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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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der elegante schwarze BMW seiner Mutter.
    Sie drehte sich um und sah, wie sich ihr Vater in seinem Sessel aufrichtete. Er hatte den Fernseher lautlos gestellt und blickte sie unverwandt an.
    »Wo ist Brads Mustang?«
    Ihr Vater warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. »Ich habe, nicht nachgefragt. Du hast doch gestern gesagt, dass er in der Werkstatt ist.«
    »Ach ja, stimmt, das hatte ich vergessen«, murmelte Isobel und drehte sich zur Treppe. »Ich gehe ins Bett.«
    »Genau das wollte ich dir auch gerade vorschlagen«, sagte ihr Dad und stellte den Fernseher wieder lauter.
    Isobel stapfte nach oben und ignorierte ihren Bruder, der sich aus seiner Zimmertür lehnte.
    »Oooh, da ist aber jemand in Schwieriiiiiiii—«
    Sie schloss ihre Tür hinter sich und brachte ihn damit zum Schweigen - hielt dann aber abrupt inne.
    Isobels Herzschlag setzte fast aus bei dem Anblick von Varen Nethers, der auf einer Ecke ihres Bettes saß und das aufgeschlagene Cheerleader-Fotoalbum vom letzten Jahr auf dem Schoß hatte.
    »Was machst du denn da?« Schiere Panik ließ sie nach vorne preschen. Sie entriss Varen das Album.
    Oh Gott, dachte sie, als sie hinunter auf die aufgeschlagene Seite sah. Er hatte das Foto von der Pyjamaparty im letzten Jahr gesehen, auf dem sie sich ein riesiges Stück Salami-Ananas-Pizza in den Mund schob.
    »Beeindruckend«, sagte er, legte sich nach hinten und stützte sich auf seine Ellbogen.
    Isobel presste das Buch an ihre Brust und drehte sich weg. Er sollte nicht sehen, dass sie rot wurde - hummerrot. »Wie bist du denn drauf?«, schäumte sie. »Man dringt nicht einfach in die Privatsphäre von anderen Leuten ein und fängt an, ihre Sachen zu durchwühlen!« Sie marschierte zu ihrem Schrank und warf das Album hinein.
    »Ach, wirklich«, sagte Varen in diesem monotonen Tonfall, der sie immer so wütend machte.
    Sie fuhr herum und sah, wie er sie, offensichtlich belustigt, ansah. Ein ganzer Haufen Schmetterlinge flatterte plötzlich in ihrem Bauch herum, als sie ihn auf ihrem Bett liegen sah. Schwarz auf pink. Sie blickte zur Zimmerdecke und versuchte, sich zusammenzureißen.
    »Wie kommt es, dass du nicht mehr im Team bist?«, fragte er
    aus heiterem Himmel.
    Isobel wurde wieder rot und sah ihren Verdacht, dass er die Unterhaltung zwischen ihr und Brad mitgehört hatte, bestätigt. »Ich habe eben aufgehört«, fuhr sie ihn an. »Ich vermute, nachdem du gehört hast -«
    »Ich habe alles gehört«, unterbrach Varen sie. Da - er tat es schon wieder. Wieder sah er sie mit diesem intensiven, durchdringenden Blick an, der sie ganz nervös und schwindelig werden ließ.
    »Na, dann hast du ja genug gehört, um zu wissen, dass du dich besser von Brad fernhältst.«
    »Klar, schließlich verbringen wir ja so unglaublich viel Zeit miteinander.«
    »Du weißt, was ich meine. Ich weiß ja nicht, was du gemacht hast, um ihn so auf die Palme zu bringen, aber … na ja, er ist echt sauer.«
    »Das Lustige ist«, Varen setzte sich auf, völlig unbeeindruckt von Brads Todesdröhungen oder Isobels Warnungen, »das weiß ich auch nicht.« Er stand auf, stellte den Kragen seiner grünen Jacke auf - die ruckartige Bewegung ließ Isobel zusammenfahren. Varen hielt inne und sah sie an.
    Sie wich seinem Blick aus und rieb sich den Arm. Er konnte manchmal echt einschüchternd sein. Und irgendwie unberechenbar. Und es war einfach viel zu surreal, dass er hier in ihrem Zimmer stand.
    »Tu mir einen Gefallen, ja?« Er ging zum Fenster.
    »Und welchen?«
    »Hör auf deinen eigenen Rat.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine«, sagte Varen, hielt ihr ihren tropfenden Becher Banana Fudge Swirl hin und verstaute den anderen in der Nylontasche, »dass du dich für eine Weile von deinem Ex fernhalten solltest.«
    Isobel drehte verwundert den Kopf in seine Richtung. Damit würde sie ihm einen Gefallen tun?
    »Varen?«
    »Isobel.«
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als er ihren Namen aussprach und dabei jede Silbe einzeln betonte.
    Er stand mit dem Rücken zu ihr und griff nach dem Fensterrahmen. Seine Schultern waren angespannt, so als ob er wüsste, was jetzt kam, aber die Hoffnung hegte, dem noch entrinnen zu können.
    »Warum … warum bist du heute Abend gekommen?«
    Er wandte seinen Kopf, sah ihr jedoch nicht in die Augen. Und wie üblich antwortete er auch nicht sofort.
    »Weil du recht hattest«, sagte er schließlich. »Du hattest recht gestern. Und ich habe eine Gelegenheit gesucht, um mich zu entschuldigen, egal, ob

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