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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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gleich, wie unschuldig Mrs. Craven sein mag! Was Ihre Verhaltensweise angeht – es gibt nicht den geringsten Grund dafür, irgendwelche Schuld auf sich zu laden! Sie sind die Gesellschafterin der jungen Frau und nicht ihr Schatten!«
    Ich war dankbar für seine Unterstützung, doch ich zögerte noch immer, ihm von der Entdeckung zu erzählen, die mir Kummer bereitete. Andererseits hatte er zweifellos Recht. Diese Angelegenheit war eine Sache für die Behörden, und nichts durfte verheimlicht werden. Ich kam zu einem Entschluss.
    »Dr. Lefebre, da wäre noch etwas …« Ich berichtete ihm von dem verschwundenen Zierdolch auf der Ablage in der Eingangshalle.
    »Glauben Sie, dass es der gleiche war, der aus Brennans Hals ragte?« Seine Augen waren unverwandt auf mich gerichtet.
    »Ich könnte es nicht beschwören, ohne noch einen Blick darauf zu werfen … aber der Griff sah sehr ähnlich aus, und der Dolch in der Halle ist verschwunden. Er lag heute Morgen vor dem Frühstück noch dort, das kann ich beschwören.«
    »Hmmm …«, sagte Lefebre und strich sich mit Daumen und Zeigefinger über den Schnurrbart. »Das ist keine Sache für einen Dorfpolizisten oder auch nur einen Provinzdetektiv aus Southampton. Ich denke, wir werden Scotland Yard informieren müssen.«
    »Scotland Yard?«, ächzte ich.
    »Ja. Das ist keine Angelegenheit für die einheimische Polizei, keine Kneipenschlägerei und kein bewaffneter Straßenraub. Falls die benutzte Waffe tatsächlich aus der Halle genommen wurde, dann ist Brennan keinesfalls von einem gewöhnlichen Einbrecher im Garten ermordet worden.«
    »Sondern von jemandem aus dem Haus?« Ich schüttelte den Kopf. »Dr. Lefebre, Miss Roche wird eine derartige Idee niemals tolerieren.«
    »Meine liebe junge Miss Martin, das zu entscheiden ist nicht an Miss Roche. Doch ich stimme Ihnen zu, sie wird sich weigern, eine derart skandalöse Vorstellung zu akzeptieren. Unter den gegebenen Umständen könnte kein einheimischer Polizist darauf hoffen, mit ihr zu Rande zu kommen. Sie ist sicherlich nicht ganz ohne Einfluss hier in der Gegend. Vielleicht hat sie sogar das Ohr des Chief Constable – ganz gewiss jedoch das eines jeden einheimischen Gerichtsbeamten oder Friedensrichters. Ein einheimischer Ermittler würde auf Schritt und Tritt behindert werden. Es geht gar nicht anders – es muss ein Ermittler von Scotland Yard eingeschaltet werden.«
    Er zögerte, dann fuhr er – halb zu sich selbst – fort: »Abgesehen davon muss Charles Roche informiert werden. Er muss es von mir erfahren. Ja. Ich werde noch heute nach London fahren und Charles alles berichten, bevor ich irgendetwas anderes tue.«
    Er stieß ein verärgertes Zischen aus. »Trotzdem muss ich warten, bis der Constable aus dem Dorf da war, bevor ich abreisen kann, und ich muss Miss Roche davon überzeugen, dass diese Formalie erforderlich ist. Sie kann die Ereignisse nicht diktieren, doch sie muss dennoch von der Notwendigkeit überzeugt werden, dass jemand von außerhalb herbeigeholt wird, sonst wird sie sich störrisch und wenig hilfreich zeigen. Ich bezweifle, dass ich es heute noch zum Yard schaffe – in der Tat ist es wahrscheinlich unmöglich. Ich fahre gleich morgen Früh ab, als Allererstes. Pah!«
    Mit diesem letzten ungeduldigen Ausbruch funkelte er mich an, als wäre ich diejenige, die ihn behinderte.
    »Dr. Lefebre«, sagte ich ein wenig nervös. »Ich bin mit einem Inspector von Scotland Yard bekannt.«
    »Sind Sie das? Potz Blitz!«, entfuhr es ihm überrascht.
    »Sein Name ist Inspector Benjamin Ross. Er ist ein erfahrener Beamter und weiß, wie er seine Ermittlungen in diesem Haus vorantreiben muss, ohne die Schwestern Roche über Gebühr zu strapazieren.«
    »Sie sind tatsächlich voller Überraschungen, Miss Martin!« Er strich seinen Bart glatt. »Nun denn, gehen wir nach unten und informieren Miss Roche.«
    Mit diesen Worten öffnete er die Tür, doch ich signalisierte ihm, noch zu warten. Ich streckte den Kopf nach draußen, um nachzusehen, ob jemand auf dem Gang war, dann trat ich zuerst in den Korridor, bevor ich ihm winkte, mir unverzüglich zu folgen. Ich dachte, dass wir für jeden Beobachter aussehen mussten wie richtige Verschwörer und dass die schlimmsten Schlussfolgerungen aus unserem Verhalten gezogen werden würden.
    Wir fanden Christina und Phoebe Roche unten im Salon, wo sie nebeneinander auf einem Sofa saßen. Sie hatten die kurze Zeit genutzt, ihre Garderobe zu wechseln, und trugen

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