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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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Autobahn. Was Colin am meisten irritierte war, dass er auf der Seite saß, auf der in seinem eigenen Land der Fahrer sitzen würde.
    »Wie lange machen Sie das schon?«, fragte er Gene. »Kindern helfen, meine ich.«
    »Ein oder zwei Jahre. Ich habe mich vorzeitig pensionieren lassen. Wurde mir dann aber zu Hause zu langweilig, deshalb habe ich mich beworben.« Er grinste Colin kurz an. »Im Moment bin ich nur als Fahrer tätig. Aber die Arbeit macht Spaß. Man tut was Gutes.«
    »Müssen Sie viele Kinder abholen?«
    »Im Schnitt ungefähr zwei pro Woche. In der Ferienzeit gibt’s allerdings ein bisschen mehr zu tun. Viele Kinder halten es dann zu Hause nicht mehr aus. War das bei dir auch so?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Okay«, sagte Gene. »Willst du nicht darüber reden?«
    »Nein, tut mir leid.«
    »Schon okay.«
    Colin musste unwillkürlich grinsen. Für diesen Mann schien alles okay zu sein.
    »Feiert man den Mysteriumstag auch dort, wo du herkommst?«
    »Ja«, antwortete Colin. »Wird er nicht überall gefeiert?«
    »Vermutlich schon. In Jacksonville gab es ein großes Straßenfest, eine Unmenge Jungs verkleideten sich als Superhelden. Natürlich wollten die meisten Titan sein. Du wirst es nicht glauben, aber ich hab ihn sogar mal persönlich kennengelernt.«
    »Sie haben Titan kennengelernt?«
    »Klar doch. Hat mir das Leben gerettet. Das war … ach, ungefähr vor sechzehn Jahren. Erinnerst du dich an einen Schurken namens Terrain?« Doch bevor Colin antworten konnte, fuhr Gene fort: »Nein, natürlich nicht. Du bist zu jung dafür. Aber bestimmt hast du schon von ihm gehört?«
    Colin nickte.
    »Also, ich arbeitete damals auf dem Bau. Wir bauten ein Haus mit mehreren Apartments. Ziemlich teuer, Blick über den Fluss und so weiter. Ich war Maurer und arbeitete gerade ziemlich weit oben, als plötzlich alles zu beben anfing. ›Erdbeben!‹, dachten wir alle und rannten aus dem Bau, so schnell wir konnten. Aber als wir draußen waren, sahen wir nur Titan und Terrain, die versuchten, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Terrain setzte seine Superkraft ein und bewarf Titan mit Ziegeln und riesigen Betonstücken, die er aus dem Gehwegpflaster gerissen hatte. Dann sah er uns vor dem Bau stehen und machte eine seltsame Geste mit der Hand.« Gene hielt die Hand mit der Handfläche nach außen, ballte sie dann plötzlich und zog sie dann ruckartig zu sich zurück. »Und schon krachte hinter uns der ganze verdammte Bau zusammen. Aber Titan flog blitzschnell heran, packte mich und meinen Kumpel und riss uns weg, damit wir nicht von den Trümmern getroffen wurden. Hatte nicht mal Zeit, mich zu bedanken, denn Terrain hatte die Gelegenheit benutzt und war geflohen, und Titan jagte hinter ihm her. Cool, nicht wahr?«
    »Aber echt.«
    »Hattet ihr auch ein paar Superhelden in deinem Land?«
    »Ein paar.«
    »Ich wünschte, ich wüsste, was aus ihnen geworden ist. Eine Menge Leute behaupten, dass alle ums Leben gekommen sind, aber ich glaube das nicht. Unmöglich, dass alle getötet wurden. Einige waren an diesem Tag gar nicht in Pittsburgh – was ist aus denen geworden? Warum haben sie sich seither nicht mehr blicken lassen?«
    »Vielleicht haben sie sich zur Ruhe gesetzt.«
    »Glaube ich nicht. Oder würdest du dich zur Ruhe setzen, wenn du ein Supermensch wärst? Ich sag dir, was meine Frau glaubt. Sie glaubt, dass es eigentlich nie Superhelden gegeben hat. Das sei alles ein Riesenschwindel gewesen, den die Regierung erfunden habe, um den Verbrechern Angst einzujagen. Sie sollten glauben, dass es noch stärkere Kräfte gibt als die Polizei. Aber ich sag dauernd zu ihr: ›Bridget, wenn es keine Superhelden gegeben hätte, wäre ich damals von tausend Tonnen Beton und Stahl plattgemacht worden, und die letzten sechzehn Jahre meines Lebens hätte ich mir nur eingebildet.‹« Er lachte.
    »Wenn jemand das alles nur inszeniert hätte«, fragte Colin, »warum haben sie dann plötzlich aufgehört?«
    Gene nickte. »Gute Frage. Sehr gute Frage.«
    »Wissen Sie, was aus Paragon wurde?«
    »Ach, der. Bridget nannte ihn immer den Gruseligen, weil er immer so düster war und irgendwie im Schatten blieb. Ich nehme an, dass er dasselbe Schicksal erlitt wie alle anderen, was immer das auch gewesen sein mag.«
    »Ich frage nur, weil ich über ihn sehr oft nachdenke. Alle Supermenschen führten ja ein völlig normales Leben, wenn sie nicht gerade als Supermenschen kämpfen mussten, aber eben unter anderen Namen, die

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