Nevermore
und knüllte mit der Faust ihre Serviette zusammen.
Ihr war übel.
Gwen schüttelte den Kopf, hatte aber den Mund voll Pita und Hummus und versuchte zu schlucken. »Mmm!«, sagte sie schlang das Essen hinunter. »Genau das war es, was ich dir zählen wollte.«
Ein langer Schatten fiel über ihren Tisch.
Gwen knabberte an einem weiteren Stück Pita.
»Können wir uns heute Abend treffen? Um an dem Projekt zu arbeiten?«, fragte Varen.
Isobel sah weg. Sie zuckte mit den Schultern. »Ich habe immer noch Hausarrest.« Unter dem Tisch bekam sie einen schmerzenden Tritt gegen das Schienbein. Isobel trat zurück, verfehlte Gwen jedoch.
»Ich werd’s versuchen«, fügte sie widerwillig hinzu.
»Gut. Hör zu.« Er zog einen zerknitterten roten Umschlag aus seiner Potasche. Isobel wusste sofort, dass es der Umschlag war, den Lacy ihm gegeben hatte. »Ich muss jetzt was zurückgeben, aber wir sehen uns später.«
»Klar«, sagte Isobel. Als er sich zum Gehen wandte, rief sie ihm nach: »Dann machen wir also dieses Projektding zusammen fertig?«
Varen drehte sich um und antwortete ihr, während er rückwärtsging. »Es sei denn, es passieren irgendwelche unvorhergesehenen Katastrophen …«
Sie nickte.
Eine Gruppe tabletttragender Zehntklässler machte einen Durchgang für Varen frei, als er die Cafeteria verließ.
»Gut«, sagte Isobel und stand auf. Sie griff nach ihrem Tablett mit dem nach wie vor unangetasteten Sloppy Joe und sah auf die Uhr. Es blieben noch fast zehn Minuten. Das sollte gerade reichen.
»Warte kurz.« Gwen schnellte von ihrem Sitz hoch und folgte Isobel auf ihrem Weg zur Tablettrückgabe. »Warte auf mich! Ich muss dir noch erzählen - Wo gehst du hin?«
Mit Gwen auf den Fersen eilte Isobel durch die Cafeteriatür. »Es gibt da etwas, das ich erledigen muss.«
Kopf hoch
»Warte!«, kreischte Gwen und trippelte mit Varens Tupperdose in der einen und dem halb aufgegessenen Beutel Pitabrot in der anderen Hand hinter Isobel her durch den menschenleeren Flur. »Warte auf mich!«
»Beeil dich. Es klingelt gleich und ich weiß nicht, ob sie mir eine Entschuldigung schreibt.«
»Wer denn? Isobel, hör endlich zu: Sie haben Schluss gemacht!«
Isobel hielt an. Gwen kam schlitternd zum Stehen und segelte fast in sie hinein.
»Was sagst du da?«
»Varen und Madame Cleopatra«, sagte Gwen lang gezogen und mit tiefer Stimme. Dazu klimperte sie mit den Augenlidern. »Ist heute Morgen passiert. Ich habe es von Trevor gehört, der es von Sara gehört hat, die es von Ellen gehört hat, die behauptet, dass die beiden sich gestritten haben.« Gwen lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Spind. »Anscheinend waren sie sowieso nur pseudomäßig zusammen.«
Isobel sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. Dann drehte sie sich um und lief weiter den Flur hinunter. »Klar, es hat total danach ausgesehen, als ob sie nicht mehr zusammen waren.« Sie konnte hören, wie Gwen weiter hinter ihr herwuselte.
»Okay,ich weiß nicht, worum es bei diesem kleinen Zwischenfall ging» aber ich weiß hundertprozentig, dass sie getrennt sind. Hast du seine Reaktion nicht gesehen, als sie zu uns rübergekommen ist? Es war ja wohl so was von offensichtlich, dass es ihm nicht um sie ging.«
»Und warum sollte mich das interessieren?«
»Ja klar!« Ein riesiges Lächeln machte sich auf Gwens Lippen breit »Du bist doch total verknallt in ihn. Ich meine: >Ähm … ärh örh … Sloppy Joe Also bitte. Vor mir kannst du’s nicht verbergen. Ich weiß alles. Und was ist überhaupt gestern Abend passiert? Erzählst du es mir? Und, oh mein Gott, Brads Auto. Hast du irgendeine Ahnung, wer das gewesen ist? Und was ist mit dieser Eisdiele? Was ist da passiert? Komm schon, Isobel, du musst mich hier echt mal auf den neuesten Stand bringen … Hey, warum gehen wir zur Turnhalle?«
Isobel hielt vor der Tür an und drehte sich um. Sie sah Gwen an. »Du darfst es niemandem erzählen.«
»Was? Dass wir in die Turnhalle gehen?«
»Nein. Ich meine … das mit Varen.«
»Was? Willst du etwa sagen … dass du wirklich etwas von ihm willst?«
»Schwör es«, flehte Isobel. »Du darfst es niemandem erzählen.«
Gwen setzte eine Unschuldsmiene auf. »Glaubst du etwa nicht, dass er dich auch mag?«
»Denkst du?«
Gwens Grinsen wurde breiter. »Machst du Witze? Ich meine, hast du nicht gesehen, wie er dir andauernd verstohlene Blicke zugeworfen hat? Nein, vermutlich nicht, er hat das ziemlich geschickt gemacht. Bringt
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