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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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dort war.
    Doch dann wurde ihm klar, dass er nicht einfach in einen Busterminal oder Bahnhof spazieren konnte. Facades Männer würden ganz bestimmt nach ihm Ausschau halten.
    Außerdem wusste er noch nicht, wie er unbeobachtet aus dem Flughafengelände kommen sollte. Vielleicht konnte er sich einfach unter einem der Trucks festbinden? Er untersuchte die Unterseite des Lastwagens genauer, unter dem er lag, und gab dann die Idee wieder auf. Das Fahrzeug müsste sehr niedrig gebaut sein, sodass man ihn nicht sehen konnte, aber dann würde jedes Schlagloch in der Straße für Colin zu einer sehr schmerzhaften Angelegenheit werden.
    Er rollte sich unter dem Truck hervor, stand auf und machte sich auf die Suche nach einem Auto mit New Yorker Kennzeichen. Er fand nur ein einziges, eine Fließhecklimousine, deren Karosserie allerdings aus mehr Rost als Metall zu bestehen schien. Und der Kofferraum war auch nicht groß genug; er würde sich darin nicht verstecken können, selbst wenn er eine Möglichkeit gefunden hätte, die Heckklappe zu öffnen. Außerdem konnte es durchaus sein, dass der Fahrer gar nicht nach New York fahren wollte.
    Zum hundertsten Mal überlegte Colin, ob er nicht doch zur Polizei gehen sollte. Das schien nur logisch, aber sein Vater hatte ihn gewarnt, dass die Organisation, die ihn gekidnappt hatte, ihre Spione wohl überall platziert hatte.
    Er ging zur Liftanlage des Parkhauses, wo zwei kleine Gruppen warteten. So wie sie vor dem Lift standen, folgerte Colin, dass sie nicht zusammengehörten. Er stellte sich zwischen die beiden Gruppen und hoffte, dass jede Gruppe vermutete, er gehöre zur anderen.
    Als der Lift endlich kam, schlüpfte auch Colin mit hinein und bemühte sich, so zu tun, als gehöre er dazu.
    Er begleitete die beiden Familien aus dem Lift, folgte ihnen durch die langen Flure bis in die Abflughalle und zu den Check-in-Schaltern. Jetzt war er wieder da, wo seine Flucht angefangen hatte.
    Weder von Davison noch von den anderen Soldaten war etwas zu sehen; trotzdem fühlte sich Colin nicht wohl.
    Er schloss sich einer anderen Gruppe an, hauptsächlich Erwachsene, die auf den Hauptausgang zuhielten, und schaffte es, sich mitten unter sie zu mischen. Gelächter und Schulterklopfen ringsum, und viele der Leute sahen sich ziemlich ähnlich, vor allem die älteren Männer. Es handelte sich wohl um ein Familientreffen.
    Aber dieses Mal wurde jemand auf ihn aufmerksam. Ein Mädchen, ungefähr in seinem Alter, ging neben ihm her. Sie trug verwaschene schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift »Hau ab!«.
    »Hü«, sagte sie. »Du bist bestimmt David. Und ich bin Marie.«
    »Hi«, antwortete Colin und bemühte sich, so neutral wie möglich zu klingen.
    »Du bist doch Steves Sohn, stimmt’s? Hat er nicht gesagt, dass du nicht mitkommen wolltest?«
    »Hab’s mir anders überlegt«, murmelte Colin, während er hektisch überlegte, wie lange er damit wohl durchkommen würde.
    »Als ich dich das letzte Mal gesehen hab, warst du ungefähr fünf.« Sie schaute ihn prüfend an. »Eigentlich siehst du überhaupt nicht aus wie auf den Fotos.«
    »Na, du doch auch nicht, oder?«, gab er zurück.
    Sie lachte. »Oh Gott, nein, brauchst du mir nicht erst zu sagen! Für die Fotos musste ich immer ein Kleid anziehen und vorher zum Friseur gehen!«
    Colin spürte, dass jetzt irgendeine Antwort von ihm erwartet wurde. »Und wie alt bist du jetzt?«
    »Dreizehn. He, übrigens, wo ist denn dein Zeug?«
    Inzwischen waren sie draußen angekommen. Die Erwachsenen waren genau vor den großen Glastüren stehen geblieben, immer noch scherzten und lachten sie und achteten nicht auf die anderen Reisenden, die sich an ihnen vorbeidrängen mussten.
    »Mein Zeug?«, fragte Colin.
    »Na ja, deine Tasche und so.«
    »Steve hat sie.« Das war’s, dachte er. Jetzt fliege ich auf.
    Marie sagte: »Nein, er hat nur eine.«
    »Oh verdammt. Ich hab sie in der Halle vergessen«, stöhnte Colin und rannte in die Halle zurück. Wieder ganz am Anfang, dachte er.
    Doch plötzlich tauchte das Mädchen neben ihm auf. »Hey!«
    Colin wandte sich zu ihr um. »Hör mal, Marie … Ich bin nicht … David. Kenne ihn überhaupt nicht. Und Steve auch nicht, überhaupt keinen von deinen Leuten.«
    Marie wich einen Schritt zurück, schaute ihn aber belustigt an. »Und warum hast du dann so getan, als ob?«
    »Das würdest du mir doch nicht glauben, wenn ich es dir erzählte. In Kurzfassung: Ich muss so schnell und so weit weg von

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