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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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Supermenschen, die nicht dabei waren, und sie sind ebenfalls verschwunden.«
    »Das ist offensichtlich richtig.«
    »Wissen Sie, wie das möglich war?«
    »Nein«, antwortete Max. »Oder vielmehr habe ich eine gewisse Vermutung, aber sie ist nicht konkret. Nichts, was andere nicht schon selbst vermutet hätten. Vielleicht haben sie sich einfach aus dem Geschäft zurückgezogen, genau wie ich.«
    »Wenn ich fragen darf: Warum haben Sie sich zurückgezogen?«
    »Was immer auch vor zehn Jahren geschehen sein mag – und ich betone, ich kann genau wie Sie nur Vermutungen darüber anstellen –, wissen wir jedenfalls, dass alle anderen Supermenschen auf der Welt am selben Tag verschwanden, und das gilt für Helden und Schurken gleichermaßen. Roz, Josh und ich haben uns darüber schon endlos lange unterhalten, und wir fanden eigentlich nur eine plausible Erklärung: Als alle Superschurken verschwunden waren, wurden auch die Superhelden nicht mehr gebraucht.«
    »Ja, schon, aber …«
    Wieder unterbrach ihn Max. »Uns wurde klar, dass wir mehr Gutes tun können, indem wir uns auf andere Bereiche unseres Lebens konzentrierten. Der Pharmakonzern MaxEdDal spezialisiert sich auf wirksame Medikamente zu vernünftigen Preisen, die bestimmt mehr Leben gerettet haben, als ich als Supermensch jemals hätte retten können.«
    »Fehlen sie Ihnen, die alten Zeiten?«
    »Manchmal … Aber die ständigen Kämpfe vermisse ich nicht, auch nicht die ständige Furcht, dass eines Tages ein neuer Superschurke auftreten könnte, der die Kraft besessen hätte, den ganzen Planeten zu zerstören. Zumindest wissen wir eins: Solange es keine Superhelden mehr gibt, gibt es auch keine Superschurken mehr.«
    Max Dalton wandte sich direkt zur Kamera. »Im Guten wie im Schlechten – und ich glaube fest daran, dass es nur zu unserem Besten ist –, die Zeit der Superhelden ist vorüber.«

 
Kapitel 4
     
     
    Victor Cross saß in einem abgedunkelten Raum, der nur durch das schwache Glimmen der beiden Computermonitore vor ihm ein wenig erhellt wurde.
    Seine Finger flogen über die Tastatur; auf einem der Monitore tauchten lange Reihen von Computerdaten auf.
    Auf dem anderen Monitor rotierte ein kompliziertes computerisiertes Gebilde langsam um sich selbst – eine große silberne Kugel. Cross beobachtete sie ständig, während er tippte. Den anderen Bildschirm brauchte er nicht im Auge zu behalten; er wusste, was dort zu sehen war.
    Die Tastatur war so abgenutzt, dass die Buchstaben und Symbole kaum noch zu erkennen waren – bis auf zwei: die Rücktaste und die Taste Entfernen. Victor benutzte sie höchst selten. Er machte grundsätzlich keine Fehler.
    Cross war zwanzig Jahre alt und von großem, athletischem Körperbau. Normalerweise trug er das blonde Haar kurz geschnitten, aber es war nun schon Monate her, dass er Zeit gefunden hatte, es schneiden zu lassen, deshalb hing es ihm jetzt über das Gesicht.
    Das Telefon summte nur ein einziges Mal. Victor drückte auf den Lautsprecher. »Cross hier.«
    »Ich bin’s. Wie ist die Lage?« Die Stimme war elektronisch verfälscht, sodass sie künstlich und maschinenhaft klang.
    »Ich habe gerade vom Extraktionsteam gehört. Sie haben Joseph herausgeholt.«
    »Gut. Du weißt, was du zu tun hast?«
    »Natürlich. Wir sind alle vorbereitet und bereit.«
    »Der Technikertrupp ist unterwegs zu dir. Sollten in etwa einer Stunde bei dir sein.«
    »Gut«, sagte Victor. »Mein Team wird ohne Unterbrechung am Nukleus arbeiten. Es wird ein paar Tage dauern. Sind Sie sicher, dass wir ihn so lange unter Kontrolle halten können?«
    »Sollte eigentlich kein Problem sein. Halte mich auf dem Laufenden.« Das Telefonat wurde beendet.
    Victor wandte sich wieder zu den Bildschirmen um und tippte mit irrsinniger Schnelligkeit weiter.
    Er hatte das Computerprogramm vollständig im Kopf. Seine Finger taten nichts weiter, als das Programm von seinem Hirn in den Computer zu übertragen.
    Doch während er schrieb, beschäftigte sich sein Verstand gleichzeitig mit mehreren anderen Angelegenheiten. Irgendwo im Hinterkopf überlegte er, wie er seine Tippgeschwindigkeit noch weiter steigern könnte. Die ideale Lösung wäre zweifellos eine Art Mensch-Maschine-Interface, das es ihm ermöglichen würde, die von seinem Hirn ausgedachten Programme direkt auf die Festplatte zu downloaden. Das würde wirklich eine ungeheure Menge Zeit sparen.
    Gleichzeitig überlegte er, wie er mit der bevorstehenden Situation umgehen sollte. Seine Erfahrung

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