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Neun Tage Koenigin

Neun Tage Koenigin

Titel: Neun Tage Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meissner
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zufällig in einem davon.“
    „Das heißt?“
    „Ich habe für die Bücher und das Geschirr einhundert englische Pfund bezahlt, und der Ring allein ist schon siebentausend Dollar wert.
    „Sechs. David hat ,sechs‘ gesagt.“
    „Ich glaube, wenn das Gebetbuch zum Familienbesitz der Person gehört hat, von der Emma es gekauft hat, dann …“
    Leslie setzte sich auf dem Bett auf. „Nein, Jane, so darfst du gar nicht denken. Sie haben das Buch doch bewusst verkauft. Das Buch ist ganz offensichtlich alt, aber sie haben es trotzdem verkauft. So viel liegt ihnen also an alten Sachen aus der Familie. Verschwende gar nicht erst einen Gedanken daran, den Ring zurückzugeben. Wenn du das tust, rede ich nie wieder ein Wort mit dir.“
    „Na, na, so böse Worte von einem Geburtstagskind.“
    „Ich meine es ernst“, sagte sie, aber sie lächelte dabei.
    Ich nahm das schwarze Kästchen aus meiner Handtasche, öffnete es, und der Ring funkelte mir zur Begrüßung entgegen. „Ich würde aber trotzdem gern herausfinden, wem er gehört hat“, sagte ich.
    „Das darfst du ja. Aber du kannst ihn nicht zurückgeben. Niemandem. Ich finde, du solltest ihn auf jeden Fall behalten. Überleg doch mal: Dein Name steht drin! Glaubst du nicht, dass das ein bisschen mehr ist als nur Zufall?“
    „Vielleicht“, murmelte ich. „Ich frage mich … ich frage mich, was wohl mit dieser Jane passiert ist und wieso sie den Ring nie getragen hat. Ich frage mich, ob sie den Mann, von dem sie ihn bekommen hat, vielleicht gar nicht geliebt hat.“
    Leslie zögerte einen Moment. Dann nahm sie den Ring aus der Schachtel und schob ihn sich auf ihren kleinen Finger. „Ich wette, sie hat ihn wahnsinnig geliebt, wer auch immer er gewesen sein mag, aber dann ist er am Tag vor der Hochzeit an der Pest gestorben. Und das hat ihr das Herz gebrochen, und sie ist ins Kloster gegangen, hat den Ring im Gebetbuch versteckt und nie wieder einen anderen Mann geliebt!“
    „Aber es ist ein protestantisches Gebetbuch, Leslie.“
    „Na und?“
    „Wie groß ist da wohl die Wahrscheinlichkeit, dass sie ins Kloster gegangen und Nonne geworden ist?“
    „Wie auch immer. Sie hat ihn auf jeden Fall geliebt und er sie.“
    „Meinst du?“
    „Ja. Ich glaube, sie haben sich geliebt. Es ist etwas dazwischengekommen, was sie nicht in der Hand hatten. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten sie geheiratet, und die Gravur wäre inzwischen bis zur Unkenntlichkeit abgerieben. Und du wüsstest nicht einmal von diesem Ring, denn diese Jane wäre mit dem Ring am Finger gestorben, weil sie ihn nie abgenommen hätte. Und sie wäre so alt geworden, dass man ihr den Ring nicht mehr hätte vom Finger ziehen können,
nachdem sie ihn sechzig Jahre lang getragen hatte.“ Leslie gab mir den Ring zurück. „Doch, sie haben sich geliebt“, wiederholte sie mit großer Gewissheit.
    Ich hielt den Ring noch einen Augenblick in der geschlossenen Hand, bevor ich ihn mir wieder an den Finger steckte. Wir sagten beide nichts.
    „Was glaubst du, weshalb Brad mich verlassen hat, Leslie?“, fragte ich sie kurz darauf.
    Sie legte ihren Arm um mich. „Jane, die einzigen Gründe, auf die es ankommt, sind Brads Gründe. Es ist völlig egal, was ich glaube, weshalb er gegangen ist. Es kommt noch nicht einmal darauf an, was du glaubst, weshalb er gegangen ist. Vielleicht gefallen dir seine Gründe nicht, aber du wirst sie verstehen müssen, wenn ihr beide das wieder hinbekommen wollt.“
    Ich lehnte mich an sie. „Ich … ich fühle mich so … so verloren. So als hätte ich die Verbindung zu allem verloren, was mir etwas bedeutet. Ich kann einfach nicht glauben, dass er gegangen ist. Ich vermisse den Geruch seiner Krankenhauskleidung. Ich vermisse es, mit ihm zusammen die Sonntagszeitung zu lesen. Ich vermisse es, ihm etwas zu kochen. Ich vermisse seine blöden Angelwürmer im Kühlschrank. Ich vermisse … seine Nähe.“
    Leslie drückte meinen Arm. „Das kann ich mir vorstellen.“
    „Und ich kann mir einfach nicht helfen … es fühlt sich an, als ob …“ Eine Träne lief mir die Wange hinunter, und ich wischte sie mit dem Handrücken weg. „Als ob es da eine andere Frau gibt. Als ob es da eine andere Frau geben muss . Aber es gibt keine. Er sagt zumindest, es gäbe keine. Manchmal wünschte ich aber, es gäbe eine.“
    „Nein, das wünschst du dir nicht“, sagte Leslie rasch und rieb mir die Schulter. „Das wünschst du dir nicht.“
    „Dann könnte ich es wenigstens

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