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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Mädchen sich meldeten und ihre Tat gestanden.
    »Diesmal ist es ganz bestimmt kein Irrtum«, versicherte Jody. Ihre Augen verengten sich. »Belcher Street. Ich glaube, ich bin einmal dort gewesen. Melindas Geburtstagsparty, vielleicht in der vierten Klasse. Seltsam, was einem im Gedächtnis bleibt. Im Wohnzimmer waren dunkelgrüne Vorhänge an den Fenstern, und einer davon war zerrissen. Im ganzen Haus war es stickig, als ob sie nie die Fenster öffnen würden. Und Melinda hatte ein winziges Schlafzimmer, eine Art winterfest gemachte
Veranda. Ich weiß noch, dass die Wände rosa gestrichen waren. Grellrosa. Und sie hatte eine Lampe mit einem Keramikfuß, der aussah wie Kate Winslet in einem Cinderellakleid. Die hätte dir sicher gefallen.«
    » Jetzt würde sie mir gefallen. Damals hätte ich sie scheußlich gefunden.«
    »Die Hecken vor dem Haus waren riesig und unheimlich.«
    Belcher Street? Große, unheimliche Hecken? »Weißt du, bei einem solchen Haus waren wir mal an Halloween und haben um Süßigkeiten gebettelt. In der sechsten Klasse. Eigentlich waren wir schon ein bisschen zu groß dafür, aber Jan Zylstra hat uns angestachelt, zu klingeln. Und dann hat Randy - erinnerst du dich noch an ihn?«
    »Natürlich. Der ›Tu alles, was gefährlich ist‹-Randy-Disterman?«
    »Randy ist hingeschlichen und hat geklingelt. Und dann richtig laut. Die Frau, die mit einer Schüssel Bonbons an die Tür kam, muss Melindas Mutter gewesen sein. Randy bombardierte das Haus mit Eiern. Mrs White ließ die Schüssel fallen und schrie uns an.« Ivy schloss die Augen und schüttelte sich bei der Erinnerung an das Eigelb, das der armen Frau über das Gesicht gelaufen war. »Was haben wir uns nur dabei gedacht?«
    »Kinder sind Monster«, sagte Jody. »Es ist erstaunlich, dass überhaupt jemand die Teenagerzeit ohne bleibenden seelischen Schaden übersteht.«

18
    Ivy legte ihr Handy direkt neben das Bett in Jodys Gästezimmer und versuchte zu schlafen. Sie wälzte sich unruhig im Bett herum, und die Stimmen der Reporter klangen ihr noch immer in den Ohren . Waren Sie mit Melinda White befreundet? Was sagen Sie dazu, dass Ihr Mann wegen Mordes verhaftet worden ist?
    David war nicht wegen Mordes verhaftet worden, verdammt noch mal. Und was, zum Teufel, dachten sich diese Leute, was sie dazu sagen sollte?
    Ivy drückte ihr Gesicht in das Kopfkissen. Es war so dumm von David gewesen, der Polizei zu erzählen, er hätte gesehen, wie Melinda das Haus verließ, obwohl es nicht stimmte. Warum diese Lüge? Und dann hatte er Melinda auch noch angerufen und eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen. Seine Erklärung klang einleuchtend, aber die Polizei wollte offenbar nichts davon wissen. Und dann hatte er die Situation auch noch verschlimmert, indem er versuchte, die Segeltuchtasche und das Messer verschwinden zu lassen, die er in seinem Truck gefunden hatte.
    Sie sah das Foto von dem Messer und der blutbefleckten Segeltuchtasche vor sich und hatte einen Blutgeschmack in der Kehle. Sie hörte Detective Blanchard mit arroganter Stimme sagen: Wir haben eine überwältigende Anzahl von Beweisen . Zuerst hatte die Polizei die Fakten so
verdreht, dass sie auf sie, Ivy, als Täterin deuteten, und dann hatte sie sie so verdreht, dass sie auf David hinwiesen. Dabei konnten alle Beweisstücke leicht absichtlich dort abgelegt worden sein, wo sie gefunden wurden.
    Ivy spürte ein Vibrieren im Bauch. Sie wünschte sich verzweifelt, sie könnte die Uhr zu der Zeit zurückdrehen, bevor das alles passiert war. Wieder spürte sie ein scharfes, schnelles Vibrieren. Sie legte die Hand auf die Stelle, und eine Minute später zuckte es wieder. Konnten Babys im Bauch einen Schluckauf haben? Bei dem Gedanken musste sie lächeln.
    In einem alten Haus … Sie ließ die ersten Zeilen von Madeline wie ein Satinband durch ihre Erinnerung laufen und versuchte, ihr aufgewühltes Inneres mit den Versen zu beruhigen. Eines Tages würde sie ihre Tochter auf dem Schoß halten und ihr die Geschichte von dem Mädchen mit dem komischen Hut und der Schürze erzählen, die Geschichte von der tapferen kleinen Madeline, die sich vor nichts fürchtete.
    Ivy war immer noch wach, als Riker um drei Uhr morgens unruhig wurde. Sie hörte Zach den Gang entlangschlurfen und vor sich hin murmeln. Dann musste sie endlich eingeschlafen sein, denn das Nächste, das sie mit Bewusstsein wahrnahm, waren das Zuschlagen der Haustür und der Duft nach Kaffee und

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