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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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brauchen wir die Daten des Jungen, damit wir den Nukleus kalibrieren können. Wir machen eine Pause. Wir haben eine lange Nacht vor uns.«
    Nachdem die letzten Mechaniker verschwunden waren, stieg Renata leise in die Halle hinunter. Sie blieb so weit wie möglich von der riesigen Kugel entfernt.
    Sie hob den beschädigten Kugelschreiber auf und betrachtete ihn genau. Es war, als habe man die Spitze mit einem unglaublich scharfen Messer abgetrennt.
    Wie Victor Cross es getan hatte, näherte sich Renata dem Nukleus. Sie hielt den Kugelschreiber mit ausgestreckter Hand vor sich. Fasziniert beobachtete sie, wie ein weiteres Stück verschwand.
    Was ist ein Nullfeld?, fragte sie sich. Und wofür ist dieser Apparat? Warum ist dafür so ein tödlicher Schutz nötig?
    Ihr Magen knurrte. Plötzlich hatte sie einen unglaublichen Hunger. Sie blickte sich um in der Hoffnung, dass jemand ein Sandwich hatte liegen lassen, entdeckte aber nichts Essbares. Über der Rückenlehne eines Computerstuhls hing eine Jacke; Renata durchsuchte alle Taschen, fand aber nur eine zusammengefaltete Zeitung. Sie wollte die Zeitung gerade wieder in die Jacke zurückstecken, als ihr Blick auf ein bekanntes Gesicht auf der Titelseite fiel.
    Das Gesicht von Max Dalton.
    Kein besonders gutes Foto, dachte Renata. Sieht darauf ziemlich alt aus.
    Sie faltete die Zeitung auseinander, um den Bericht zu lesen, und entdeckte die Schlagzeile: »Mysteriumstag – Sonderausgabe zum 10. Jahrestag!«
    Mysteriumstag?
    Als Renata den Artikel las, der zu dem Foto gehörte, spürte sie, wie es ihr kalt und heiß über den Rücken lief.
    »Maxwell Edwin Dalton, Gründer des Pharmakonzerns MaxEdDal und mehrfacher Milliardär, äußerte sich gestern zum ersten Mal öffentlich über die Ereignisse, die sich am Mysteriumstag abgespielt hatten. Nach einem Interview in der Garth-Russell-Show gab Dalton eine kurze Pressekonferenz. Dabei verlas er eine knappe Stellungnahme: ›Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns während der letzten zehn Jahre unterstützt haben. Mir und meinen Geschwistern ist bewusst, dass wir nun schon sehr lange geschwiegen haben und wie frustrierend das für viele von Ihnen gewesen sein muss, aber zu unserer Entschuldigung muss ich anführen, dass wir an jenem Tag sehr viele gute Freunde verloren haben. Wir haben wirklich keine Ahnung, was mit ihnen geschah, als sie Ragnaröks Panzer angriffen. Und wir wissen auch nicht, was mit den anderen Supermenschen geschah, ob sie nun Schurken oder Helden waren.‹«
    Aber das ist doch unmöglich!, dachte Renata entsetzt. Ein Schwindel, ein Jux! Es kann gar nicht anders sein!
    Sie warf einen Blick auf das Datum der Zeitung. Zehn Jahre später, als es eigentlich hätte sein sollen.
    Nein, das ist verrückt! Jemand macht sich über mich lustig!
    Aber noch während sie darüber nachdachte, wurde Renata klar, dass es eben doch wahr sein könnte.
    Sie blickte sich um und hoffte, etwas zu entdecken – irgendetwas –, das ihr beweisen würde, dass das Datum der Zeitung falsch war.
    Denn wenn das stimmte …
    Renatas Familie hatte nichts von ihren supermenschlichen Kräften gewusst. Max hatte ihr erklärt, dass es für ihre Familie sicherer wäre, wenn sie nichts wusste.
    Denn wenn das stimmt, dachte sie, bedeutet das, dass meine Familie und meine Freunde mich seit zehn Jahren für vermisst halten!
    Ihre Hände zitterten, als sie die Zeitung wieder hochhob und den Schluss des Artikels las. »Am Ende seiner Erklärung stellte Dalton fest: ›Ich kann nur folgern, dass alle Supermenschen – und das gilt auch für mich – ein Fehlgriff der Natur sind. Ein unerklärlicher Ausrutscher der Menschheit. Die Erde ist nicht für uns gemacht worden, sondern für normale Menschen. Unsere Zeit ist nun vorüber. Meine Schwester, mein Bruder und ich möchten diese Zeit nun endgültig hinter uns lassen, möchten die Vergangenheit zusammen mit unseren Freunden Energy, Apex, Thalamus, Titan, Paragon und all den anderen begraben. Obwohl unsere Freunde – und alle anderen Supermenschen auf dem Planeten – längst nicht mehr sind, werden wir sie nicht vergessen. Niemals.‹«

 
Kapitel 15
     
     
    »Tut mir leid, es gibt keinen Eintrag für Solomon Cord in New York«, sagte die Frauenstimme der Telefonauskunft. »Vielleicht hat Ihr Gesprächspartner die Nummer nicht freigegeben.«
    »Okay, trotzdem vielen Dank«, sagte Colin und legte auf.
    Er befand sich in einem großen Einkaufszentrum ungefähr sieben Kilometer vom Flughafen

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