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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Folge von bäuerlichen Boten in den Gasthof sandte, waren alles andere als ermutigend gewesen. Die Witwe des Rattenfängers blieb verschwunden. Ich fing an zu befürchten, dass sie sich auf den Rückweg nach London gemacht hatte, trotz der Anordnung, hier im Distrikt zu bleiben. Bis wir mehr wussten, suchten wir in allen möglichen Winkeln nach Spuren, und es war gut möglich, dass der Doktor des Dorfes ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen konnte. Es war ein Klammern an Strohhalme, doch die Zeit verging, und mit jedem verstrichenen Tag gewann der Mörder an Zuversicht und wuchs unsere Frustration.
    Morris brachte seine Rosinante neben mir zum Stehen und rutschte auf eine Weise aus dem Sattel, die meine schwachen reiterischen Leistungen in Schande versetzte.
    »Ich stelle fest, Sergeant«, sagte ich, »Sie sind ein Mann voller Überraschungen. Ich frage mich, warum Sie sich für die Polizei entschieden haben und nicht zur Kavallerie gegangen sind.«
    Morris tätschelte den Hals des Ponys. »Nun ja, Sir, mein Vater hatte einen Esel und einen Karren. Ein Esel ist zwar kein Pony, aber wir haben uns als Kinder ständig auf den Rücken des armen Tiers gesetzt und es durch die Gegend gejagt, während wir uns an seiner Mähne festkrallten. Ich habe den Esel liebgewonnen, wenn Sie so wollen. Später dann habe ich die Bierkutscher und die Kohlenträger überredet, mich auf ihren angeschirrten Tieren reiten zu lassen, oder ich bin hinunter zu den Stallungen gegangen und habe den Stallburschen geholfen. Ich mag Pferde. Ein Pferd ist ein gutmütiges Tier, solange man es nicht schlecht behandelt. Was die Kavallerie angeht …« Morris schüttelte den grauhaarigen Kopf. »Ich konnte nicht, weil ich die Tiere dafür zu sehr liebe. Pferde werden in Stücke geschossen und drehen durch vom Kanonenfeuer, genau wie Menschen, nur, dass es für die Tiere meiner Meinung nach noch viel schlimmer ist. Ein Mann, der das Handgeld der Königin annimmt, weiß, worauf er sich einlässt, oderfalls nicht, sollte er es zumindest wissen. Ein Pferd hat diese Wahl nicht.
    Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir«, schloss Morris seine feierliche Rede, »dann bringe ich das Tier nur eben in seine Koppel, dann komme ich zu Ihnen, falls Sie meinen Bericht hören wollen.«
    »Kommen Sie ins Nebenzimmer«, sagte ich. »Ich bitte Mrs. Garvey, uns frischen Kaffee zu machen.«
    Nach einer kurzen Weile kam Morris ins Nebenzimmer, und wir setzten uns an den Tisch, um uns gegenseitig zu berichten, was wir in Erfahrung gebracht hatten. Ich erzählte ihm von meiner Unterhaltung mit Mrs. Craven, und er erzählte mir von seinem Besuch bei Dr. Barton. Ich gebe seinen Bericht im Folgenden in seinen eigenen Worten wieder, gerade so, wie er ihn mir diktierte. Hätte ich ihn den Bericht selbst niederschreiben lassen, würde er sich äußerst knapp gefasst haben. Morris ist zwar gewissenhaft, was seine Arbeit angeht, doch er besitzt die Angewohnheit, alles auszulassen, was er in einem offiziellen Bericht als »unangemessen« betrachtet.
    Sergeant Frederick Morris
    Ich fragte Mrs. Garvey, wo ich Dr. Barton finden konnte, und sie informierte mich, dass es bis zum Haus des Arztes ungefähr sechs Kilometer waren. Ich war darauf vorbereitet zu laufen, als sie mir den Vorschlag machte, das zum Gasthof gehörende Pony zu nehmen. Offensichtlich wird das Pony an jeden vermietet, der ein Reittier braucht, für einen Preis von vier Shillingen pro Tag und zwei Shillingen für einen halben Tag. Das erschien mir eine ganze Menge, und ich schätze, sie hat etwas auf den normalen Preis aufgeschlagen, weil wir keine Einheimischen sind. Doch der Tag war warm, und ich dachte, es würde vielleicht besser aussehen, wenn ich als angemessener Repräsentant der Polizei vor dem Haus des Doktors auftauchte, womit ich weder durstig noch verschwitzt meine.
    Ich weiß, dass Sie mir gesagt haben, Sir, dass Miss Ross uns ein Tieraus ihrem Stall angeboten hat, falls wir eins brauchen, doch dann hätte jeder in Shore House gewusst, was ich vorhatte, deswegen habe ich Mrs. Garveys Angebot angenommen und das Pony ausgeliehen. Ich vertraue darauf, dass die Ausgabe gerechtfertigt war und mir ersetzt wird.
    Ein Schankkellner fing das Pony ein. Ich sattelte das Tier, und dabei wurde mir bewusst, dass es nur wenig Leben zeigte. Um die Wahrheit zu sagen, es schien halb zu schlafen! Ich ritt los, und es dauerte nicht lange, bis ich dachte, dass ich wahrscheinlich zu Fuß genauso schnell gewesen wäre wie

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