Neulandexpedition (German Edition)
entschieden.
„Na komm, ich beiße weder noch sabbere ich. Es hat sich noch keiner beschwert und außerdem bist du doch genau deswegen hier, oder? Sonst wäre dein Trip ja völlig umsonst gewesen.“
Mann, klang das logisch, aber wo er recht hatte...
Und wie schon mal erwähnt, sah er ja auch gar nicht schlecht aus, also würde ich's wohl überleben.
Okay Bjorn, jetzt sei ein Mann und küss den Kerl, so schwer ist das nicht. Hatte immerhin schon mal geklappt und hier gab es auch noch einen anderen Vorteil: Er wollte mich küssen. Was ich von Jo nicht behaupten konnte. Deprimierender Gedanke, also Themawechsel.
„Okay, wenn du den Mut hast und dich so selbstlos zur Verfügung stellst, kann ich ja schlecht ablehnen.“
„Wow, so was hört man doch gerne“, grinste Maik und beugte sich etwas näher.
„Dein Angebot tropfte auch nur so vor Romantik“, murmelte ich und kam ihm entgegen. Jos Bild huschte kurz durch meine Gedanken, bevor ich es konsequent verdrängte. Kein Platz! Stattdessen konzentrierte ich mich auf das Wesentliche, was in meinem Fall gerade ein gut aussehender Kerl war, den ich jetzt küssen würde. Womit ich allein schon reichlich überfordert war, da brauchte ich nicht noch Johan, der mir ein schlechtes Gewissen machte.
Moment! Schlechtes Gewissen?
Idiotischerweise verspürte ich tatsächlich etwas in der Art und genau das war es, was mir den letzten Schubs an Mut gab, den ich brauchte, um das hier durchzuziehen.
Pah, ich betrog den Idioten nicht. Vor allem, da er selbst vermutlich grad mit Meike rummachte . Da konnte ich mir genauso gut ihren Namensvetter schnappen. Und das tat ich auch.
Entschlossen legte ich ihm eine Hand in den Nacken, sah kurz, dass seine Augen überrascht aufblitzten, doch dann kam er meiner Aufforderung schmunzelnd nach und legte seine Lippen auf meine.
Okay, das war ... Hoppla, er hatte wirklich nicht zu viel versprochen. Das nervöse Kribbeln in meinem Magen verwandelte sich in ein aufgeregtes und steigerte sich zu einem heillosen Gewusel, als er nicht lange fackelte und mich mit seiner Zungenspitze neckte.
Gut, es war nicht dieses welterschütternde, süchtig machende Gefühl wie bei Jos Kuss, aber auch nicht schlecht. Also auf zum nächsten Schritt.
Eher zaghaft öffnete ich meinen Mund und kam seiner Zunge entgegen. Allerdings war Maik wirklich ein verdammt guter Küsser, das musste man ihm lassen, und so wurde das Ganze schnell intensiver.
Ich vergaß, wo ich war, warum ich das hier tat und genoss es. Die Woche war schlimm genug gewesen, da verdiente ich etwas Spaß.
Und ja, auch andere Männer zu küssen gefiel mir anscheinend – in diesem Falle sogar sehr. Also war Jo wohl doch nicht die große Ausnahme. Ob ich darüber nun enttäuscht oder glücklich war, würde ich später entscheiden. Jetzt vertiefte ich erstmal den Kuss und zog Maik noch etwas näher. Die Nacht war schließlich noch jung.
Kapitel 13
Johan
„Kommen die Anderen nicht?“, erkundigte ich mich, wie ich hoffte, beiläufig. Eigentlich interessiert mich auch nur, wo Bjorn steckte. Vorhin hatte ich noch gehofft, dass er nicht hier sein würde, doch jetzt war ich über seine Abwesenheit enttäuscht. Langsam sollte ich mich mal entscheiden, was ich wollte, wie bei so vielen Dingen.
Eigentlich war heute unser Spieleabend und ich hatte mit der ganzen Clique gerechnet, doch im Moment befanden sich nur Sandra und Alwin in Meikes Wohnzimmer.
„Elias und Rony haben Fußball, Larissa 'n Date und Bjorn ... Was machte der nochmal?“, fragte Sandra ihren Freund, aber es war Meike, die antwortete.
„Der ist mit Cosmo unterwegs.“
„Cosmo?“, hakte ich verwirrt nach. Den Namen hatte ich noch nie gehört und er gefiel mir auch nicht sonderlich.
„Ach, dieser schwule Typ, den er schon so ewig kennt“, schnaubte Meike abfällig. „Vielleicht haben die ja auch 'n Date.“
Okay, das gefiel mir nun überhaupt nicht.
„Quatsch!“, entrüstete sich Alwin und auch ich fand das total absurd. Oder? Vielleicht ... Immerhin hatte er mich geküsst und das taten Heterokerle normalerweise nicht. Haha, als ob gerade ich da so ein Experte wäre. Aber Bjorn war doch nicht ...
Alwins und mein Blick trafen sich. Kaum merklich schüttelte mein Kumpel den Kopf. Schnell sah ich weg. Geht es noch auffälliger Johan? Wütend über mich selbst, und um das trockene Gefühl in meinem Mund zu bekämpfen, griff ich nach meinem Colaglas.
Und selbst wenn er schwul ist, änderte das nichts. Er
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