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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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lassen Sie uns doch bitte hören, was Sie zu berichten haben.«
    »Es ist eine böse Geschichte«, begann Gosling kummervoll. Er hatte seinen Helm neben den Stiefeln auf dem Boden abgestellt, und ich sah, dass er einen vollkommen runden Kopf besaß. »Wir haben normalerweise keine Morde in dieser Gegend, müssen Sie wissen. Zugegeben, Brennan war nicht aus dieser Gegend. Er kam aus London.«
    Dann wurde dem Constable bewusst, dass wir ebenfalls aus London hergekommen waren. Er lief vor Verlegenheit dunkelrot an, und sein Kopf leuchtete wie eine Weihnachtslaterne. Das Licht der Öllampe verstärkte den Eindruck womöglich noch. Ich bat ihn, uns alles zu erzählen, was er herausgefunden und beobachtet hatte, von dem Augenblick an, als er nach Shore House gerufen worden war.
    Gosling lieferte seinen Bericht einigermaßen kompetent ab, doch es gab nicht viel zu erzählen. Der Stallmeister, Greenaway, war zu ihm gekommen und hatte gemeldet, dass Brennan tot im Garten von Shore House lag. Es hatte eine gewisse Verzögerung gegeben, weil Gosling nicht in diesem Dorf wohnte, sondern im nächsten. Es war ein ruhiger Tag gewesen, und der Constable hatte ihn dazu genutzt, seinen Garten umzugraben. Daher hatte er, als der Stallmeister gekommen war, zuerst ins Haus gehen und sich waschen und seine Uniform anziehen müssen. Bei ihrer Ankunft in Shore House war er sofort zu der Stelle im Garten gegangen. Die Leiche lag in einem Rhododendren-Gebüsch, und er erbot sich, uns später die genaue Stelle zu zeigen. Der Gärtner und der Stallbursche hatten Brennans Hund bereits entfernt, und Gosling hatte die Leiche in Augenschein genommen und festgestellt, dass der Griff eines Messers aus dem Hals des Toten ragte. Er war sodann ins Haus gegangen und hatte mit der Haushälterin gesprochen, welche erklärt hatte, dass Brennan kurz vorher im Haus gewesen war, um eine Ratte zu jagen, und dass er von dort aus in den Garten gegangen war, als er keinen Erfolg gehabt hatte. Sie hatte keine Fremden beobachtet an jenem Morgen, mit Ausnahme einer Zigeunerin, die zur Hintertür gekommen war, um Klammern feilzubieten. Doch der Haushalt hatte keine Klammern gebraucht, und die Frau war weitergeschickt worden.
    »Mrs. Williams ist eine sehr direkte Person«, sagte Gosling. »Sie war ganz außer sich angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet die junge Mrs. Craven den Toten gefunden hatte. Sie sagte mir, dass ich nicht mit Mrs. Craven sprechen könnte, weil sie Laudanum genommen hatte und nun schlief. Mrs. Williams beharrte darauf, dass die ganze Geschichte nichts mit Mrs. Craven zu tun haben könnte und dass ich sie gefälligst nicht belästigen solle. Ich konnte sowieso nicht mit ihr reden, schließlich war sie in einem Drogenschlaf wegen des Laudanums, doch ich informierte Mrs. Williams, dass Sie, Sir, ganz gewiss darauf bestehen würden, Mrs. Craven zu befragen, sobald Sie erst in Shore House eingetroffen wären.«
    »Wie hat Mrs. Williams darauf reagiert?«
    »Nicht besonders freundlich«, gestand Gosling.
    »Es war nicht Brennans erster Besuch in diesem Dorf«, bemerkte ich als Nächstes.
    »Nein, Sir. Er kam regelmäßig vorbei und schlug sein kleines Lager in der Heide auf. Die Leute im Dorf kümmern sich großenteils selbst um die Ratten in ihren Häusern, doch es gibt ein paar große Anwesen in der Nachbarschaft. Shore House beispielsweise, und Oakwood House, wo Mr. Beresford wohnt. Und dann gibt es noch das Anwesen von Sir Henry Meacham ungefähr fünf Kilometer weiter sowie noch ein paar andere.«
    »War Brennan beliebt?«
    Gosling dachte längere Zeit über die Frage nach, bevor er antwortete. »Ich würde nicht sagen, dass er beliebt war. Andererseits kann ich auch nicht sagen, dass irgendjemand einen Groll gegen ihn hegte. Er hatte keine ausgesprochenen Feinde. Die Leute waren an ihn gewöhnt. Er war ein guter Kunde in diesem Gasthof.«
    »Ein Trunkenbold also?« Ich dachte an Frazers Bemerkung über den Zustand der Leber des Toten.
    »Nicht von der Sorte, die Scherereien macht. Er schien imstande, sich zu beherrschen. Er war ein wenig unsicher auf den Beinen, wenn er ging, aber niemand fand ihn je auf der Straße liegend.«
    Es schien eine einigermaßen objektive Beurteilung zu sein, doch Gosling blickte nervös drein. »Die Sache ist die, Sir«, sprudelte er schließlich hervor. »Als ich sagte, dass er keine ausgesprochenen Feinde hatte, nun ja, das stimmt. Aber die Leute waren ihm gegenüber misstrauisch und ließen ihn im

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