Mark zusammen.«
    »Er ist ein lieber Mensch. Du hast gesehen, wie lieb er mit Stella war.«
    Aha. Auch

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