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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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arbeitet ein Ehepaar; den Mann haben Sie soeben gesehen. Er ist mein Butler und Faktotum. Seine Frau ist Köchin und Haushälterin. Die Magd ist eine Nichte der beiden. Sie ist nicht sonderlich hell im Kopf, und sie arbeitet nur um der beiden willen bei mir.«
    Beresford war in der Tat ein anständiger Bursche. Es war zu schade, dass Lucy Craven sich nicht für ihn entschieden hatte anstatt für den abwesenden James Craven. Andererseits hatte sie ihn vielleicht nicht früh genug kennen gelernt. Ich würde Lizzie deswegen befragen. Frauen wissen mehr über diese Sorte von Dingen als wir Männer.
    Beresford stand im Begriff, das Gespräch erneut auf Lucy Craven zu lenken, doch er war zugleich ängstlich darauf bedacht, mich nicht zu verärgern. »Sie müssen entschuldigen, Inspector, wenn ich eben ein wenig erhitzt geklungen habe. Es ist eine Sache, die mir sehr am Herzen liegt, und Sie sehen, dass ich nicht versuche, es zu verheimlichen. Sie haben angedeutet, dass Lucy – Mrs. Craven – diesen Brennan vielleicht mit dem Tod ihres Kindes in Verbindung gebracht haben könnte. Es trifft zu, dass dieser Verlust ihr sehr schwer zu schaffen macht. Sie war nicht dazu zu bewegen, an der Beerdigung teilzunehmen. Für eine Weile …« Er zögerte, doch dann schob er entschlossen den Unterkiefer vor und sprach weiter. »Ich erzähle Ihnen nichts, was Sie nicht auch von anderen erfahren würden. Für eine Weile wanderteLucy in ihrem untröstlichen Zustand durch das Dorf und über die Felder. Jeder bemitleidete sie. Sie rannte zu jeder Frau, die ein Baby bei sich trug, und verlangte, dass man ihr das Kind zeigte. Es erzürnte die Mütter im Dorf, verständlicherweise. Ich glaube, einige von ihnen – beziehungsweise ihre Männer – beschwerten sich beim Pfarrer. Er ging persönlich nach Shore House und schlug Krach. Hernach hörte Lucy damit auf, an Menschen heranzutreten und sie anzusprechen – oder zumindest kam sie nicht mehr ins Dorf. Ihre Tanten sorgten dafür, nehme ich an, angetrieben durch den Pfarrer, der mehr wie ein altes Weib ist als die beiden Schwestern zusammen.«
    Beresford schien zu denken, dass er sich vielleicht zu kritisch über seine Nachbarn geäußert hatte, denn er fügte hastig hinzu: »Es sind gute Frauen, die beiden Schwestern, daran hege ich keinen Zweifel, aber sie sind sehr auf Respektabilität bedacht und so humorlos und trocken wie Staub. Dr. Barton, unser einheimischer Knochenschuster, ist der Meinung, dass der Schock des Kindstods und die Nachwehen des Kindbettfiebers dazu führten, dass Lucy sich so unberechenbar verhielt. Doch sie ist jetzt wieder gesund. Glauben Sie mir, ich habe mich mit ihr unterhalten …«
    Er sah ein wenig verlegen aus. »Ich bin ihr immer wieder unten am Strand begegnet. Selbstverständlich rein zufällig! Ich führe meinen Hund dort spazieren. Sie geht auch gerne am Strand spazieren. Ich glaube nicht, dass sie bei ihren Tanten sonderlich glücklich ist. Es ist nicht ihre Schuld, natürlich nicht, doch sie sind nun einmal zwei alte Jungfern, wie ich bereits sagte, die keine Ahnung haben, wie sie Lucy unterhalten oder trösten können … oder sonst irgendwas.«
    Wohingegen du dir wahrscheinlich einbildest, dass du eine Menge mehr in dieser Hinsicht unternehmen könntest , dachte ich bei mir.
    »Ich bin vollkommen sicher«, fuhr Beresford entschieden fort, »dass Lucy Craven geistig genauso gesund ist wie Sie oder ich. Sie neigt möglicherweise noch immer ein wenig zur Melancholie, aber welche junge Frau in ihrer Lage würde das nicht? Ich weiß überhaupt nicht, warum ihre Familie diesen Doktor aus London kommen lassen musste.«
    Sein Ton wurde erneut heftig. Ich dachte ein wenig amüsiert, dass er Lefebre genauso wenig wie ich in Gesellschaft von Damen zu sehen wünschte, die wir bewunderten.
    »Sind Sie Dr. Lefebre bereits begegnet?«, fragte ich.
    »Noch nicht. Allerdings beabsichtige ich, seine Bekanntschaft zu machen, bevor er nach London zurückkehrt, und ihm zu sagen, dass sein Rat und seine Einmischung ganz und gar nicht erforderlich sind!«, lautete die forsche Antwort.
    Vielleicht war es besser, das Thema zu wechseln. »Sie selbst haben Brennan niemals als Rattenfänger beschäftigt?«, fragte ich.
    »Was?« Beresford schien in Gedanken dabei zu sein, Dr. Lefebre nach London zurückzuschicken, auf dass er niemals wiederkam. »Brennan? Nein, nie. Ich habe selbst einen Terrier.«
    Er deutete auf das fragliche Tier, das ein klein wenig abseits von

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