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Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition)

Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition)

Titel: Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meira Pentermann
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„Ich vertraue dir nicht. Wenn du gekommen bist, um meine Wohnung zu durchsuchen, gehst du besser gleich wieder und bringst beim nächsten Mal ein paar Kumpels mit.“ Die Haltung des Mannes schien stolz und unnachgiebig.
    „Du irrst dich, Max“, beharrte Alina weiter. „Er hat unglaublich viele Informationen zusammengesammelt. Er könnte dir helfen.“
    Leonard nickte „Das stimmt, ich könnte dir helfen. Ich könnte dir deine WLN–Akte besorgen.“
    Max rümpfte die Nase und sah Leonard skeptisch an.
    „Außerdem“, ergänzte Alina, „ist er hier, um mir dabei zu helfen, Natalia zu retten.“ Sie fasste Natalias Situation kurz zusammen. „Was könnte einen Mann mehr motivieren, das Richtige zu tun, als die eigene Tochter beschützen zu wollen? Bis Freitag werden wir aus der Stadt verschwunden sein. Er wird uns nicht verraten. Vertrau mir einfach.“
    Max schien das Gesagte abzuwägen, ließ die Augen dabei jedoch nicht von Leonard. Schließlich fragte er: „Du kannst mir meine WLN–Akte beschaffen?“
    „Absolut. Ich kümmere mich gleich morgen darum.“
    Max sah erneut zu Alina hinüber. Sie nickte leicht mit dem Kopf, um Max zu signalisieren, dass er Leonard trauen konnte. Max wendete sich wieder Leonard zu und sagte mit klarer Stimme: „Stewart Shinskey.“
    „Wie bitte?“
    „Mein echter Name ist Stewart Shinskey.“
    In Leonards Kopf ratterte es. Der Name kam ihm bekannt vor. Wo hatte er ihn schon mal gehört? „ Primärziele. Du bist ein Primärziel .“
    „Was zum Teufel soll das bedeuten?“
    „Ich habe deine Akte heute gesehen. Sie war in einer Datenbank namens Primärziele. Die Datenbank war voller Namen von Personen, über die das WLN am Laufen gehalten werden will. In deiner Akte stand so was wie…“ Leonard sah an die Decke. „, Wird verdächtigt, Kontaktperson in einer illegalen Auswanderungsgruppe zu sein. Wird vom WLN genaustens beobachtet. Zuhause keine belastenden Unterhaltungen. ‘“
    Einige Sekunden lang starrte Max ihn einfach nur an. Dann fing er an, leise in sich hineinzulachen und ein warmes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Diese Vollidioten.“ Er zeigte in eine Ecke an der Decke. „Die haben das mit der Sprachaktivitätserkennung immer noch nicht auf die Reihe bekommen.“ Er ging einen Schritt auf Leonard zu und schlug ihm auf den Rücken. Dann lehnte er sich nach vorne und flüsterte: „Du magst vielleicht einer von den Mistkerlen da oben sein und ich werd es bestimmt bereuen, dich jemals getroffen zu haben, aber ich vertraue da Alinas Instinkt. Sie hat die beste Spürnase, die ich kenne. Wenn du mir eine Kopie von dieser Akte besorgst, besorg ich dir deinen Ausweis.“
    Leonard nickte und seine Angst verflüchtigte sich langsam. „Ehrlich, ich möchte einfach nur meine Tochter aus diesem gottverlassenen Drecksloch rausbringen.“
    Nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, versuchte Max, irgendein Zeichen des Verrats in Leonards Augen zu erkennen. „Wie auch immer das ausgehen mag, ich stecke da jetzt auf jeden Fall mit drin.“ Er gab Leonard ein Zeichen ihm zu folgen und ging auf eine der geschlossenen Türen zu. „Lass uns ein Foto von dir schießen. Ihr braucht den Ausweis bis Freitag?“ Während er weiter auf die Tür zuging, konnte man ein deutliches Hinken in seinem Gang ausmachen.
    „Donnerstag, um genau zu sein“, sagte Alina. „Wir brechen an Natalias Geburtstag auf.“
    Max seufzte. „Das wird nicht einfach, Allie.“
    Allie?
    Sie kamen in einen dunklen Raum mit einem Schreibtisch, einigen Computern und einer auf einem Stativ befestigten Kamera. Ein ganzes Sammelsurium an unidentifizierbaren Maschinen füllte beinahe komplett den Raum aus. An den Wänden hingen keinerlei Bilder, in der Ecke war jedoch ein Teil der Wand blau gestrichen worden, davon zeugten die Farbkleckse an der Decke und auf dem Boden. Sie war wohl in ziemlicher Eile gestrichen worden und schien als Hintergrund für die Passfotos zu dienen.
    Max schaltete das Radio neben der Tür ein und erklärte leise: „Mein Partner wird sich in drei verschiedene Sicherheitsdatenbanken hacken müssen. Wir müssen eine umfangreiche Identität erzeugen, mit der du problemlos am Kontrollpunkt in Idaho Springs vorbeikommst. Das ist nicht damit getan, sich einfach mal schnell in die Polizeidatenbank reinzuhacken.“
    „Bitte“, flehte ihn Alina an.
    Max humpelte mit Stolz und Würde zu Leonard und führte ihn zur blassblauen Wand. Der Rebell ging fast mit einer Art

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