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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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vorwerfen konnte.
    »Oh. Nun ja, also dann«, sagte sie ungehalten. »Wenn Sie es unbedingt wollen. Callow, sagen Sie Greenaway, dass er zum Constable reiten soll.«
    »Ich denke, Lye Greenaway ist mit dem Gentleman ausgeritten, Ma’am«, sagte Callow.
    »Dann schicken Sie ihn los, sobald er zurück ist. Was ist denn nur los mit allen!« Miss Roche wirbelte herum und kehrte hoch erhobenen Hauptes ins Haus zurück.
    Ich verspürte nicht den Wunsch, länger als unbedingt nötig bei dem Leichnam, dem knurrenden Hund oder dem Rattennest zu verweilen, und so folgte ich ihr rasch. Abgesehen davon gab es etwas, das ich erledigen musste.
    Miss Roche war vor mir im Haus, und nach den erregten Stimmen und Klagelauten aus dem Salon zu urteilen, berichtete sie Miss Phoebe, was sich ereignet hatte. Ich eilte zum Tisch in der Eingangshalle und überflog die Gegenstände, die dort lagen. Heute Morgen, als ich meinen Brief an Ben Ross in die Postschachtel gelegt hatte, hatte der Zierdolch noch neben dem silbernen Tablett gelegen, das konnte ich beschwören. Doch jetzt war er nicht mehr da.
    Ich drehte mich um, als ich das Rascheln von Kleiderstoff vernahm. Mrs. Williams kam die Treppe herunter. Im Arm trug sie die blutbefleckte Kleidung von Lucy. Als sie mich erblickte, hielt sie inne und bedachte mich mit einem anklagenden Starren.
    »Ich hatte Sie ausdrücklich gebeten, Miss Martin, Mrs. Craven nicht ins Haus zurückkehren zu lassen, solange der Rattenfänger noch hier war.«
    »Ich konnte sie nicht daran hindern«, erwiderte ich scharf. »Abgesehen davon ist sie nicht ins Haus zurückgekehrt, wo wir Brennan bei der Arbeit vermuteten, sondern sie blieb im Garten. Warum war Brennan im Garten? Ich dachte, seine Aufgabe wäre im Haus?«
    »Der Hund konnte hier drin keine Spur von einer Ratte aufnehmen«, Mrs. Williams deutete mit einer Bewegung des Kinns auf die Halle und die angrenzenden Räumlichkeiten des Erdgeschosses. »Brennan dachte, dass vielleicht eine aus dem Stall hierhergekommensein könnte. Um sie zu vertreiben, brauchte er beide Hunde, und er musste zu seinem Lager zurückkehren, um den anderen zu holen. Deswegen hat er sich zuerst im Garten umsehen wollen. Seine andere Vermutung war, dass eine Ratte dort draußen ein Nest gebaut hatte und dass ein Elterntier auf der Suche nach Nahrung ins Haus geschlichen war.«
    »Es gibt tatsächlich ein Rattennest dort draußen«, sagte ich. »Gleich neben dem Leichnam. Haben Sie Mrs. Craven zu Bett gebracht?«
    »Das habe ich – und ihr ein wenig Laudanum gegeben, das ich bei mir hatte. Sie ist eingeschlafen. Das arme Ding war in einem furchtbaren Zustand!«
    Ihre Antwort bedeutete, dass Constable Gosling bei seiner Ankunft nicht imstande sein würde, Lucy zu befragen. Ich überlegte, ob Mrs. Williams so weit gedacht hatte, als sie Lucy das Laudanum verabreicht hatte. Ich deutete auf die befleckte Kleidung in ihrem Arm.
    »Es wäre besser, wenn Sie diese Sachen nicht zur Wäsche geben würden, bevor der Constable hier war. Er wird die Sachen sehen wollen.«
    Mrs. Williams sprang die verbliebenen Stufen hinunter, und in ihrem Gesicht arbeitete es alarmierend. »Mrs. Lucy, das arme Ding, hat überhaupt nichts damit zu tun! Allein die Vermutung ist geradezu bösartig!«
    »Ich vermute überhaupt nichts, Mrs. Williams«, erwiderte ich. »Doch das Kleid ist ein Beweisstück, wie es so schön heißt, und es sollte in diesem Zustand bleiben, bis der Vertreter des Gesetzes es in Augenschein genommen hat.« Ich streckte die Arme danach aus. »Soll ich es so lange aufbewahren?«
    »Ich erhalte meine Instruktionen von Miss Roche!«, giftete die Williams. »Nicht von Ihnen, Miss! Sie sind hier nur die Gesellschafterin, nicht mehr und nicht weniger! Wie ich die Sache sehe, gehört es nicht zu den Aufgaben einer Gesellschafterin, derartige Dinge überhaupt geschehen zu lassen!«
    Sie eilte mit dem schmutzigen Kleidungsstück davon, und ich befürchtete stark, dass Constable Gosling es niemals zu sehen bekommen würde.
    An diesem Punkt wurde mir bewusst, dass mein eigenes Kleid ebenfalls blutverschmiert war von meinen Versuchen, Lucy von dem Toten wegzuzerren. Ich eilte nach oben, um mich umzuziehen. Ich war gerade damit fertig und hatte den Fleck in kaltes Wasser getaucht, das ich noch im Krug auf dem Waschtisch übrig gehabt hatte, als es an meiner Schlafzimmertür klopfte.
    Ich öffnete und sah Dr. Lefebre vor mir, noch immer in Reitkleidung. Er hob einen Zeigefinger an die Lippen,

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