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Neville, Katherine - Der magische Zirkel

Titel: Neville, Katherine - Der magische Zirkel Kostenlos Bücher Online Lesen
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es noch nicht hast. Aber ich habe nicht bedacht, in welche Gefahr ich dich bringe, als ich es an dich geschickt habe.»
    «Wie reizend von dir», sagte ich. «Ist es vielleicht so eine Art Kettenbrief, bei dem einen Tod und Verdammnis treffen, wenn man ihn nicht weiterschickt?»
    «Du verstehst nicht, Ariel. Uns droht Tod und Verdammnis», sagte Sam. Ich hatte ihn noch nie so verzweifelt erlebt. Seine Stimme wurde noch leiser, als er fortfuhr: «Es ist so wahnsinnig wichtig, daß es nicht in die falschen Hände gerät. Es ist wichtiger als wir – als dein Leben oder meins…»
    «Wie bitte?» sagte ich. «Bist du völlig übergeschnappt? Was willst du damit sagen? Daß ich mein Leben für etwas aufs Spiel setzen soll, was ich nie gesehen habe und was mich nicht einmal interessiert?»
    «Es ist ein Teil von dir, und du bist ein Teil davon», sagte Sam jetzt gereizt. «Und obwohl es mir sehr leid tut, daß ic h dich hineingezogen habe, Ariel, kann man die Zeit nicht zurückdrehen. Was geschehen ist, ist geschehen. Du bist die einzige, die dieses Paket finden kann. Und ich sage dir, daß du es finden mußt. Wenn du es nicht findest, werden nicht nur dein und mein Leben in Gefahr sein, das versichere ich dir.»
    Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Ich wollte nur, daß das alles aufhört. Ich wollte mich unter dem Bett verstecken und am Daumen lutschen. Aber ich versuchte, mich zusammenzureißen.
    «Okay, laß uns von vorne anfangen. Wie sah das Päckchen aus?» fragte ich Sam.
    Auch er schien zu versuchen, seine Gedanken auf die Reihe zu bringen. Seine Stimme klang spröde.
    «Ungefähr so groß wie ein Packen Schreibpapier», sagte Sam.
    «So etwas war nicht in meinem Briefkasten!» Ich war mir ganz sicher, denn ich hatte meine gesamte Post in einer Hand gehalten, als ich anfing, im Schnee zu versinken, und ich hatte alles auf die Straße geworfen. «Dann gibt es nur eine Erklärung», sagte ich zu Sam. «Das Päckchen ist noch nicht angekommen.»
    «Das gibt uns eine kleine Atempause», sagte Sam düster. «Es kann heute kommen, und du bist nicht zu Hause. Aber sehr wahrscheinlich sind sie dort – oder sie werden zumindest das Haus beobachten.»
    Ich hätte zu gern gewußt, wer sie waren, wollte aber zuerst das Wichtigste geregelt haben.
    «Ich könnte veranlassen, daß meine Post nicht ausgetragen wird – » begann ich, aber Sam fiel mir ins Wort.
    «Das ist zu verdächtig. Dann würden sie wissen, daß es mit der Post kommt. Wie gesagt, ich glaube, daß sie dir nichts tun werden, solange sie nicht sicher sind, ob du das Paket hast. Oder sie haben es bereits, oder sie wissen, wie es ankommen wird. Im Augenblick bist du also sicher. Ich schlage vor, du gehst wie sonst auch nach Hause und siehst wie üblich in deinem Briefkasten nach. Ich versuche, dir irgendwie eine Nachricht zukommen zu lassen. Aber vorsichtshalber rufe ich dich hier morgen um diese Zeit noch einmal an.»
    «Einverstanden», sagte ich. «Aber wenn du mich eher erreichen willst – meine Computeradresse ist ABehn Nukesite. Du kannst jede Chiffriermethode benutzen. Gib mir nur in einer anderen Message einen Hinweis, okay? Und Sam… Onkel Laf kommt dieses Wochenende nach Sun Valley. Ich treffe ihn dort. Er sagte, er würde mir die Geschichte meiner Erbschaft erzählen.»
    «Das dürfte höchst interessant werden», sagte Sam. «Aus seinem Mund würde ich die Geschichte auch gern hören, also gib gut acht. Mein Vater hat sich bei Familiengeschichten immer ziemlich bedeckt gehalten, genau wie deiner. Übrigens, wenn du im Sun Valley Lodge bist… vielleicht können wir unsere Beobachter abschütteln und uns auf dem Berg treffen. Wir kennen uns dort doch beide gut aus.»
    «Das ist eine gute Idee, nur mein Hausherr und meine Katze kommen auch mit», sagte ich. «Aber wir kriegen das schon hin, vorausgesetzt, wir leben noch lang genug. Mein Gott, Sam, ich bin so froh, daß es dich wieder gibt.» Ich schien unfähig, diese nabelschnurähnliche Telefonverbindung zu trennen, obwohl ich die Kellnerin wieder zu meinem Tisch kommen sah und wußte, daß ich Schluß machen mußte.
    «Ich auch, Hotshot», sagte Sam. «Ich hoffe, es gibt uns beide noch sehr, sehr lange. Und noch einmal, Ariel: Bitte verzeih mir. Ich konnte es nicht anders machen.»
    «Das wird sich zeigen», sagte ich.
    Ich hoffte nur, daß uns wenigstens genug Zeit bleiben würde, um Pandoras tödliche Papiere in unsere Hände zu bringen.
    Olivier mußte länger arbeiten, um sich das

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