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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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Sicherheitsregeln durch. Evan und ich hatten das vorher schon mit ihr gemacht, aber dieses Mal zählte jedes kleine Detail. Ally wurde des Spiels bald müde, aber ich zwang sie, alles ein zweites Mal durchzugehen. Wie lautet unser Codewort? Elch. Dass sie nirgendwo mit einem Erwachsenen, den sie nicht kannte, hingehen durfte. Welche Kurzwahltaste auf dem Telefon sie drücken musste, um 911 zu wählen, was der Telefonist fragen könnte, vor allem unsere Adresse. Und es gab eine neue Regel: Sie durfte nicht mehr ans Telefon gehen oder die Tür aufmachen, ohne dass ein Erwachsener zuerst nachgeschaut hatte. Jedes Mal, wenn sie etwas vergessen hatte, blieb mein Herz stehen.
    Als ich sie zwanzig Minuten später dabei erwischte, wie sie ans Telefon ging – Lauren war dran –, und mit ihr schimpfte, schloss sie sich in ihrem Zimmer ein und weigerte sich, mit mir zu sprechen. Ich machte Pfannkuchen zum Abendessen und schrieb »Sorry« mit Blaubeeren darauf. Sie war nicht mehr sauer, aber ich hatte trotzdem ein schlechtes Gewissen, als ich sie heute Morgen zur Schule brachte.
    Als ich nach Hause kam, wartete die Polizei bereits darauf, mein Telefon anzuzapfen, und kurz darauf kam jemand von der Sicherheitsfirma ADT , um das Haus zu verdrahten. Außerdem zeigten sie mir, wie ich den kleinen persönlichen Alarmmelder benutzen sollte, den ich ab jetzt immer um den Hals tragen sollte. Ich wollte nicht, dass Ally danach fragte, also steckte ich ihn in meine Handtasche. Nachdem alle wieder verschwunden waren, starrte ich den Alarmmelder und mein jetzt verwanztes Telefon an und versuchte, nicht in Panik zu geraten. Wie lange würde das dauern? Nicht einmal mit Evan würde ich mich noch ungestört unterhalten können.
    Das Telefon klingelte.
    Sieh einfach nach. Vielleicht ist es gar nicht er.
    Es klingelte erneut.
    Vielleicht ist es die Polizei.
    Evans Handynummer. Hastig stieß ich den Atem aus.
    Er sagte: »Hi, Schatz, ich …«, dann brach es ab. Ein Funkloch. Als ich zurückrief, bekam ich nur den Anrufbeantworter. Na klasse, noch ein erfolgloser Anruf. Ich knallte den Hörer auf die Ladestation. Als es erneut klingelte, hätte ich beinahe direkt abgenommen, doch in der letzten Sekunde fiel mein Blick auf das Display. Ein Münztelefon. Ich hielt die Luft an und wartete darauf, dass es aufhörte zu klingeln. Er probierte es noch fünfmal.
     
    Dieses Mal rief ich umgehend bei der Polizei an, Nadine, aber der Mann hatte keine Nachricht hinterlassen, so dass wir kein Stück weitergekommen waren. Sergeant Dubois wiederholte, dass ich die Anrufe nicht annehmen sollte, bis die Leute vom Dezernat für Kapitalverbrechen mit mir geredet hatten, aber die kommen erst morgen auf die Insel. Sie wollen, dass ich morgen früh gleich als Erstes zum Revier komme, um eine DNA -Probe abzuliefern. Deswegen habe ich unseren Termin auf heute Nachmittag vorverlegt. Na ja, und weil ich nicht mehr richtig denken kann.
    Ich habe ein paar von den Techniken ausprobiert, die Sie vorgeschlagen haben: eine Runde joggen, Tagebuch schreiben, meditieren, summen, um das Gefühl der Enge in der Kehle zu lindern – ich habe sogar versucht, während der Meditation zu summen. Das Schlimmste ist, dass ich meiner Familie nichts erzählen darf, nicht mit Lauren darüber reden kann. Sie kennen mich – ich platze erst mit allem raus und denke
dann
darüber nach, was ich machen soll. Gott sei Dank gibt es Evan. Wir haben gestern Abend geredet, und er unterstützt mich super, aber ich vermisse ihn so sehr. Wenn er bei mir ist, bin ich konzentrierter und gelassener – als würde alles wieder gut werden.
    Julias Anwalt hat heute eine Erklärung veröffentlicht, dass sie nicht Karen Christianson ist und niemals ein Kind zur Adoption freigegeben hat. Jedem, der das Gegenteil behauptet, droht er mit einer gerichtlichen Klage. Als ich heute Morgen nach Hause kam, nachdem ich Ally zur Schule gebracht hatte, warteten ein Reporter und ein Kameramann in meiner Auffahrt. Ich befolgte den Rat meines Dads und erklärte ihnen, dass die Erklärung des Rechtsanwalts der Wahrheit entspräche und dass weder Julia Laroche noch Karen Christianson meine leibliche Mutter seien und dass ich sie verklagen würde, falls sie irgendetwas über mich oder meine Familie bringen würden. Dann knallte ich ihnen die Tür vor der Nase zu.
    Ich verstehe, warum Julia gelogen hat – sie versucht, sich zu schützen. Ich meinerseits versuche, Ally zu schützen. Aber es war schon unheimlich für mich,

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