New Heroes - Die Zeit der Superhelden
Rucksack.
»Das ist noch nicht klein genug.«
»Weiß ich. Aber wir konnten ihn noch nicht kleiner machen.«
»Funktioniert er?«
»Ja, ich glaube schon. Aber schauen Sie, wenn die anderen herausfinden, was wir hier machen …«
»Machen Sie sich keine Sorgen, was die anderen dann tun würden«, sagte Victor. »Machen Sie sich lieber Sorgen, was ich tun werde, wenn Sie mich hängen lassen.«
Laurie schluckte. »Wir wissen wirklich nicht, wie wir ihn noch kleiner machen können. Tut mir leid – das ist die kleinste Größe, die wir schaffen. Aber wenigstens wird er funktionieren. Er wird jeden gegen die Wirkung des Debilitators schützen, der sich innerhalb eines Radius von vier Metern befindet.«
»Nein. Das Gerät muss noch viel, viel kleiner werden und es muss ständig arbeiten. Unser Auftraggeber kann es sich nicht leisten, seine Kräfte zu verlieren. Entweder perfektionieren wir den Schutz oder wir müssen den Debilitator sabotieren. Und das dürfte nicht leicht sein, denn seit das Nullfeld aktiviert wurde, ist er praktisch unverwundbar.«
»Wäre hilfreich, wenn wir mehr darüber wüssten, wie der Debilitator funktioniert«, meinte Laurie. »Ich weiß, Sie wollen nicht, dass wir allzu viel darüber erfahren, aber je mehr wir wissen, desto leichter wird es für uns sein.«
Victor dachte kurz darüber nach. »In Ordnung. Kommt alle mal her und passt genau auf.«
Die anderen Techniker traten näher.
»Was ist Sinn und Zweck des Debilitators?«, fragte Cross, gab sich aber sofort selbst die Antwort: »Er soll sämtlichen Supermenschen ihre Superkräfte nehmen. Korrekt?«
Alle nickten.
»Nein, falsch!«, meinte Victor. »Ragnarök konnte damals nur deshalb seine Maschine bauen, weil er begriffen hatte, woher diese Superkräfte kamen und wie sie wirkten. Und was noch wichtiger ist: Warum nur manche Menschen diese Kräfte entwickelten und der gesamte Rest der Menschheit nicht. Die Wahrheit ist, dass seine Maschine nicht nur ein Debilitator war, sondern auch wie ein Absauger wirkte oder wie ein Kondensator: Er zieht sämtliche Superkraft oder Superenergie von den Supermenschen ab, konzentriert sie in sich selbst und speichert sie.« Er lächelte. »Begreift ihr jetzt allmählich? Ja?«
Er blickte sich um und seufzte, als er ihre verständnislosen Mienen sah. »Ihr seid doch angeblich die besten Physiker auf dem ganzen Planeten! Laurie, erklären Sie uns doch mal den Energieerhaltungssatz.«
»Nach dem Energieerhaltungssatz ändert sich die Gesamtenergie eines geschlossenen Systems nicht mit der Zeit. Energie kann zwar zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, aber es ist nicht möglich, Energie innerhalb eines abgeschlossenen Systems zu erzeugen oder zu vernichten. Die Gesamtenergie bleibt immer konstant.«
»Und das heißt?«
»Das heißt, wenn man Energie von etwas wegnimmt, verschwindet diese Energie nicht einfach. Sie muss irgendwohin fließen.«
»Genau. Der Debilitator nimmt die Superenergie weg und speichert sie. Ragnarök baute seine Maschine nach diesem Prinzip – aber er wollte nicht nur den anderen Supermenschen die Energie stehlen. Nein! Er suchte auch nach einer technischen Möglichkeit, diese Energie auf sich selbst zu übertragen!« Victor hielt kurz inne. »Nur blieb ihm eben keine Zeit mehr herauszufinden, wie man das bewerkstelligen könnte. Aber seine Maschine als solche war voll funktionsfähig! Sie hat tatsächlich allen Supermenschen ihre Kräfte genommen!«
»Wie stark müsste das Kraftfeld denn sein, um wirksam schützen zu können?«, fragte einer der Männer.
»Der Schlüssel liegt nicht in der Stärke des Kraftfelds, sondern in seiner Frequenz. Es muss genau mit 32,754 Femtohertz operieren.«
Eine der Frauen meinte: »Ich glaube, dass wir das schaffen könnten. Wir könnten einen Mini-Kraftfeldgenerator bauen, der genau in der richtigen Frequenz arbeitet. Er wird noch vor dem Debilitator fertig und wird nicht zu entdecken sein.«
Victor grinste. »Nun, das ist genau, was ich hören wollte! Hervorragend! Ich bin sehr stolz auf euch!«
Laurie sagte: »Mr Cross … wäre es denn nicht einfacher, den Debilitator einfach zu sabotieren? Dann würde Ihr Auftraggeber seine Kräfte nicht verlieren.«
»Aber auch nicht Danny Cooper und die anderen neuen Superhelden. Sie haben immer noch nicht begriffen, Laurie: Unser Auftraggeber will der einzige Supermensch sein! Und er will noch viel mehr sein … Es ist durchaus möglich, dass ein Mensch die gesamten
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