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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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schlimmer geworden. Haben Sie Kinder?«
    »Nur einen Hund.«
    Billy schnaubte. »Tyson ist kein Hund. Er ist ein Mensch im Rottweilerkostüm.«
    Sandy lachte erneut. »Er ist etwas anstrengend.« Sie sah mir in die Augen. »Und ich bin mir sicher, dass Ally Sie ziemlich auf Trab hält.«
    Im ersten Moment war ich überrascht, weil sie Allys Namen kannte, doch dann begriff ich, dass sie vermutlich alles über mich wussten. Meine Seifenblase zerplatzte. Das hier war kein Besuch unter Freunden. Diese Leute waren hier, um einen Serienmörder zu fassen.
    Billy hielt eine dicke Akte in den Händen und begann, darin zu blättern. Er ließ den ganzen Stapel fallen, und ich bückte mich, um ihm beim Aufsammeln der Papiere zu helfen. Als ich das Foto einer bleichen Frau mit einem von blauen Flecken übersäten Gesicht sah, prallte ich zurück.
    »O mein Gott, ist das …« Ich sah Sandy an. Sie blickte ebenfalls auf das Bild, sagte aber nichts. Ich schaute wieder zu Billy, der wie beiläufig die Fotos zurück in den Ordner legte.
    »Tut mir leid«, sagte er.
    Ich lehnte mich zurück, starrte ihn an und fragte mich, ob er die Akte absichtlich fallen gelassen hatte, aber er sah aufrichtig zerknirscht aus.
    Sandy sagte: »Das muss sehr bedrückend für Sie sein.«
    »Es ist ziemlich verrückt.« Jetzt sahen mich beide an, also fügte ich hinzu: »Es ist nicht gerade das, worauf ich gehofft hatte, als ich beschloss, meine leibliche Mutter zu suchen.«
    Sandys Blick war mitfühlend, aber sie tippte mit den Fingern auf den Knien herum.
    Billy sagte: »Haben Sie noch einmal von ihm gehört?« Er beugte sich vor. Seine Bizepse wölbten sich, als er sich mit den Ellenbogen auf die Armlehnen stützte. Die Lampe in der Ecke beleuchtete seine rechte Gesichtshälfte, seine Augen wirkten im Dämmerlicht fast schwarz. Ich drückte mich tiefer ins Sofa, spielte mit meinem Verlobungsring.
    Sandy räusperte sich.
    Ich sagte: »Da waren nur die Anrufe am Montagabend. Ich habe Sergeant Dubois schon davon erzählt und ihm die Telefonnummer gegeben.«
    Billy blickte zu Sandy hinüber, dann wieder auf die Akte in seinen Händen. Es machte mich nervös, was mich wiederum wütend machte.
    »Ich bin nicht rangegangen, weil Sergeant Dubois gesagt hat, dass Sie beide mich zuerst instruieren würden, was ich sagen soll, aber die Nummer ist noch in der Anruferliste, falls Sie sie kontrollieren wollen.«
    »Sie haben das perfekt gemacht.« Sandys Stimme war ruhig. »Wenn er das nächste Mal anruft, nehmen Sie den Anruf bitte an. Lassen Sie ihn die Unterhaltung führen, aber wenn sich die Gelegenheit bietet, versuchen Sie, ob er Ihnen irgendwelche Informationen zu den Ohrringen geben kann, über die Opfer, von wo aus er anruft, irgendetwas. Jedes kleine Detail kann uns helfen festzustellen, ob er tatsächlich der Campsite-Killer ist. Aber sobald er sich aufregt, wechseln Sie das Thema.«
    »Was, wenn er es tatsächlich ist?«
    Sandy sagte: »Dann könnten Sie möglicherweise eine Beziehung zu ihm aufbauen und …«
    »Sie verlangen, dass ich
immer wieder
mit ihm rede?« Meine Stimme war schrill vor Panik.
    Billy sagte: »Lassen Sie uns einen Schritt nach dem anderen machen. Wir werden Sie um nichts bitten, zu dem Sie nicht bereit sind.«
    Sandy fügte hinzu: »Das ist richtig. Im Moment müssen wir nur herausfinden, wer diese Person ist und warum sie anruft.«
    Ich entspannte mich ein wenig. »Haben Sie irgendeine Idee, wer er sein könnte?«
    Billy sagte: »Die Anrufe kamen aus der Gegend von Kamloops, aber die Münztelefone, die er benutzt hat, standen an abgelegenen Stellen und waren sauber abgewischt. Er ist also vorsichtig.« Ich war erleichtert zu hören, dass er eineinhalb Stunden mit der Fähre und mehrere Stunden Autofahrt von mir entfernt war.
    »Billy und ich bleiben in der Stadt«, erklärte Sandy. »Wir geben Ihnen unsere Handynummern, damit Sie uns erreichen können, sobald Sie von ihm hören – egal, zu welcher Tageszeit.«
    Wir schwiegen eine Weile, dann sagte ich mit gedämpfter Stimme: »Es wird Sommer. Glauben Sie, dass er immer noch … Sie wissen schon, aktiv ist?«
    Sandy sagte: »Wir wissen nie, wann er zuschlagen wird, aber solange er da draußen herumläuft, besteht jederzeit die Möglichkeit. Deshalb ist diese Spur so wichtig.«
    »Sie haben eine Spur?« Sie starrten mich an. »Ach so, Sie meinen mich.« Mein Gesicht wurde heiß.
    »Das Profil deutet auf jemanden hin, der sich im Wald auskennt«, sagte Billy. »Er ist gerissen

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