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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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sind, um es zu erfahren.
    Brenner stößt einen gedämpften Schrei aus, als Ty seinen Arm schient. Mein Möchtegern-Mörder ist blass und verschwitzt. Mit seinen Kratzern, Blutergüssen und Verbänden sieht er wie das eigentliche Opfer aus.
    Mit vor Schmerzen getrübtem Blick sagt Brenner: »Sie haben gesagt, wir würden reich werden und dass niemand dabei umkommen würde.«
    »Klar. Logisch.« Ich verberge meinen Sarkasmus nicht. Offenbar war ihm das wohl egal geworden, als er mich in den Wald hinausschleppte.
    Ty befiehlt Brenner, sich auf den Boden zu legen, die Füße auf dem Bett, auf der gegenüberliegenden Seite von Elizabeth. Er bindet einen Fußknöchel und den unverletzten Arm am Bettgestell fest, wobei er sich vergewissert, dass es keine Möglichkeit für Elizabeth gibt, Brenner zu erreichen, und umgekehrt.
    Während ich Ty bei der Arbeit zusehe, habe ich Zeit nachzudenken. Obwohl es scheint, als hätte ich alle fehlenden Teile meines Gedächtnisses – vor und nach dem Amnesie-Zustand – wieder, fühlt es sich immer noch so an, als würde etwas fehlen. Irgendein Hinweis, den ich vollkommen übersehe.
    Ich lasse mir alles noch mal durch den Kopf gehen. Meine Eltern sind zusammen mit meinem Bruder auf der Flucht vor Z-Biotech. Sie haben Beweise dafür, dass Z-Biotech – vor allem die beiden Menschen in diesem Zimmer, plus Kirk Nowell – plant, aus dem Virus und dem Impfstoff Kapital zu schlagen. Dass man plant, sie an jemanden zu verkaufen, der möglicherweise Tausende von Menschen damit tötet.
    Als Ty fertig ist, kommt er zu mir herüber. Brenner hat die Augen geschlossen, sein Atem geht flach und schnell. Elizabeth beobachtet uns. Ich will weg von diesen hellblauen Augen. »Meinst du, es ist sicher, sie allein zu lassen?«
    Ty zuckt leicht mit den Schultern. »Zumindest für eine Weile.«
    »Lass uns in mein Zimmer gehen und überlegen, was wir als Nächstes machen. Mir gefällt es nicht, wenn sie uns beobachtet.«
    Mein Bett ist nicht gemacht, aber wenigstens ist das Zimmer nicht ganz so verwüstet wie der Rest des Hauses. Ich kicke ein paar getragene Klamotten unters Bett, während ich die orchideenfarbene Seidendecke darüberziehe. Ty trägt seinen Teil dazu bei, indem er so tut, als hätte er es nicht bemerkt. Stattdessen schaut er sich die Wände an, an denen Plakate von Theaterstücken hängen, in denen ich mitgespielt habe, und die schwarz-gelben Titelseiten von Theaterprogrammen der beiden Male, die ich in New York gewesen war.
    »Du bist also Schauspielerin?«, sagt er.
    »Ich glaube, das kam mir in den letzten paar Tagen ganz gelegen.« Ich seufze, während ich mich an meinen Schreibtisch setze. Mein Handy hängt immer noch am Ladegerät. Das letzte Mal, als ich hier saß, habe ich Chemiehausaufgaben gemacht. Der Gedanke scheint surreal. Ich reibe mir die Schläfen. »Ich habe das Gefühl, irgendetwas zu übersehen. Ich glaube, etwas von dem, was jemand gesagt hat, als meine Erinnerungen weg waren, war nicht richtig. Nur dass ich nicht genug wusste, um das zu erkennen.«
    »Es wird schwer sein dahinterzukommen«, sagt Ty, während er sich auf die Bettkante setzt. »Alle haben dich angelogen oder Lügen über dich verbreitet.«
    Ich lasse die letzten beiden Tage noch mal Revue passieren. Und dann weiß ich auf einmal, was es ist.
    »Erinnerst du dich daran, als wir in der Bibliothek saßen und diesen Artikel über mich gelesen haben?«
    »Nun, das ganze Ding war falsch, oder? Ich meine, du hast Dillow nicht erschossen und du hast deiner Familie kein Haar gekrümmt …«, sagt Ty.
    »Das meine ich nicht. Es ist diese Nachricht, die meine Eltern angeblich in der Schule hinterlassen haben. Sie sagten, ich hätte ihr Auto verkauft.«
    »Das haben sie wahrscheinlich gesagt, um dich davor zu warnen, nach Hause zurückzukommen.«
    »Aber warum sollten sie sich eine Geschichte ausdenken, in der ich einen Datsun verkaufe? Jetzt wo ich mein Gedächtnis wiederhabe, weiß ich, dass wir gar keinen Datsun haben. Das erste Auto meines Dads war ein Datsun, darüber hat er oft gesprochen, aber diese Automarke wird seit vielen Jahren nicht mehr hergestellt. Weshalb sollten sich meine Eltern dann so ein seltsam konkretes Detail ausdenken? Hat der Reporter etwas falsch verstanden?« Ich richte mich auf. »Oder war es eine Botschaft, ein Code?« Während ich rede, gehe ich auf die Anzeigenseite von Craigslist , einem Portal für den Verkauf von gebrauchten Autos, für Portland. Ich klicke auf den Link »Autos und

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