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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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Papiertüte schlug auf der Tischplatte auf. »Was dagegen, wenn ich mich dazusetze.« Es war keine Frage.
    Gwen beeilte sich aufgeregt, ein Stück aufzurücken.
    »Hey«, sagte Varen zu Gwen, als er sich neben sie auf die Bank setzte, direkt gegenüber von Isobel.
    »Shalom«, grüßte Gwen zurück und hob die Hand.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte Varen und nickte in Richtung Isobels Tablett.
    Isobel saß einen Augenblick lang sprachlos da. Ihr Gehirn setzte aus, als sie spürte, wie sein Knie ihres streifte. »Äh.« Sie schüttelte den Kopf. Warum konnte sie keinen klaren Gedanken fassen? Sie blickte hinunter auf den suppigen Inhalt ihres Tabletts. Sag ihm einfach, was es ist. »Sloppy Joe, Brötchen mit Hackfleischsoße«, brachte sie mühevoll hervor.
    »Hmm«, brummte er und klang nicht überzeugt. »Möge er in Frieden ruhen.«
    »Also, ich will ja nicht unhöflich sein«, warf Gwen ein, »aber erzählst du uns endlich mal, was los war?« Sie zeigte mit dem Daumen zu der Tür, durch die er und Brad hereingekommen waren.
    Isobels Blick schoss pfeilschnell zu Varen. Im Gegensatz zu ihr schien Gwen die Fähigkeit zu haben, einfach unverfroren dazwischenzureden und die Fragen zu stellen, die ihr unter Nägeln brannten. Dieses Mädchen gefiel ihr immer besser’ Varen saß vollkommen regungslos da und sah Gwen mit seinem typischen vernichtenden Blick an, der Isobel immer dazu brachte, mit dem Hintergrund verschmelzen zu wollen. Nach einem unendlich langen Augenblick blinzelte er und drehte sich zu Isobel um. »Anscheinend hat gestern jemand während des Footballtrainings das Auto deines Freundes auf dem Schulparkplatz umgekippt.«
    »Was?«, riefen Isobel und Gwen gleichzeitig.
    Mehrere Augenpaare richteten sich auf sie. Schnell senkten Isobel, Gwen und Varen die Köpfe und wandten sich wieder ihrem Mittagessen zu. Gwen brach ihr Sandwich mit gegrilltem Käse in zwei Teile. Isobel stocherte mit der Gabel in ihrem Obstsalat herum. Und Varen holte eine kleine Tupperbox aus seiner Papiertüte.
    Isobel beugte sich nach vorne. »Das muss er letzte Nacht gemeint haben«, flüsterte sie.
    Varen sah sie an und verursachte damit noch größere Unruhen in Isobels Magengegend. Es war, als versuchte er, per Telepathie mit ihr zu kommunizieren. Und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als diese Sprache zu verstehen.
    »Wie kann das sein, dass ich davon nichts mitbekommen habe?«, überlegte Gwen laut. »Und was jetzt? Behauptet er, dass du das warst?« Sie tauchte ein Stück Apfel in ihren Joghurt.
    »Ich habe fast die ganze letzte Stunde in Finchs Büro verbracht und bin befragt worden. Mit deinem Ex und seinem alten Herrn - das war vielleicht eine Party, kann ich euch sagen.«
    »Sie denken allen Ernstes, dass du es gewesen sein könntest?«! hakte Isobel nach.
    »Ja, na ja, ich hab versucht, ihnen klarzumachen, dass meine telekinetischen Kräfte dienstags nicht funktionieren«, witzelte Varen, was bei Gwen ein kleines, hysterisches Lachen zur Folge hatte. Schnell steckte sie sich die Hälfte ihres Sandwiches in den Mund.
    »Hast du ihnen nicht erzählt, was in der Eisdiele vorgefallen ist?«
    »Was ’n vorgefallen?«, nuschelte Gwen mit vollem Mund.
    Varen warf Isobel einen warnenden Blick zu. »Ich habe ihnen gesagt, dass ich bei der Arbeit war, als es passiert ist. Das sollte doch genügen, oder?« Er verstummte. »Hmm«, murmelte er dann, abgelenkt von irgendetwas hinter Isobel. »Eine Sekunde.« Er stand auf.
    »Hey, ist das Hummus?« Gwen schnappte sich Varens Tupperdose.
    »Hau rein.« Er schob ihr die ganze Papiertüte hin. Ein Plastikbeutel voll Pitabrot fiel auf den Tisch.
    »Ooohh, das sieht aus wie das, das meine Mutter früher immer in Brooklyn bei Cohens Deli gekauft hat.« Gwen nahm sich ein Stück Pitabrot und einen tischtennisballgroßen Klecks Hummus.
    Über ihre Schulter sah Isobel, wie Varen das Mädchen mit den dunklen Haaren und den ägyptischen Augen abfing - Lacy -, die, so schien es, geradewegs auf ihren Tisch zusteuerte.
    Isobel fühlte, wie ihr Blut plötzlich zu kochen begann. Wie die beiden so nebeneinanderstanden - irgendwas daran ärgerte sie. Und dann streckte diese Lacy auch noch ihre mit einem Spitzenhandschuh bekleidete Hand aus, um Varen ein paar Locken aus dem Gesicht zu streichen. Sie stand auf Zehenspitzen und beugte sich ganz nah zu ihm, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, während ihre Göttinnenaugen zu Isobel hinüberglitten.
    Isobel drehte sich mit einem Ruck wieder zu Gwen um

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