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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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durch die Luft geflogen, aber an der Wand praktisch explodiert war.
    Um Josephs Kopf bildete sich eine große Blutlache.

 
Kapitel 30
     
     
    Danny ließ die Pistole fallen, drehte sich um und stürzte zur Tür hinaus.
    Einer der Wärter, die draußen vor der Tür standen, versuchte, ihn zu packen, aber im selben Augenblick schien er langsamer zu werden, bis er fast wie erstarrt wirkte.
    Dannys Supergeschwindigkeit war aktiviert. Er raste durch die Stollen und Gänge, wich mühelos Soldaten und Technikern aus und gelangte schließlich zu den großen Stahltoren.
    Sie waren nicht nur zu, sondern auch verschlossen. Er sah keinen anderen Ausweg.
    Ich muss hier raus!, dachte Danny.
    Er schob und hämmerte gegen die Stahltore, aber es nützte nichts. Verdammt, aufmachen! Aufmachen!
    Es war ein Unfall! Er kann doch nicht tot sein, oder? Es war nicht meine Schuld. Ich war gefangen und wollte es nicht tun und vielleicht geht es ihm schon wieder besser und er war vielleicht nur bewusstlos und ich …
    Danny taumelte gegen das Tor, seine Knie gaben nach, schließlich brach er zusammen und fiel auf Hände und Knie.
    Sein Magen rumorte, plötzlich glaubte er, sich übergeben zu müssen, aber es kam nichts heraus: Sein Magen war absolut leer.
    Oh Gott, bitte, das darf doch alles nicht wahr sein!
    »Da ist er!«, bellte plötzlich eine Stimme hinter ihm.
    Danny drehte nur den Kopf um – Davison und vier weitere Soldaten rannten mit erhobenen Waffen auf ihn zu.
    »Cooper! Keine Bewegung!«, brüllte Davison. »Flach auf den Boden, Gesicht nach unten, Arme ausbreiten!«
    Danny richtete sich auf.
    »Letzte Warnung!«, schrie Davison. »Auf den Boden. Sofort!«
    »Nein«, sagte Danny. »Du hast mir nichts zu befehlen!«
    Er hörte, wie Davison den Männern zuflüsterte: »In die Knie.«
    Die Soldaten zielten und feuerten.
    Danny schnappte nach Luft.
    Er sah die Pistolenmündungen aufblitzen, schloss instinktiv die Augen und machte unwillkürlich einen Sprung rückwärts gegen das Tor.
    Eine urplötzliche, brennend heiße Hitzewelle schoss durch seinen Körper. Und wurde fast sofort von einer warmen Brise und dem Geruch staubiger Luft verdrängt.
    Danny riss die Augen auf. Aber statt Davison und seinen Männern im dunklen Bergwerk sah er nichts als helles Grau und orangefarbene Lichtblitze.
    Er blinzelte, versuchte, den Blick zu fokussieren – und dann wurde ihm klar, dass er auf der anderen Seite der riesigen, von Roststreifen überzogenen Stahltür stand.
    Er war draußen! Irgendwie war er durch die Stahltür gekommen.
    Er verschwendete keine Zeit damit, zu überlegen, wie. Er drehte sich um und jagte davon.
     

     
    Er lief leichtfüßig über das unebene Gelände. Die Sonne brannte erbarmungslos auf seinen nackten Rücken. Er schätzte, dass er ungefähr mit einer Geschwindigkeit von sechzig Stundenkilometern rannte – viel langsamer, als er rennen konnte, aber er war noch immer nicht sicher, ob er überhaupt in die richtige Richtung lief.
    Die Wüste war von Felsbrocken übersät, fast alle so groß wie Autos, dazwischen türmten sich meterhohe Dünen aus pulverisiertem Felsgestein. Halb vom Wind zerrissene, fast ausgedorrte Pflanzen klammerten sich an die wellenförmigen, völlig kahlen Hügel und Hänge der Tafelberge.
    Eine Zeit lang verspürte er nur Erleichterung darüber, dass er entkommen war, aber schon bald wurde sie von tiefen Schuldgefühlen verdrängt. Weniger als eine Minute nach seiner Flucht ließen seine Kräfte wieder nach; er brach buchstäblich zusammen, obwohl er kaum außer Atem war. Schließlich rappelte er sich wieder auf- und kehrte um. Erst jetzt merkte er, dass er keine Ahnung hatte, wo er sich befand. Durchaus möglich, dass er durchs halbe Land gerannt war.
    Dann hörte er ein kleines schwarzes Flugzeug, das über ihn hinwegflog. Irgendwie ahnte er, dass es zum Bergwerk flog. Innerhalb von Sekunden verschwand es hinter dem Horizont, aber zumindest hatte es ihm die Richtung vorgegeben.
    Es kam ihm so vor, als sei er stundenlang weitergegangen, als seine Superkraft endlich wieder zurückkehrte.
    Zwar hatte er immer noch keine klare Vorstellung, ob er auf dem richtigen Weg war, aber zumindest kam er jetzt sehr viel schneller vorwärts.
    Oh mein Gott, ich hab ihn umgebracht!
    Ich habe einen Menschen getötet und bin geflohen!
    Er hätte es mir sagen müssen. Er hat doch immer behauptet, er könnte in die Zukunft sehen? Dann hätte er mir doch erklären können, wie er ums Leben kommen würde!
    Und ich

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