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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Stimme, vermutlich Theos. Dann die Stimme einer Frau.
    Durch den Spalt in der Tür konnte Ivy in den Raum sehen. Er war etwa so groß wie der, den sie gerade verlassen hatte, und war nur schwach erleuchtet. Sie schlich näher heran und verschaffte sich in Sekundenschnelle einen Eindruck: kahle Wände, ein mit Papieren
bedeckter Tisch, Aktenordner, ein Telefon, ein Tonbandgerät, ein halbes Dutzend Stühle.
    Die Frau war jung und trug einen dunklen Hosenanzug, keine Uniform. David und Theo saßen am Tisch und steckten die Köpfe zusammen. Sie waren mitten in einer hitzigen Diskussion und hatten nichts von Ivys Gegenwart bemerkt. Officer Fournier, der große Polizist, der sie vor ihrem Haus wegen der Korbtruhe befragt hatte, lehnte an einer Wand.
    Aber was sie in Wut versetzte, war die Glasscheibe an der Wand - ein Fenster, durch das sie einen Schreibtisch und einen Stuhl sehen konnte, an dessen Lehne ihre Jacke hing. Eine Glasscheibe, die nur von einer Seite aus durchsichtig war.
    »Detective Blanchard wird Ihre Frau in Gegenwart Ihres Anwalts befragen«, sagte die Frau. »Sie können gern hierbleiben und zuschauen. Aber wir können Sie auch in eine Arrestzelle bringen, wenn Sie das vorziehen.« Ivy vermutete, dass sie die Staatsanwältin war.
    Wollten sie sie während der Befragung beobachten, ohne es ihr zu sagen?
    »David«, sagte Theo so leise, dass Ivy ihn nur mit Mühe verstehen konnte. »Ich rate dir dringend davon ab, hierzubleiben. Es ist nicht in deinem Interesse. Lass mich das machen. Du musst mir in dieser Sache einfach vertrauen.«
    »Ich vertraue dir ja, aber ich muss wegen Ivy hierbleiben.«
    »Aber du wärest ja nicht bei ihr. Du wärest hier, wo du ihr überhaupt nicht helfen kannst. Und ich kann nicht
gleichzeitig hier sein und dich beraten und ihr dort zur Seite stehen.«
    Ivy sah, wie Detective Blanchard die Frau ansah und die Augen rollte.
    Theo und David diskutierten weiter, ohne zu ahnen, dass sie zuhörte. Theos Frustration wuchs im gleichen Maß wie Davids Hartnäckigkeit.
    »Mrs Rose«, sagte Blanchard plötzlich streng. »Ich habe Sie doch gebeten, in meinem Büro zu warten.«
    David drehte sich um. Als er sie sah, zeichnete sich Bestürzung in seinem Gesicht ab. Dann wurde sein Blick hart, und er wandte sich wieder Detective Blanchard zu. »Ihr Mistkerle«, stieß er hervor.
    Blanchard und die Frau wechselten wissende Blicke, und Ivy erkannte, dass sie sie absichtlich aus dem benachbarten Büro gelockt hatten. Sie hatten gewollt, dass sie mit anhörte, wie David reagierte, wenn er vor eine so schwierige Wahl gestellt wurde. Sie hatten gewollt, dass sie merkte, dass sie während ihrer Vernehmung beobachtet werden würde. Sie machten es sich zunutze, dass sie und David denselben Anwalt hatten, und Ivy hatte ihnen dabei auch noch geholfen.
    Divide et impera, spiele den Ehemann gegen seine Frau aus - das war eine erprobte und immer erfolgreiche Strategie.
    Als Ivy sich von Blanchard in das benachbarte Büro zurückführen ließ, fühlte sie sich wie ein Passagier in einem führerlosen Zug. Sie setzte sich mit verschränkten Fingern an den Schreibtisch und knetete ihre Daumen.
    Eine Minute später betrat Theo das Zimmer. Er hatte
seine Zuversicht wiedergewonnen, die so typisch für ihn war.
    Er deutete auf das Telefon auf dem Schreibtisch und wandte sich an Blanchard. »Könnten Sie das Mikrofon bitte ausschalten, während ich mit meiner Mandantin rede?«
    Blanchard drückte auf einen Knopf, und das rote Licht erlosch.
    »Fünf Minuten«, sagte er und verließ den Raum.
    Ivy war übel. Das konnte doch alles nicht wahr sein. »Wo ist David?«, fragte sie.
    Theo deutete mit dem Kopf auf das Nebenzimmer. »Er ist da drüben und hört zu. Ich konnte ihn nicht dazu bewegen, es nicht zu tun.«
    Ivy stand auf und betrachtete ihr Spiegelbild. Dann ging sie um den Schreibtisch herum, drückte Stirn und Hände fest gegen die Glasscheibe und hoffte, dass David auf der anderen Seite das Gleiche tat.
    »Ivy!« Theos Stimme war leise und scharf. »Wir müssen reden.«
    Er drehte ihren Stuhl um, so dass sie mit dem Rücken zum Spiegel sitzen würde. Ivy setzte sich, und er zog einen zweiten Stuhl neben sie.
    Er bedeckte den Mund mit der Hand. »Es ist außerordentlich wichtig, dass du auf meine Zeichen achtest, verstehst du?« Ivy zwang sich zu einem Nicken.
    »Diese Kerle haben keine Ahnung, was mit Melinda White passiert ist«, fuhr er in scharfem Flüsterton fort. »Bisher haben sie nichts als ein paar

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