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Neun Tage Koenigin

Neun Tage Koenigin

Titel: Neun Tage Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meissner
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Schwestern“, schloss ich meinen Bericht ab. Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück.
    „Wieso finden Sie, dass es nur albernes Geschwätz war?“, erkundigte sich Dr. Kirtland.
    „Weil es so war! Und außerdem habe ich doch auch gar nicht davon angefangen, sondern Leslie. Und ich hätte das alles niemals gesagt, wenn ich gewusst hätte, dass Brad uns zuhört.“
    Jetzt lehnte sich Dr. Kirtland auf seinem Stuhl zurück. „Nein, das hätten Sie wahrscheinlich nicht.“
    „Es hatte gar nichts zu bedeuten“, beharrte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. „Aber warum haben Sie es dann gesagt? Denken Sie immer noch an Kyle?“
    „Ich denke nie an ihn!“
    „Also steht Kyle vielleicht für das, was Sie sich fragen, wenn Sie darüber nachdenken, weshalb Sie Brad geheiratet haben? Vielleicht fragen Sie sich, inwieweit Ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn Sie andere Entscheidungen getroffen hätten? Das ist doch gar nichts Ungewöhnliches.“
    Ich starrte auf die leere Schale auf dem Tisch.
    „Was glauben Sie, wen Sie enttäuschen würden, wenn Sie ganz ehrlich wären, Jane?“
    Ganz kurz zog ich in Erwägung, dabei zu bleiben, dass das Gespräch bei der goldenen Hochzeit nur albernes Gerede gewesen sei. „Natürlich Brad.“
    „Sind Sie ganz sicher, dass es Brad ist?“
    „Wahrscheinlich auch meine Eltern.“
    „ Wahrscheinlich ?“
    Ich blickte auf und sagte: „Ich habe nicht auf alles eine Antwort. Deshalb bin ich ja hier.“
    Dr. Kirtland rutschte auf seinem Stuhl ein bisschen weiter nach vorn. „Ich möchte gern, dass Sie darüber einmal nachdenken. Wen riskieren Sie zu enttäuschen, wenn Sie ehrlich sind in Bezug darauf, wie sich Ihr Leben gerade darstellt?“
    Und plötzlich kam mir zu all dem anderen, was in meinen Gedanken ohnehin schon herumwirbelte, auch noch das in den Sinn, was Molly über mein Dilemma gesagt hatte.
    „Hören Sie, ich weiß, was Sie denken. Sie glauben, dass ich all die wichtigen Entscheidungen in meinem Leben anderen überlassen habe, und ich gebe sogar zu, dass Sie damit recht haben. Und ehrlich gesagt bin ich sogar froh darüber, dass Sie das herausgefunden haben, aber ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen –“
    Er unterbrach mich. „Wie kommen Sie denn darauf?“
    „Worauf?“
    „Wie kommen Sie darauf, dass ich glaube, Sie hätten alle wichtigen Entscheidungen anderen überlassen?“
    Ich würde ihm auf keinen Fall verraten, dass ich das von Molly hatte. „Stimmt es denn etwa nicht?“
    „Hat Ihnen jemand gesagt, dass es so ist?“
    Ich merkte, wie ich rot wurde. Ich hatte eigentlich gedacht, ich hätte schon einen Meilenstein erreicht, indem ich diese unangenehme Wahrheit über mich selbst annahm, und dass Dr. Kirtland jetzt richtig stolz auf mich sein würde, weil ich es sogar eingestehen konnte. Aber er ging einfach mit ruhiger Stimme und entwaffnenden Fragen über diesen Gedanken hinweg.
    „Aber-aber es stimmt doch“, sagte ich. „Es gefällt mir zwar nicht, dass es stimmt, aber es ist so. Wollten Sie denn nicht genau darauf hinaus, als ich das letzte Mal hier war? Dass ich auf die Zustimmung und Bestätigung von meinen Eltern und von Brad angewiesen bin und dass ich deshalb Entscheidungen ihnen überlasse, die ich eigentlich selbst treffen müsste?“
    Einen Moment sagte Dr. Kirtland gar nichts. Dann: „Ich habe eine kleine Hausaufgabe für Sie, Jane. Eigentlich sind es sogar mehrere Aufgaben. Ich möchte, dass Sie eine Liste aller Eigenschaften erstellen, die Sie an Ihrem Mann schätzen. Und bitten Sie dabei niemanden um Tipps oder Anregungen, in Ordnung? Niemanden. Nicht Molly und auch nicht Ihre Schwester, ja?“
    Ich nickte.
    „Ich möchte außerdem, dass Sie eine Liste all der Dinge erstellen, die Sie gern tun oder ausprobieren oder lernen würden. Und auch hier wieder: bitte keine Hilfe von außen. Würden Sie das tun?“
    „Sie werden also meine Frage nicht beantworten“, hakte ich nach.
    Er lächelte. „Das werden Sie selbst tun.“
    „Indem ich Listen erstelle.“
    „Die Listen sind ein Anfang, ja.“ Und mit diesen Worten stand er auf.
    „Dann sind wir also fertig?“
    „Für heute, ja.“
    „Und was ist mit dem Wochenende, an dem ich nach New Hampshire fahre und Brad treffe? Was soll ich da tun?“
    „Sie haben mir doch gesagt, dass Sie nach New Hampshire fahren, um sich zusammen mit Brad den Leichtathletikwettkampf Ihres Sohnes anzuschauen.“
    „Ja schon, aber –“
    „Immer eins nach dem anderen, Jane.“
    In dem

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