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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Wir haben auch ein paar interessante Dinge in Ms Whites Wohnung gefunden.« Er warf einen Beweismittelbeutel auf den Tisch. »Erkennen Sie ihn?«
    Durch das Plastik war ein Foto von Davids Kopf zu sehen, offenkundig ein Schnappschuss.
    »Das hing an Melindas Kühlschranktür. Das gleiche Foto hat sie nach Aussage ihrer Kollegen in der Neponset Klinik im vergangenen Jahr herumgezeigt, bevor sie ihren Job dort kündigte. Auch ihren Kollegen bei SoBo Realty hat sie das Foto gezeigt und allen erzählt, das sei ihr Verlobter.«
    Nein . Es war nur ein Foto. Ivy grub einen Daumennagel in ihre Handfläche. Jeder hätte dieses Foto aufnehmen können. Es hatte keine Beziehung gegeben. Das war einfach unmöglich.
    »Wann haben Sie bemerkt, dass Ihr Mann eine Affäre hatte?« Blanchard durchbohrte sie mit seinen Augen.
    Er schob das Foto näher zu Ivy hin und senkte die Stimme. »Melinda White hat eine Schwester. Und sie hat eine Mutter. Können Sie sich vorstellen, wie entsetzlich es für die beiden ist, nicht zu wissen, was ihr passiert ist?«

    Ivys Inneres zog sich zusammen, aber sie merkte rechtzeitig, dass sie gleich aufschluchzen würde, und konnte es gerade noch unterdrücken.
    »Stellen Sie sich vor, wie Sie sich an ihrer Stelle fühlen würden, wenn Ihr Kind, das Kind, das Sie gerade erwarten, einfach verschwinden würde«, fuhr Blanchard gnadenlos fort. »Wenn es sich einfach in Luft auflösen würde. Wenn Sie irgendetwas wissen, das den beiden helfen könnte, mit dieser Situation fertigzuwerden, bitte, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, es uns zu sagen.«
    Ivy zog die Schultern hoch und drehte der Einwegglasscheibe den Rücken zu. Sie wollte nicht, dass David ihre Verzweiflung sah.
    Blanchard klopfte mit seinem Bleistift auf den Tisch und wartete.
    »Ach ja, und dann haben wir da noch etwas.« Er nahm einen zweiten Kassettenrekorder aus der Schreibtischschublade und stellte ihn zwischen sich und Ivy auf den Tisch. »Das ist eine Nachricht, die wir auf Melinda Whites Anrufbeantworter in ihrer Wohnung gefunden haben. Ich nehme an, Sie werden sie interessant finden. Wir fanden sie jedenfalls sehr interessant.«
    Er schaltete das Gerät ein. Eine elektronische Stimme sagte: »Samstag, erster November, 18:05.« Ein Piepton, dann: »Melin- Mindy? Bist du da?« Es war Davids Stimme. »Bitte geh ran, wenn du zu Hause bist.« Eine lange Pause. »Scheiße, du bist nicht da. Wir müssen miteinander reden. Was passiert ist, tut mir leid. Wirklich. Ich habe nicht gewusst … ich habe mich nicht mehr daran erinnert … Ich weiß, dass dir das verrückt vorkommen
muss, aber … Können wir wenigstens darüber reden? Ich möchte die Dinge nicht so lassen, wie sie sind.«
    Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Ein einzelner Klingelton, dann wieder Stille. Der Ton hallte im Raum wider wie das Schlusssignal bei einem Wettkampf.
    Blanchard ließ es noch einmal klingeln, bevor er den Hörer abhob. Er lauschte mit undurchdringlicher Miene, dann legte er auf, erhob sich und sah Theo seelenruhig an. »Ich glaube, Ihr anderer Klient möchte ein Geständnis ablegen.«

16
    Ivy sah stumm und verdattert zu, wie Theo auf die Füße sprang und mit Blanchard auf den Fersen aus dem Zimmer rannte. Sie stolperte hinter ihnen her und blieb in der Tür stehen, während sich die beiden Männer im Korridor stritten.
    »Sie werden nichts davon vor Gericht aufrechterhalten können«, wetterte Theo. »Was Sie hier machen, grenzt an Zwang. Ohne die Möglichkeit, Rücksprache mit dem Rechtsanwalt zu halten. Es gibt keine Entschuldigung dafür …«
    »Sparen Sie sich Ihre Worte«, schimpfte Blanchard zurück. »Es war Mr Roses eigener Entschluss, zu bleiben und zuzuhören.«
    »Entschluss? Blödsinn. Was auch immer er gesagt hat, kann vom Gericht nicht zugelassen werden. Jeder Richter wird mir zustimmen. Es ist meine Aufgabe, meine Mandanten zu schützen, und das haben Sie unmöglich gemacht …«
    »Wenn Sie Ihren Job richtig gemacht hätten, Herr Rechtsanwalt, hätten Sie Ihren Mandanten geraten, jeweils einen eigenen Rechtsanwalt zu nehmen. So ist ein Interessenkonflikt vorprogrammiert, und Sie wissen das.«
    Ivy drängte sich an ihnen vorbei ins benachbarte Zimmer. David saß da, den Kopf in die Hände gestützt. Sie kniete sich neben ihn auf den Boden.

    »Was machst du nur?«, fragte sie.
    Er sah sie erschöpft und entmutigt an. »Es tut mir so leid. Es war ein Fehler. Ich …«
    »David«, rief Theo ihm von der Tür aus zu. »Halt den

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