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NeuGier

NeuGier

Titel: NeuGier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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mehrere Stücke zersprang.
    »Das ist doch nichts Neues, Henry«, brachte sie mit bebender Stimme hervor und sortierte das noch nicht geschnittene Gemüse zurück.
    Er wollte sie stoppen, doch sie wehrte ihn ab, packte die Tomaten in einen Korb und den Salat in den Kühlschrank. Um die Tränen, die nicht einmal ihm galten, vor ihm zu verbergen, wollte sie sich an ihm vorbeischieben, doch er vertrat ihr den Weg und zog sie an sich.
    »Es tut mir leid«, murmelte er, streichelte über ihren Rücken und küsste ihren Kopf. »Ich war nur verunsichert, weil …«
    »Gar nichts muss dir leidtun«, unterbrach ihn Kate und schluchzte. Sie konnte kaum atmen. Sie bekam einfach keine Luft in dieser Umarmung und auch nicht in diesem Haus. »Ich fahre jetzt nach Palo Alto, Henry.«
    »Das möchte ich aber nicht«, sagte er noch immer sanft.
    So behutsam sie konnte, löste sie sich von ihm, wischte die Tränen mit dem Handrücken weg und sah ihn an. Sein hilfloser Blick tat ihr so weh, dass sie meinte, durch seine Locken kraulen zu müssen und ihm zu sagen, dass es morgen oder übermorgen besser sein würde. Doch sie glaubte ganz und gar nicht mehr, dass sich demnächst oder in Zukunft irgendetwas, das sie beide betraf, zum Guten wenden würde.
    »Aber ich möchte das«, schloss sie und ließ ihn in der Küche stehen.
    ***
    Am Wochenende hatte Jackson nicht mehr geschrieben und auch der Montag verging ohne eine Nachricht von ihm.
    Für die Flames war eine Bestellung eingegangen, der Kate sich annahm und vor sich hinarbeitete. Ihre Laune umgab sie dabei wie ein wabernder Nebel, der sich nach und nach in der Werkstatt ausbreitete. Bald stellten Lindsay und Jessie die sonst heiteren Gespräche ein und feilten schweigend an den Elfen und den Echsen herum. Hin und wieder warfen sie sich fragende Blicke zu, wovon Kate nichts mitbekam.
    Am Abend schleppte sie sich die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, da klingelte ihr Handy. Jackson rief an. Kate polterte zur Tür hinein, atmete durch und nahm den Anruf entgegen.
    »Hey, ist alles in Ordnung?« Seine Besorgnis versuchte Jackson hinter Gelassenheit zu verstecken. Das misslang ihm, weil er ein wenig zu gelassen klang.
    »Aber ja doch!«, entgegnete Kate ungewollt angriffslustig.
    Er stutzte. »Hast du meine Nachrichten erhalten?«
    »Natürlich.«
    Wieder schwieg er ein paar Sekunden. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum du nicht darauf antwortest und jetzt so kurz angebunden bist?«
    Kate biss sich auf die Lippen, um das Grollen zurückzuhalten. Ein Wort brachte sie dadurch allerdings auch nicht hervor. Da sie dennoch kurz vorm Platzen war und ihrem Ärger Luft machen musste, kickte sie ihre Schuhe von den Füßen.
    Jackson schien das Poltern zu hören, das sie beim Landen verursachten, und klang nun doch besorgt. »Kate, was ist los?«
    Das fragte er noch?
    »Heute ist nicht Fick-Freitag, Jackson«, giftete sie. »Warum reden wir also miteinander?«
    »Okay, du bist sauer …«, schlussfolgerte er nüchtern. Kate hörte, wie er durch den Raum ging – durch welchen Raum auch immer. Sie hatte ja keine Ahnung von seinen Räumen. »Ist es, weil ich in der Nacht gegangen bin?«
    Statt einer Antwort stieß Kate einen verächtlichen Laut aus.
    »Das war der Deal, Kate.« Da war ein Geräusch, als wurde eine Tür aufgeschoben. Dann waren da das Säuseln von Wind und entfernter Verkehrslärm. Er war also auf der Terrasse. »Wir hatten uns darauf festgelegt, es nicht mehr und nicht weniger als Sex sein zu lassen.«
    »Es ist nicht mehr und nicht weniger als Sex, richtig. Aber ich bin nicht nur Sex. Das wollte und werde ich nie sein.« In der Küche sank Kate auf einen Barhocker und stützte den Kopf in die Hand. Es tat weh, darüber nachzudenken, aber es auszusprechen, kam schon Grausamkeit gleich.
    Jackson reagierte weiterhin verwundert. »Natürlich bist du nicht nur Sex.«
    »Du hast mich behandelt wie eine …« Kate brachte das Wort nicht über die Lippen und ächzte, weil es so anstrengend war, nicht zu weinen. Er wollte ihr ins Wort fallen, doch sie sprach schnell weiter. »Dass wir uns nach einer Nacht mit einigem Anstand verabschieden, hat absolut keinen Einfluss auf die Natur dieser …« Hastig durchforstete sie ihr Hirn nach einem passenden Namen, denn als Beziehung wagte sie es nicht zu bezeichnen. »… dieser Sache. Aber wie du dich verhalten hast ... Es hätte nur noch gefehlt, dass du ein paar Dollarscheine auf die Matratze legst, zusammen mit einer Notiz ›Es war wieder sehr

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