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Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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Magen und einem Frösteln auf der Haut zurück.
    »Ähm … er hat doch hoffentlich nichts dagegen, dass ich bei eurem Projekt mitmache?«, fragte Leo zögernd.
    »Wenn es so wäre, hätte er dir bestimmt schon längst ein Loch in den Hals gebissen«, erwiderte Jolin. Kaum hatte sie es ausgesprochen, tat ihr diese sarkastische Bemerkung schon wieder leid. »Entschuldige bitte«, murmelte sie.
    Leonhart sah sie unentschlossen an.
    »Mir tut es auch leid«, sagte er leise. »Es ist natürlich absurd, zu glauben, dass …«
    »… ich ein Vampir bin?«, half Jolin ihm auf die Sprünge. »Oder dass er …« Sie nickte in die Richtung, in die Rouben verschwunden war, »… einer ist?«
    Leo antwortete nicht. »Hat Anna dir das von Carina erzählt?«, fragte er schließlich.
    »Das mit ihrem Blut? Ja.« Jolin nickte.
    Leo nickte ebenfalls. Er behielt sie noch einige Sekunden im Blick, dann richtete er seine Augen auf die Wand und strich nervös mit den Sohlen über den Linoleumboden. Jolin interpretierte seine Haltung so, als erwartete er eine Erklärung, und sagte: »Wenn du mal ganz logisch nachdenkst, dann wird dir schnell klarwerden, dass man noch nie etwas davon gehört hat, dass Vampire einem Menschen eine gerinnungshemmende Substanz ins Blut spritzen können.«
    »Und wenn du mal ganz logisch nachdenkst, wirst du bestimmt ebenso schnell drauf kommen, dass es zumindest ziemlich hilfreich sein könnte, wenn ein Vampir in der Lage wäre, dem Menschen, den er aussaugen will, ein solches Mittel zu verabreichen.«
    Jolin wusste sofort, dass er mit dieser These richtig lag, schließlich hatte sie selbst bereits denselben Gedanken gehabt.
    »Ja, vielleicht«, gab sie zu, weil sie es für besser hielt, nicht gleich wieder auf Konfrontationskurs zu gehen. »Allerdings wäre das bei einer Blutspende dann ebenso sinnvoll. Was ich damit sagen will, Leo, ist, dass ich glaube, dass ein Vampir nur ein paar Sekunden braucht, um einem Menschen sein gesamtes Blut abzuzapfen.«
    Leonhart atmete geräuschvoll ein und aus. »Schon möglich, dass du recht hast. Andererseits könnte ich mich natürlich auch fragen, warum du so gut darüber informiert bist.«
    »Bin ich doch gar nicht«, erwiderte sie. »Oder warum sagte ich wohl: ich glaube ?«
    Leo betrachtete sie nachdenklich. »Ich glaube auch nicht, dass du ein Vampir bist, aber Carina …«
    »Jetzt hör aber auf!«, fuhr Jolin dazwischen.
    »Jedenfalls wird sie immer blasser, immer dünner und immer kälter.«
    »Kälter?«
    »Ja, ihre Haut … und ihr Atem ebenfalls. Außerdem riecht sie jeden Tag ein bisschen weniger nach sich selbst.«
    Diese Beschreibung ließ Jolin natürlich sofort aufhorchen, denn auch Rouben hatte keinen Duft verströmt, bevor er sich in einen Menschen verwandelt hatte. Energisch schob sie die Erinnerung daran beiseite. Es war zwar nicht auszuschließen, dass Vincent damals nicht nur den Hund getötet, sondern auch Carina etwas angetan hatte, allerdings hatte es dafür bisher keinen einzigen Hinweis gegeben. Außerdem konnte man die Sache mit dem veränderten Körpergeruch auch anders erklären.
    »Weißt du, Leo, vielleicht liegt das ganz einfach daran, dass sie krank ist«, sagte Jolin. Mitfühlend legte sie ihre Hand auf seinen Unterarm, und anders als in der letzten Woche zuckte er diesmal nicht zurück. »Bestimmt werden die Ärzte bald herausfinden, was ihr fehlt. Sie braucht dich«, fuhr sie, ihre eigene Geschichte mit Rouben vor Augen, eindringlich fort. »Gerade jetzt. Und deshalb darfst du sie auf keinen Fall im Stich lassen.«
    Es fiel ihr wirklich nicht leicht, das zu sagen, musste sie dabei doch auch an Anna denken und daran, was die Freundin mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit für Leonhart empfand.
    »Ich hoffe so sehr, dass du recht hast«, sagte er. »Das Problem ist nur … ich … Also …«
    »Wir müssen nicht darüber sprechen, wenn du nicht willst«, meinte Jolin.
    »Ja …« Um Leonharts Lippen zuckte es. Schließlich gab er sich einen Ruck und richtete seinen Blick fest in ihre Augen. »Ich muss einfach mit jemandem darüber reden, sonst werde ich noch verrückt.«
    Jolin nickte. »Okay …«
    »Also …«, begann er aufs Neue. »Ich weiß, es wird sich in deinen Ohren ziemlich gemein anhören, aber es ist nun mal so, dass ich mir über meine Gefühle nicht mehr ganz im Klaren bin. Carina ist nicht mehr dieselbe wie vorher.«
    »Moment mal, Leo«, hakte Jolin ein. »Wenn ich mich richtig erinnere, seid ihr erst

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