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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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ihn informieren, was …«
    »Ach du gütiger Himmel, Charles!«, heulte Miss Phoebe auf. »Was wird er nur sagen?« Sie fiel erneut auf ihr Sofa zurück.
    »Brauchst du dein Riechsalz, Phoebe?«, erkundigte sich ihre Schwester reichlich gefühllos.
    »Oh nein, Christina, ich dachte nur …«
    »Wenn du nichts Vernünftiges zu sagen hast, halt den Mund. Selbstverständlich muss Charles über alles informiert werden. Also schön, Doktor.« Christina Roche hob die Hand und deutete in die allgemeine Richtung, in der London lag. »Lassen Sie in Gottes Namen nach dem Mann von Scotland Yard schicken.«

ZWEITER TEIL

9. KAPITEL
    Inspector Benjamin Ross
    Es heißt, ein Polizeibeamter entwickelt eine Nase für Scherereien. Ich bin ganz und gar niemand, der sich auf unbegründete Instinkte stützt, sondern ziehe Dinge vor, die ich vor Gericht demonstrieren kann. Fakten werden auf diese Art zu Beweisen. Beweise sind es, die man braucht, um einen Schurken zu überführen, und kein vages Gefühl. Der Verteidiger würde einen in der Luft zerreißen, wenn man keine Beweise vorlegen kann. (Nicht, dass die Herren Verteidiger etwas dagegen hätten, die Instinkte der Geschworenen für ihre Zwecke zu missbrauchen – doch um derartige Vorgänge zu unterbinden, ist schließlich der Richter da.)
    Auf der anderen Seite hat mich die Erfahrung gelehrt zu merken, wenn ein Zeuge nicht offen ist … und wenn Unheil im Anzug ist. Das ist nichts, was man der perückenbewehrten Versammlung studierter Freunde demonstrieren könnte – nichtsdestotrotz würde nur ein Narr die Anzeichen ignorieren.
    Seit Lizzie London verlassen hatte, war ich das Opfer nagender, wenngleich verschwommener Vorahnungen von drohendem Unheil gewesen. Ich sagte mir streng, dass es nur an den Gefühlen lag, die ich für Lizzie hegte. Ich war entschieden gegen ihre Reise nach Hampshire gewesen. Ich hatte der Geschichte nicht getraut, die Mr. Charles Roche ihr erzählt hatte, und ich misstraute jedem Arrangement, in dem Mrs. Julia Parry die Finger hatte. Mrs. Parry scherte sich herzlich wenig um das Risiko oder um Unannehmlichkeiten für andere, solange sie selbst nicht davon betroffen war. Sie wollte Lizzie aus dem Haus haben. Ich konnte das verstehen, und ich wollte Lizzie selbst so bald wiemöglich aus dem Haushalt der Parrys haben, wenngleich aus völlig anderen Gründen. Abgesehen davon hatte ich meine eigenen Vorstellungen, was die Art und Weise ihres Abschieds von den Parrys anging.
    Mrs. Parrys Machenschaften jedenfalls wurden belohnt, und meine Pläne wurden durchkreuzt – zum einen Teil wegen meiner eigenen Unbeholfenheit und zum anderen wegen Lizzies halsstarriger Natur. Nicht, dass ich sie irgendwie anders gewollt hätte, als sie war – selbstverständlich nicht! –, doch manchmal wünschte ich wirklich sehr, sie würde auf mich hören.
    So, da haben Sie es! Das dachte ich an jenem Mittwochmorgen, als ich bei Scotland Yard zum Dienst erschien. Es gibt noch eine Sache, die ich erwähnen sollte. In der Frühpost erhielt ich einen Brief aus Hampshire, geschrieben von Lizzie noch am Abend ihrer Ankunft in Shore House. Sie beschrieb ihre Reise auf unterhaltsame Art, doch sie berichtete wenig von den Mitgliedern des Haushalts, außer, dass eine der beiden Schwestern ein wahrer Drachen zu sein schien und die andere ihre blassere Kopie. Was die junge Frau anging, als deren Gesellschafterin Lizzie nach Shore House bestellt worden war – sie war kaum mehr als ein Schulmädchen. Lediglich auf eine einzige Person ging sie in ihrem Brief genauer ein, einen gewissen Dr. Lefebre, und sie schrieb viel zu viel über ihn, als dass ich hätte seelenruhig bleiben können.
    Aus diesem Grund war meine erste Handlung nach der Ankunft an meinem Arbeitsplatz, ein Ärzteverzeichnis zu konsultieren und nach dem schneidigen Doktor zu suchen. Ich hoffte insgeheim, ihn nicht im Verzeichnis zu finden und so in die Lage zu kommen, ihn als einen Hochstapler zu entlarven. Ich würde unverzüglich nach Hampshire fahren und ihn in Arrest nehmen. Weswegen wusste ich selbst noch nicht genau, denn die Gesetze unseres Landes sind bemerkenswert großzügig, was Hochstapler angeht. Man kann sich nach Lust und Laune als Graf oder gar als König ausgeben, sofern man Lust dazu verspürt (oder verrückt genug ist) – und vorausgesetzt, man versucht nicht, finanziellen Vorteil daraus zu schlagen, erlaubt einem das Gesetz dieses Verhalten.
    Doch nein – dort stand er im Verzeichnis, in

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