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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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Menschen dachten, und dass er ihre Gedanken bis zu einem gewissen Grad beeinflussen konnte. Er konnte sie also dazu bringen, das zu tun, was er wollte. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen Supermenschen entschied er sich dafür, seine Fähigkeit öffentlich bekannt zu machen. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder und seiner Schwester, Joshua und Roz, bildete er das Oberkommando.« Nun zeigten sie Fotos der Daltons als Teenager.
    »Ist das alles, was sie haben?«, wollte Colin wissen. »Gibt es denn keine Filme, auf denen Max tatsächlich in Aktion zu sehen ist? Wo er wirklich was tut?«
    Doch es ging genauso weiter, bis der Sprecher nach ungefähr einer Viertelstunde verkündete: »Heute Abend wird Maxwell Dalton zum ersten Mal seit den Ereignissen des ursprünglichen Mysteriumstages ein Interview geben. Gleich nach der Werbung. Bleiben Sie dran!«
    Der erste Werbespot begann und Colin gähnte.
    »Ich habe gelesen, dass der TV-Sender eine Menge Geld für die Werbespots vor dem Interview verlangt hat«, sagte Caroline. »Zweimal so viel wie bei der Fußball-WM.«
    Als das Programm schließlich weiterging, kam der Talkmaster im Studio ins Bild. Er saß hinter einem Schreibtisch; rechts davon stand eine lange Ledercouch und auf ihr saß Max Dalton. Er trug ein Sportjackett, ein weißes offenes Hemd und ausgewaschene Jeans.
    »Er sieht irgendwie normal aus«, sagte Colin. »Ich dachte, er sei größer.«
    »Pst!«
    »Danke, dass Sie zu uns gekommen sind, Mr Dalton«, begann der Talkmaster.
    »Ist mir ein Vergnügen, Garth«, gab Dalton lächelnd zurück. Seine Zähne waren weißer, als Colin es jemals bei einem Mann gesehen hatte.
    »Nun, zuerst will ich die Frage stellen, die uns allen natürlich besonders auf dem Herzen brennt – ich bin sicher, die meisten Zuschauer stellen sich dieselbe Frage: Warum jetzt?
    Warum haben Sie nach all den Jahren gerade jetzt beschlossen, Ihr Schweigen zu brechen?«
    Max überlegte kurz. »Morgen ist der zehnte Jahrestag. Ich dachte einfach, zehn Jahre sind lange genug.«
    »Sagen Sie mal, Max – wissen Sie, was ich jetzt gerade denke?«
    Lächelnd antwortete Max: »Garth, diese Dinge tue ich nicht mehr. Diese Zeiten sind längst vorbei.«
    »Erzählen Sie uns doch bitte ein wenig von den alten Zeiten.«
    »Viel von dem, was über mein Leben als Superheld geschrieben wurde, ist bestenfalls apokryph.«
    »Apokryph?«, fragte Colin.
    »Falsch oder erfunden«, erklärte seine Mutter.
    Max fuhr fort: »Ja, wir haben Verbrechen bekämpft. Wir haben Menschen geholfen. Wir haben versucht, die Welt zu verbessern. Wenn man eine besondere Gabe erhält – wie ich –, ist es Ehrensache, dass man sie zum Wohl der Menschheit einsetzt.«
    »Könnten Sie uns erklären, was vor zehn Jahren geschah?«
    »Im Gegensatz zu dem, was viele Menschen glauben, war ich gar nicht dabei. Ich weiß nicht mehr als Sie, Garth. Ich weiß nur, dass Ragnarök einen enormen Kampfpanzer gebaut hatte und direkt auf Manhattan zusteuerte. Und dann … Wer weiß? Es gab eine riesige Explosion und das war’s auch schon. Keine Superhelden mehr.«
    »Außer Ihnen selbst, Max. Und Ihrem Bruder und Ihrer Schwester.«
    Max nickte. »Richtig. Ich habe keine Ahnung, was damals geschehen ist. Josh und ich kamen erst am nächsten Tag zum Kampfplatz. Und wir fanden nichts weiter als eine Menge Trümmer.«
    »Keine Leichen?«
    »Nein.«
    »Ist es denn nicht seltsam, dass Sie nicht mehr darüber wissen als wir anderen? Bestimmt müssen Sie doch irgendetwas wissen?«
    »Das ist genau der Grund, warum ich normalerweise keine Interviews gebe! Vergessen Sie bitte nicht, dass wir bei diesem Kampf ein paar sehr gute Freunde verloren haben! Energy, Quantum, Titan, Apex, Paragon … und all die anderen. Mit ihnen haben wir jahrelang Seite an Seite gekämpft!«
    »Ich weiß, aber …«
    Max unterbrach ihn. »Glauben Sie denn, ich hätte mich einfach zurückgelehnt, wenn ich gewusst hätte, was geschieht? Hätten Sie das gemacht? Wenn einige Ihrer engsten Freunde plötzlich verschwinden, würden Sie dann nicht nachforschen? Wir haben alles unternommen, was wir konnten, um herauszufinden, was damals mit ihnen geschehen ist.«
    Der Talkmaster sagte: »Können Sie uns dann erklären, warum Sie und die anderen Mitglieder des Oberkommandos bei dieser letzten Schlacht nicht dabei waren?«
    »Wir mögen zwar Supermenschen gewesen sein«, sagte Max, »aber selbst wir konnten nicht an zwei Orten zugleich sein.«
    »Aber es gab noch weitere

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