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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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uns mit dem Kopf auf den Pfoten lag und uns aus großen schwarzen Knopfaugen aufmerksam beobachtete.
    »Ich erinnere mich nicht, wann wir das letzte Mal eine Ratte im Haus hatten. Sie riechen den Hund und halten sich fern. Wir haben Ratten hinten im Stall, und außerhalb der Farm, ohne Frage. Aber normalerweise leisten die Farmhunde gute Arbeit und fangen sie über kurz oder lang.«
    »Also wurde Brennan niemals hierher gerufen?«
    »Nein. Aber ich werde Gregson fragen, ob er oder seine Frau ihn im Verlauf seines jetzigen Besuches gesehen haben.«
    In diesem Moment kehrte der alte Butler ins Zimmer zurück.
    »Gregson«, sagte sein Arbeitgeber, »haben Sie Brennan oder seine Frau im Dorf oder in der Umgebung gesehen, bevor er gestorben ist?«
    »Nein, Sir«, lautete die prompte Antwort. »Ich habe den Burschen niemals ermuntert herzukommen. Ich hielt ihn für einen Taugenichts, und es tut mir leid, wenn ich schlecht über einen Toten spreche, doch in meinen Augen war er mindestens das. Er wusste, was ich von ihm hielt, und er hat sich niemals hier blicken lassen, Sir.«
    »Warum hielten Sie ihn für einen Taugenichts?«, fragte ich den Butler.
    »Man musste ihn nur ansehen! Ein verschlagenes Gesicht, das hatte er. Niemand mochte ihn, das ist eine Tatsache! Er kam außerdem aus London her, und jeder weiß, dass es dort vor Gesindel und Betrügern nur so wimmelt.«
    Beresford warf mir einen entschuldigenden Blick zu, doch ich war durchaus nicht anderer Meinung als sein Butler. London war in der Tat voller Halsabschneider, großer und kleiner Ganoven, und es war mein Pech, dass ich mit einer großen Zahl dieser Bruderschaft zu tun hatte. Doch Gregsons Abneigung gegen Brennan schien mehr im allgemeinen Misstrauen zu wurzeln, das der Rattenfänger in dieser Gegend hervorgerufen hatte, als in irgendeiner harten Tatsache.
    »Was ist mit der Zigeunerin, die Klammern verkauft? Haben Sie oder Ihre Frau diese Person gesehen?«, fragte ich den Butler. »Es könnte sein, dass sie am vergangenen Dienstag zu Ihrer Tür gekommen ist.«
    Gregson musterte mich nachdenklich. »Das wäre der Tag, an dem der Mord stattgefunden hat, nicht wahr? Nun, ich habe sie nicht gesehen. Aber ich werde meine Frau fragen.«
    Ein wenig später traf zusammen mit dem Portwein die Information ein, dass tatsächlich eine Zigeunerin am Dienstag da gewesen war, am späten Vormittag, und dass Mrs. Gregson ein paar Klammern erstanden hatte.
    »Aber meine Frau hat weder diesen Brennan gesehen noch die Frau, die er als seine Frau ausgab.« Gregson bedachte mich mit einem wissenden Blick.
    »Ich muss Brennans Frau finden«, sagte ich zu Beresford, als der Butler wieder nach draußen geschlurft war. »Es ist dringend. Sie kann nicht verschwunden sein. Ich würde auch liebend gerne diese mysteriöse Zigeunerin finden.«
    Beresford versprach, dass er sein Bestes tun würde, um Hilfe zu organisieren.
    »Ich bin froh, dass wir keine Spur von einer Leiche auf der Heide gefunden haben«, bemerkte er. »Aber ich bin genauso begierig darauf wie Sie, mich davon zu überzeugen, dass sie wohlauf ist. Der Tod ihresMannes wird sie in große Not gestürzt haben, wage ich zu behaupten, und ich denke, sie braucht dringend ein wenig Geld.«
    Meine Gründe, sie zu finden, waren weniger selbstlos, doch ich stimmte Beresford zu.
    Später am Abend kehrte ich zu Fuß zum Gasthof zurück, mit nichts als den Sternen am Himmel und einer Laterne, die mein Gastgeber mir geliehen hatte, um mir den Weg zu erleuchten. Es war so still hier draußen, dass ich die gleiche instinktive Unruhe verspürte, die Morris auf dem Friedhof erfahren hatte. Die Einsamkeit bedrückte mich. In dem Bergbaudorf meiner Kindheit, in Derbyshire, war es niemals so still gewesen, nicht einmal in der Nacht. Männer, die von ihrer Schicht kamen, passierten andere auf dem Weg in die Gruben. Eine flackernde Laterne hier, das Knirschen schwerer Stiefel da verrieten die von Kohlenstaub geschwärzten, ansonsten in der Dunkelheit völlig unsichtbaren Gestalten. Man wusste immer, dass sie da waren, dass sie müde nach Hause trotteten und unterwegs kurze Worte mit ihrer Ablösung wechselten, wenn sie sich begegneten.
    Hier? Hier hatte ich das Gefühl, wie ein schiffbrüchiger Seemann an der Küste eines fremden Landes gestrandet zu sein. (Später erzählte mir Lizzie, dass sie sich genauso gefühlt hatte bei ihrer Ankunft hier. Inzwischen hatte sie herausgefunden, dass die Einheimischen nicht unbedingt alle freundlich

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