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Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition)

Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition)

Titel: Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meira Pentermann
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das warme Lächeln auf dem Gesicht des jungen Mannes sah, kam Leonard zu dem Schluss, dass ihm in der Tat schon vergeben worden war.
    Er stand auf, um zu gehen und hielt Dishi seine Hand entgegen. Der Junge schüttelte sie energisch, zuckte dabei jedoch vor Schmerzen leicht zusammen. Leonard sah weg. Er erspähte aus den Augenwinkeln die Cola–Dosen.
    „Natalia“, sagte er. „Würdest du deine Cola mitnehmen?“
    Sie sah ihn ungläubig an. „Okay“, antwortete sie und zog dabei die Vokale lang.
    Einige Minuten später gingen sie zum Wagen. Leonard legte einen Finger auf seine Lippen und sie setzten sich hinein. Natalia warf ihm einen kurzen Blick zu, blieb jedoch still. Leonard tastete die rechte Seite des Fahrersitzes ab und nickte dankbar. Max kennt sich auf seinem Gebiet aus. Er nahm Natalias Limonade und goss sie vorsichtig an der Seite seines Sitzes hinunter.
    „Dad! Was machst du da?“
    Leonard machte ein finsteres Gesicht und legte drei Finger auf ihren Mund. Er neigte den Kopf zur Seite und hörte ein zufriedenstellendes Zischen. Er lächelte.
    „Das sollte genügen“, sagte er und nahm die Finger von den Lippen seiner Tochter.
    Sie sah die Schweinerei an, die er angerichtet hatte, und schüttelte fassungslos den Kopf. „Du bist gaga.“
    „Ja, Nat, das bin ich.“ Er grinste und bog auf die Straße in Richtung Neil Nelson Klinik ab.

Kapitel Fünfundzwanzig

     
    „Wo zum Teufel seid ihr gewesen?“, fuhr Alina sie an, als Leonard und Natalia in ihr Büro geeilt kamen.
    Natalia wollte etwas sagen, aber Leonard stieß sie scharf an.
    „Das erklären wir dir, wenn wir unterwegs sind .“ Er flüsterte die letzten beiden Worte und nickte erst seiner Frau und dann seiner Tochter zu.
    „Mach die Tür zu“, sagte Alina und gestikulierte mit der Hand in der Luft herum.
    Natalia befolgte die Anweisung und warf vorher einen Blick auf den Korridor.
    Alina räusperte sich. „Setzt euch“, sagte sie. Leonard ließ sich auf einem Gästestuhl nieder, während sich Natalia auf einen Drehhocker fallen ließ. „Folgendes habe ich herausgefunden—“
    Leonard runzelte die Stirn. „Sollten wir nicht erst ein Radio einschalten?“, flüsterte er.
    „Hier sind wir sicher.“
    „Warum bist du dir da so sicher? Wir sind nirgendwo sicher. Das hast du mir selbst gesagt.“
    „Dieses Büro gehörte mal einem richtig hohen Tier. Ich hab es übernommen, als ich…“ Sie verstummte.
    „Aber—“
    „Ein paar wichtige Persönlichkeiten saßen in genau diesem Stuhl und haben mit mir in aller Ausführlichkeit über Mitgliederprofile und Sicherheitsfragen gesprochen.“
    „Ja und?“
    „Dieselben Persönlichkeiten weigern sich, mit mir auf dem Korridor zu reden.“
    „Das heißt nicht, dass—“
    „Sie weigern sich sogar, mit mir zu reden, wenn ich in einem leeren Untersuchungszimmer bin. ‚Lass uns in dein Büro gehen‘, flüsterte mir mal jemand zu, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt ganz offensichtlich völlig alleine waren.“
    „Alleine mit dem WLN.“
    Sie nickte und zog dabei eine Augenbraue hoch. „Also nehme ich mal an, dass der Unterschied zwischen dem Untersuchungszimmer und meinem Büro der ist, dass es nicht vom—“
    „WLN überwacht wird.“
    „Ganz genau.“ Sie tätschelte ihren Schreibtisch. „Das ist der einzige Ort, an dem ich das Gefühl habe, wenigstens noch ein kleines bisschen Privatsphäre zu haben.“
    Leonard lehnte sich zurück. „In Ordnung. Was ist der Plan?“
    „Also, so sieht’s aus. Ich habe hervorragende Neuigkeiten.“ Sie lächelte. „Als ich nach unten ging, um mir den Bereich näher anzuschauen, war das Gerät schon einsatzbereit. Jemand hatte es in einen sicheren Raum verlegt. Es lagen keine Metallgegenstände mehr in der Gegend rum. Die Computerausrüstung befindet sich in einem anliegenden Raum, alles schon vorbereitet. Wir müssen quasi nur noch das Gerät anstellen.“
    „Das klingt zu einfach“, sagte Leonard mit zweifelndem Gesichtsausdruck.
    „Den Aufzeichnungen zufolge wurde das Gerät letzte Woche benutzt.“
    „Glaubst du, dass jemand anderes die gleiche Idee hatte wie wir?“
    Alina schüttelte den Kopf. „Eher unwahrscheinlich. Das sah nicht nach einem eiligen Unterfangen aus. Ich nehme an, irgendein hochrangiger Regierungsfuzzi brauchte eine MRT. Wer weiß? Vielleicht sogar Stehlen selbst.“
    Leonard legte die Stirn in Falten. Diese Doppelmoral, obwohl nicht gerade überraschend, verärgerte ihn. Natürlich würde die Regierung so eine

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