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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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supermenschlichen Kräfte absorbieren kann. Ragnarök fand nur nicht heraus, wie. Er war eben nicht clever genug. Aber ich bin es.«

 
Kapitel 24
     
     
    Razor rüttelte Colin an der Schulter, um ihn aufzuwecken.
    Colin zuckte hoch. »Was? Was ist los?« Er rieb sich die Augen und schaute durch die Windschutzscheibe. Vor sich sah er nichts als eine schier endlose Reihe von Straßenlampen, die sich irgendwo in der Ferne in der Nacht verloren. Das Fenster auf der Fahrerseite war heruntergedreht und eine warme Brise wirbelte Razors langes Haar um sein Gesicht. »Wo sind wir?«
    »Grade sind wir an Sumter, South Carolina, vorbeigefahren. Wir haben jetzt fast die Hälfte der Strecke geschafft, aber das Benzin wird bald alle. Wie viel Kohle hast du?«
    »Zehn Dollar.«
    »Zehn Dollar? Ist das alles? Verdammt. Ich hab ungefähr fünf Dollar. Dafür bekommen wir nicht genug Sprit. Wir müssen uns irgendwo Bargeld beschaffen, sonst schaffen wir es nicht bis nach Virginia.« Razor zögerte einen Augenblick, dann meinte er beiläufig: »Wir müssen vielleicht was abheben. Auf Kredit.« Er schaute Colin von der Seite her an. »Hast du kapiert, was ich meine? Wir nehmen einen Kredit zu Sonderkonditionen auf. Zehn Dollar Anzahlung bar auf die Kralle, den Rest zahlen wir in achtzehn Monatsraten zu je Null Komma nix Dollar zurück.«
    »Du meinst, wir sollen eine Tankstelle ausrauben?«
    »In diesem Teil der Welt nennt man so was Ratenkauf. Aber ja, das genau meine ich.«
    »Kommt nicht infrage«, sagte Colin. »Wenn du das auch nur probierst, breche ich dir wirklich den Arm.«
    Razor seufzte gequält. »Wieso hab ich schon vorher gewusst, dass du das sagen würdest?«
    »Wie spät ist es?«
    »Halb vier.« Razor gähnte und schlug sich kräftig auf die Wangen. »Und ich schlafe bald hinterm Steuer ein. Du musst mich wachhalten, okay? Das Radio ist im Eimer, also musst du mich unterhalten.«
    »Was willst du hören?«
    »Fang mal damit an, was bei dir eigentlich abgeht. Warum und wovor läufst du davon?«
    »Willst du die ganze Geschichte hören? Die Wahrheit?«
    »Klar doch. Und schieb mir noch ’ne Coke rüber.« Er deutete mit dem Daumen auf den Rücksitz, wo Colin eine Einkaufstasche mit einer Menge Snacks entdeckte.
    Er angelte eine Dose Cola heraus und reichte sie Razor, der sie öffnete und die Dose auf einen Zug halb leer trank.
    »Woher hast du das Zeug?«
    »Raststätte vor ungefähr fünfzig Meilen.«
    »Was – du hast mich allein im Auto schlafen lassen?«
    »Na klar. War ja meilenweit niemand in der Nähe. Keine Gefahr für dich. Abgesehen davon bildest du dir wahrscheinlich den ganzen Scheiß nur ein.«
    »Nein, so ist es nicht.«
    »Wie ist es dann?«, fragte Razor. »Ich sitze hier im Auto, mitten in der Pampa, mitten in der Nacht, und spiele den Fluchthelfer für irgendeinen ausländischen Knirps, der angeblich hören kann, was andere denken, oder was auch immer, und weißt du was? Mir dämmert allmählich, dass diese Typen in Jacksonville gar nicht hinter mir her waren! Ich glaube, die haben dich gesucht! Was hast du dazu zu sagen?«
    Colin zögerte. »Razor, wenn ich dir die Wahrheit sage, bringe ich dich in Gefahr.«
    »Ich bin schon längst in Gefahr, weil ich dir helfe! Ich muss echt durchgeknallt sein, dass ich mich überhaupt darauf einlasse! Also … fang endlich an. Erzähl Papa alles.«
    Colin sah ein, dass es keinen Zweck hatte, Razor die Wahrheit weiter verheimlichen zu wollen. »Du wirst mir sowieso nicht glauben.«
    »Das musst du schon mir überlassen.«
    »Vor zehn Jahren griffen die Superhelden Ragnaröks Kampfpanzer an. Danach verschwanden sie.«
    »Das weiß ich längst. Ich war damals sieben, kann mich sogar noch daran erinnern.«
    »Okay. Aber in Wirklichkeit sind sie nicht verschwunden. Ich meine, sie kamen dabei nicht ums Leben. Sie tauchten nur unter. Was damals wirklich geschah, war, dass Ragnarök eine Waffe oder eine Maschine einsetzte, die allen Supermenschen ihre Superkräfte wegnahm. Die Superschurken wurden verhaftet oder flüchteten. Die Superhelden kehrten in ihr normales Leben zurück.«
    »Und woher weißt du das alles?«
    »Weil mein Vater früher Titan war und meine Mutter Energy.«
    »Na sicher.« Razor lachte.
    »Stimmt aber.«
    »Und dieser Solomon Cord, den wir besuchen wollen, der war wohl auch ein Superheld?«
    »Er war Paragon.«
    »Warum soll ich dir das abkaufen? Zumal du mir immer noch nicht gesagt hast, warum du auf der Flucht bist.«
    Colin erklärte ihm, wie es

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