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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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versuchen, den Überraschungsmoment zu nutzen? Aber was, wenn die Tonne umkippt und ich mit ihr umfalle? Ich weiß nicht einmal, ob ich hier ohne Hilfe wieder herauskomme.
    Ein neues Geräusch legt sich über die Schritte. Mein Herz hämmert mir in der Brust. Aber dann erkenne ich es. Jemand summt vor sich hin. Und singt hin und wieder ein Wort. »… Baby … love … do that …«
    Ich schiebe meinen Kopf millimeterweise nach oben und hebe dadurch den Deckel an. Ich ignoriere die Tatsache, dass er sich nass auf meiner Kopfhaut anfühlt, und schiebe weiter, bis ich durch den winzigen Spalt zwischen Deckel und Tonne spähen kann. Etwa sechs Meter von mir entfernt wirft ein schlaksiger Kerl einen Stapel Pappkartons in einen großen Abfallbehälter. An seinen Ohren baumeln weiße Kabel. Ich ziehe den Kopf wieder ein.
    Panik erfasst mich, als der Deckel mit einem klappernden Geräusch zufällt. Ich erstarre. Hat der Typ das gehört? Ich halte den Atem an. Er summt oder singt nicht mehr vor sich hin und ich habe ihn auch nicht weggehen hören. Aber dann nehme ich wieder Schritte wahr.
    Ich kann nicht sagen, ob sie auf mich zukommen. Okay, rufe ich mir ins Gedächtnis, immerhin gehört er nicht zu den Bösen. Nur jemand, der hier im Einkaufszentrum arbeitet. Wenn er mich entdeckt, muss ich einfach nur dafür sorgen, dass er nichts sagt. Vor allem, dass er nicht anfängt zu schreien.
    Ein Schweißtropfen läuft mir den Rücken hinunter. Ich zittere so heftig, dass ich mir sicher bin, er wird die Tonne beben sehen. Gerade als es am schlimmsten scheint und ich das Gefühl habe, als würde er gleich den Deckel aufreißen, gehen seine Schritte an mir vorbei.
    Ich bin immer noch völlig durch den Wind, als ich höre, wie ein Auto langsam auf mich zugefahren kommt. Das Geräusch des Motors verändert sich, als es in den ummauerten Bereich fährt.
    Das ist entweder Ty oder es sind die Bösen. Wer sonst sollte hier hereinfahren? Obwohl ich weiß, dass es vermutlich Ty ist, halte ich wieder den Atem an, als der Motor abgestellt wird, sich eine Tür öffnet und Schritte sich nähern. Dann flüstert Tys Stimme leise: »Okay. Ich bin’s.« Er klappt den Deckel auf. »Beeil dich.«
    »Warum? Sind sie noch hier?« Ich lege meine Hände auf seine Schultern und schaffe es, aus der Mülltonne zu klettern, ohne sie umzuwerfen. Ich bin viel zu angespannt, um darüber nachzudenken, dass sich unsere Körper einen Augenblick lang aneinanderpressen.
    »Dieser Geländewagen, mit dem du hergefahren bist, steht immer noch auf dem Parkplatz, aber ich glaube, jemand behält ihn im Auge. Und anscheinend warten zwei Typen vor dem Kino. Einer beobachtet den Haupteingang, der andere die Hinterausgänge.« Er öffnet die hintere Autotür. Der Wagen ist klein, hat irgendeine dunkle Farbe; an der vorderen Stoßstange und einem Teil der Kühlerhaube hat er eine schmale, tiefe Delle, die irgendwo da draußen zu einem Pfosten passt. »Zieh die Decke über dich. Wir müssen dich hier wegbringen.«
    Ich tue, was er sagt. Schon zum zweiten Mal liege ich heute auf einem Rücksitz, aber dieses Mal gibt es wenigstens keine Plexiglasscheibe oder Türen, die sich nicht öffnen lassen. Und es riecht nicht nach Urin und Erbrochenem. Dafür riecht die kratzige graue Decke nach Hund.
    Einen Moment lang bin ich abgelenkt. Habe ich einen Hund? Mag ich Hunde? Bin ich gegen sie allergisch? Keine Ahnung. Ich kann mir alle wichtigen Hunderassen – oder was ich dafür halte – ins Gedächtnis rufen: Labradore, Deutsche Schäferhunde, Pudel. Aber weiter reichen meine Erinnerungen und mein Wissen nicht. Als wäre in meinem Gehirn eine Tür, die zugefallen war. Wieder frage ich mich, wie diese überhaupt dorthin gekommen ist.
    Und was dahinterliegt.
    »Sag jetzt erst mal nichts, okay?«, sagt Ty. »Ich will nicht, dass mich jemand reden sieht.« Der Wagen wendet und das Motorengeräusch verändert sich, als wir auf den Parkplatz hinaus und auf die hintere Ausfahrt zu fahren.
    Dann flucht Ty leise.
    »Was? Was?« Ich kämpfe gegen den Impuls, mich aufzusetzen.
    »Hinter uns ist ein Auto.« Seine Stimme klingt seltsam und mir wird klar, dass er versucht zu reden, ohne die Lippen zu bewegen. »Vielleicht verfolgt es uns.«
    »Kannst du sehen, wer drinsitzt?«
    »Jemand mit kurzen dunklen Haaren. Ich glaube, es ist ein Mann. Er ist etwa einen halben Block hinter mir. Ich biege jetzt ein paarmal ab, um zu sehen, ob er mir folgt. Wenn ja, kann ich ihn, glaube ich, abhängen.«
    Es

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